Vorspeisenplatte | |||||||||||
Speisen Die Kaltmamsell
erzählt sich was. Speisen Speisen (Archiv) Speisen (die Anfänge) Rezepte Köche
|
[Vorheriger Eintrag: "Frisch genölt ist halb gelächelt"] [Startseite] [Nächster Eintrag: "Schon besser"]
31.3.2004 10:07 AM CET
Morgen-Grauen
So. Hiermit gestehe ich mir weiterhin Nölen zu, selbst wenn ich an dem Missstand selbst schuld sein sollte (erlaube ich mir normalerweise nicht, weil ich mir sofort mit dem Zeigefinger vor der eigenen Nase rumfuchtel: „Hättest du halt...“). Aaaaaaaber - wenn der Tag mir schon als allererstes die ZEITUNG vorenthält!!! Lebensqualität hängt bei mir sehr von einem Leben VOR Arbeitsbeginn ab. Ich nehme sogar die Kosten einer Zweitwohnung in Kauf, um mich vom Pendeln nicht zu morgendlicher Eile zwingen zu lassen.
Mein Wecker schellt 80 Minuten, bevor ich das Haus verlassen muss. In dieser Zeit
Kann sich IRGENDJEMAND vorstellen (außer Lyssa), was los ist, wenn dieser Tagesanfang an der Stelle „hole daraus die Zeitung“ umkippt? Weil keine Zeitung im Briefkasten ist?
Kommentare: 15 Kommentare Mein Beileid. Mir wurde erst klar, welchen Stellenwert meine Morgenzeitung bei mir hat, als plötzlich eine Bekannte mich morgens im Zug entdeckte und ab da jeden Morgen neben mir saß und mich zutextete. Nach drei Tagen habe ich ein Abteil ausgewählt, in dem sie nicht war. Am 4. Tag hat sie mich im Zug gesucht. Ab der zweiten Woche habe ich einen anderen Zug genommen, um einen Affektmord zu verhindern.
meine güte, in bayern scheint die welt noch in ordnung zu sein, wenn du dich über "die morgenzeitung hat heute gefehlt" aufregst. in berlin, frankfurt und hamburg ist es schön, wenn man 3x die woche, die eigene zeitung lesen darf und jede zweite woche die zeit. ich meine, das ist auch irgendwie ok, denn es reguliert das altpapierproblem und man kommt auch mal dazu bücher zu lesen.... ich schicke dir trotzdem ein paar sonnenstrahlen aus hamburg, liebse kaltmamsell!
Ich kann sehr gut nachvollziehen was dann passiert: Man starrt auf die gähnende Leere des Briefkastens und nimmt gar nicht wahr was da passiert ist. Dann bricht eine Unsicherheit aus, die Welt gerät ins Wanken, man fragt sich was als nächstes kommt. In optimistischen Momenten sucht man nochmal kurz die dunklen Ecken im Hausflur ab. Gott sei dank passiert so etwas, wenn es dann vorkommt, nur einmal die Woche. Zeit-Abo.
Oh ja, das kann ich gut nachvollziehen. Ich habe mich in meiner Verzweiflung schon mal auf die Lauer gelegt, um den Zeitungsboten abzupassen. Und der sagte doch glatt, dass sie angewiesen seien, regelmäßig die Route zu wechselt - wegen Sitten- und sonstigen Strolchen, die sie sonst auflauern täten. Und deshalb komme die Zeitung halt nicht immer zur gewohnten Zeit.
Berlin, Frankfurt, Hamburg haben hiermit enorm an Attraktivität eingebüßt - wenn's da nicht mal verlässlich Zeitung gibt! Ich zieh nach England.
Naja, wenn du nicht gerade da wohnst, wo dir die Zeitung vor deinem Aufstehen aus dem briefkasten geklaut wirst, bekommst du schon eine. Allerdings keine, die das Aufstehen lohnen täte. Also in Hamburg jetzt. Ich hatte ja die Hoffnung, dass der Tagesspiegel seine Hamburg-Seite beibehält. Aber wie das so ist...
In Berlin geht das sogar noch besser. Da es viele Häuser gibt, die keinen sog. Aussenbriefkasten haben, werden die Zeitungen (also die SZ auf jeden Fall) jeden Morgen vor die Tür gelegt. Ich muss nur mit der Zahnbürste im Mund die Tür aufmachen und mich bücken. Verschwinden tut die SZ nur, wenn es Freitag ist, und das Magazin beiliegt. Aber selten.
Oh Don, erinnern Sie mich nicht! In meiner Münchener Wohnung war das auch so. Ich fühlte mich wie im Film-Manhattan.
Ja, es gibt einen festen Ablauf in meinem Leben.
Danke! Sie werden lachen, aber ich finde anderer Leute Morgenrituale höchst interessant - weil sie so privat sind. Auf Reisen erlebt man ja nicht das eigentliche Verhalten der Leute, und mit einem Mitbewohner muss man recht vertraut sein, bis man den privaten Tagesanfang zu sehen bekommt.
auf reisen variiert der tagesanfang ja meist - deswegen finde ich reisen ja auch so anstrengend. mein tagesanfang: zum fenster blinzeln, blick auf die uhr, aufstehen, espressomaschine anstellen, bad, anziehen,milchkaffe und müsli machen, müsli essen, lesen und kaffeetrinken, zähneputzen. im bad höre ich übrigens einen anderen sender als in der küche. das macht das leben bunt. the perfect day: nach-dem-frühstücks-schlaf inklusive
Bei mir im Haus ist jemand, der gelegentlich den Sportteil klaut.
Meine grösste Sorge beim Umzug von Zürich in den Kanton Bern war, dass hier die NZZ am Morgen nicht früh genug im Briefkasten ist damit ich sie beim Frühstück lesen kann. Aber das Problem löste sich an meinem ersten Arbeitstag: Ich bekomme die Zeitung im Büro. Jetzt gehe ich halt früher arbeiten, hole mir einen Kaffee, mache die Tür zu, und lese erst mal die Zeitung...
Mein Tag fängt ohne Zeitung an (wie schon mehrfach erwähnt -- lohnt hier in HH eh nicht). Stattdessen: Wecker, draufhauen, nochmal umdrehen, nochmal Wecker, nochmal draufhauen, nochmal umdrehen, Wecker, Fenster auf, Rechner an, Dusche, Müsli und O-Saft machen, mit iBook ins Bett, Weblog updaten, eine halbe Stunde im Netz surfen und dabei frühstücken, dann Schminken und ab zur Arbeit. Neuerdings kommt irgendwo in diese eiserne Abfolge auch noch sowas wie "Kerl knutschen" rein.
Ich hatte schon geahnt, dass ich die einzige Sau bin, die sich nicht erst mal sauber macht... Ich rechtfertige das damit, dass ich den Bettzustand dadurch verlängere und dafür garantiert beim ersten Weckerton aufstehe.
|