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13.6.2004 6:32 PM CET
Have I got news for you
Man stelle sich eine TV-Show vor, in einem der öffentlich rechtlichen Sender. Eine Nachrichtenshow mit drei Personen Stammbesetzung. Teamleiter eins wäre Martin Sonneborn, verantwortlicher Redakteur des Satiremagazins Titanic, die Gegenseite leitete Bruno Jonas. Dazwischen als Moderator ein Nachrichten-Profi ohne zu viel eigenes Profil, aber mit flinkem Hirn. Vielleicht jemand Ehrgeiziger aus dem Vormittagsprogramm? Denn Josef Joffe wird leider kaum Zeit für sowas haben. Die beiden Teamleiter bekommen bei jeder Ausgabe der wöchentlichen Show jeweils einen Gastpartner, meist ein Kabarettist / Komiker und ein Politiker / politischer Journalist. Ach, ich bin mal wieder dabei, mir eine grandiose englische Fernsehshow auf Deutsch vorzustellen, diesmal Have I got news for you. Während meines diesjährigen England-Urlaubs habe ich endlich mal eine Folge live gesehen und dadurch erstmals fast alle Nachrichten gekannt, um die es ging. Zudem habe ich mir im örtlichen BBC-Shop eine DVD mit dem Best-of geholt. Und bis eben angeschaut.
Die Show: Die Show hat ein enormes Tempo und lebt vom Hintergrundwissen, dem Wortwitz, der Schlagfertigkeit und der Unterschiedlichkeit der drei Hauptpersonen. Die Punkte werden nach einem nie erklärten Modus verteilt. Es kommt der Sendung sehr zugute, dass sie nicht kontinuierlich läuft, sondern nur zweimal im Jahr mit üblicherweise acht Folgen erscheint. Aufzeichnung ist immer donnerstags, damit haben die Anwälte bis zur Ausstrahlung am Freitag genug Zeit für Änderungen. Die Catchphrase: „Allegedly.“
Bis Oktober 2002 war der Moderator der „smooth, sarcastic, yet rather sophisticated” Angus Deayton. Dann tauchten in der englischen Klatschpresse Geschichten auf, Deayton sei beim Koksen und mit Prostituierten erwischt worden. Die Folge Have I got news for you direkt nach dem Skandal ist fast vollständig auf der Best-of-DVD: Angus wird darin vom Rateteam rücksichtslos auseinander genommen – wie sie es halt in all den Jahren bei ähnlichen Geschichten mit Politikern (teilweise als Gäste anwesend) gemacht hatten. Als kurz darauf weitere unappetitliche Details öffentlich wurden, warf die BBC Angus Deayton raus; seither wechseln sich Gast-Moderatoren ab. Mir ist schon klar, dass Sieben Tage, sieben Köpfe sowas Ähnliches sein soll. Neeeeever!
Kommentare: 4 Kommentare
Oh ja. Und das beste Fernsehspiel ever darüber, how "to beat 'that bloody woman's record' as England's longest serving PM".
Mist, Doppelmist. Kann ich ja nun aus meiner post liste streichen... : )
Bitte nicht, lieber Konstantin: Sie müssen unbedingt darüber schreiben! Von hier aus kriegt doch keiner mit, ob und wie HIGNFY nach der Sendung Bürogespräch ist, welchen Einfluss die Gastauftritte auf ihre Karriere haben - wie die Sendung in GB ankommt!
Um Angus Deayton ist es in der Tat ruhiger geworden. Laecherlich, das alles. Die halbe c-celebrity Welt kokst sich die Nasenscheidewaende weg und "Aunty Beeb" hat nichts Besseres zu tun, als einen begnadeten comedian zu feuern. Und seine Sex Vorlieben gehen nun wirklich keinen etwas an. Anyways, in mehreren sitcoms war (und ist) er seitdem vertreten, unter anderem "Nighty Nights" und in einer neuen mit Namen "Absolute Power". Beide pikanterweise von der BBC produziert.
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