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18.7.2004 11:41 AM CET
Senium trainiert für Olympia

Also eigentlich bin ich ja ein toleranter Mensch.
Nein wirklich!
Ich mache vieles mit, echt wahr.
Und dass heute morgen auf meiner sonntäglichen Laufrunde ein Pferd neben mir her joggte, das finde ich eigentlich auch gar nicht so schlimm...
...gewöhnungsbedürftig vielleicht, aber nicht schlimm, nein!

(langsam crescendierend)
Aber dass auf diesem Pferd ein Kind thront, und dieses Kind sich dann auch noch berufen fühlt, mit huldvollem Blick altklug-hämische Kommentare bezüglich meines Trainingszustands auf mich niederprasseln zu lassen...

(ff)
...sagen Sie selbst...

(fff)
...DAS GEHT DOCH EINDEUTIG ZU WEIT!

(subito piano)
Geht es doch... oder nicht?


Kommentare: 13 Kommentare

Die Szene hätte ich jetzt ja gerne gesehen. :D

Nein, wie herrlich... Gab es keine Möglichkeit das Pferd kurz und schmerzlos zu erschrecken? Denn: Das geht eindeutig zu weit! :D

Aber hallo, das geht zu weit! :-)Köstliche Geschichte. Ärgerlich sowas. Da will man sich was Gutes tun und bekommt statt des befriedigenden Gefühls nach einem gesunden Joggen die Weltsicht eines Kindes aufs eigene Selbstbild aufgedrückt. Das Kind hatte wohl schon zu sehr verinnerlicht, dass der, der oben sitzt, vermeintlich immer Recht hat. Dummes Kind!

Oder schlaues Kind: Wen die schnellsten Beine tragen, darf die Klappe am weitesten aufreißen!

"Schlaues, gewitztes, hochintelligentes und bildschönes Kind",
sagt das Kind (es steht nämlich gerade hier neben mir...)
:-)

Sich selbst lobenden Kindern ist es natürlich erlaubt aus jeder Position heraus lahme Erwachsene darauf hinzuweisen, dass es knapp wird mit der Qualifikation für Athen. Denn sich selbst lobenden Kindern gehört die Welt - zu Recht. :-)

Ein echtes Problem.
Ich bin bestürzt ob dieser Geschmacklosigkeit.
Die Anwendung von Schuß-Waffen im öffentlichen Leben scheint mir auf Grund dieser Provokation gerechtfertigt.

@Lucomo: Sie haben vollkommen Recht, sich selbst lobende Kinder sind große Klasse und ich wünsche mir manchmal, sie könnten dieses Selbstbewußtsein über die Pubertät hinweg retten. Denn Kinder, denen das gelingt, haben es nicht nötig permanent zu provozieren.
Da stimmen Sie mir doch sicher auch zu, Fräulein jj, nicht wahr?

Ein gesundes Selbstbewusstsein ist sicher sehr wichtig. Nur sollten das die Kinder nicht dadurch gewinnen, dass sie andere Menschen an einem Schwachpunkt "erwischen". Ich habe dieser Tage einen solchen Sprössling über Jan Ullrich herziehen hören ... --> Obwohl er nicht alle sportlichen Erwartungen erfüllt hat, gehört er doch zu den zehn besten Straßenradsportlern der Welt. Wir sollten den Kindern also neben einem gesunden Selbstbewusstsein auch gewisse Maßstäbe mitgeben. Und zum Thema "Provokation": Was tun Kinder nicht alles, um das knappe Gut Aufmerksamkeit zu bekommen?

Natürlich haben Sie Recht, Stefan. Andere Menschen an einem "Schwachpunkt" zu erwischen, ist eine beliebte Art der Provokation, um sich die Aufmerksamkeit der Umgebung zu sichern - leider nicht nur bei Kindern.
Was ich dort oben beschrieben habe war allerdings ein nicht ganz ernst gemeintes "Duell" zwischen meinem Patenkind und mir, an dem wir beide unseren Spaß hatten.

Und ein Kind, das seine verbalen Provokationen mit einem charmanten Lächeln sofort wieder relativiert, das muss man nicht unbedingt umerziehen, finden Sie nicht auch?
:-)

madonna pepa,

wie könnte ich Ihnen nicht zustimmen? Ich liebe alle pepalottas der Welt.
Die Umerziehung ist schon vollzogen, die Lehrerin beschloß, das Rechnen aufzugeben. Thomas und Annika hüpften nach Hause.

Wenn ich richtig gelesen habe, dann reicht es in diesem Fall, dem Racker vorzurechnen was das Hoppepferd so kostet - und dass die artigen Kinder viel eher noch einen Monat vom untrainierten Fußvolk finanziert kriegen? ;-)

@ Mykoplasma:
Hm, das könnte man durchaus versuchen.
Nur befürchte ich, dass dieses gewitzte Kind einem dann Vorhaltungen bezüglich der eigenen materiellen Ausrichtung machen wird.
;-)