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8.8.2004 9:32 PM CET
München, August 2004

August2004


Kommentare: 28 Kommentare

Gibt es eine Intension für das Bild? :-)

Von Henri Nannen heißt es: Jeden Fotografen, der ihm seine Bilder mit ausführlichen Erklärungen vorlegte, habe er aus seinem Büro geworfen. Wenn die Bilder etwas taugten, so die Begründung, müsse man nichts dazu erklären.
Im Umkehrschluss, Herr Hans, muss ich also erkennen, das dieses Bild nichts taugt.

Naja, der Herr Nannen ist keine Instanz für mich, so sehe ich das Foto doch als gelungen. Ich rechne es jedenfalls bildlich zu dem Artikel "Knoten in der Zunge" und kann mir schon denken was gemeint ist! >:-)

Gute Är..... Danke!

Keine Grösse 36 und trotzdem glotzen alle Männer!

Soviel zum realistischen Blick: Dame Mitte und Dame rechts schätze ich durchaus auf Größe 36.

Gut, dann noch der subtile Blick: Dame links denkt es von sich (36).

Vielleicht verlese ich mich, aber diskutieren einige Propagandaopfer hier wirklich, ob die erhungerten Barbiehintern auf dem Bild noch zu dick seien?

Richtig Myko: Ich fürchte, hier sind ein paar männliche Betrachter stolz darauf, dass sie die abgebildeten Damen-Popos attraktiv finden - obwohl diese so dick sind.

(Woraufhin mein Größe-46-Hintern noch stärkere Sehnsucht nach einer Burka bekommt.)

ist es eine dumme frage, wenn ich frage, ob die hintern dick sind? ich finde die rechte frau gewinnt durch das, was schönheitchirurgen wohl reiterhosen nennen und bei der linken denke ich nur "wann ist dieser schreckliche hosenschnitt nur endlich unmodern?".

Aber die Krönung ist der Typ mit den "Capri"-hosen plus Muskelchenshirt! >:-)

Sie haben ja so Recht, Herr Hans ;-)

Vor Jahren saß mir einmal ein Mann mittleren Alters gegenüber, der das Aussehen seiner deutlich jüngeren, durchaus nicht hässlichen Ehefrau wie folgt kommentierte:

„na ja, 'n Modell isse ja nich, ick hab’ se trotzdem jenommen.“

Und er meinte das völlig ernst!
Er selbst wog, bei einer Größe von noch nicht einmal 170cm, etwa 140kg.
Seine spärlichen, grauen, strähnig-fettigen Haare klebten ihm den Stiernacken hinunter bis auf die Schultern, wo sie lockere Häufchen grau-weißlicher Schuppen hinterließen. Die speckige, zeltartige Hose hatte er bis unter die Achseln gezogen, wo sie mit Hosenträgern undefinierbarer Farbe festgezurrt waren.
Riesige Schweißränder zierten sein zerknittertes Hemd, dessen Flecken ein beredtes Zeugnis der von ihm eingenommenen Mahlzeiten abgaben, und dem Geruch nach zu urteilen, der binnen Bruchteilen von Sekunden das Sprechzimmer füllte, hatte er seit Wochen den Gebrauch von Wasser und Seife sorgfältig gemieden.
Er hockte - eigentlich überflüssig, dass ich es erwähne - breitbeinig und lässig zurückgelehnt auf dem für seine Gesäßfläche viel zu kleinen Stuhl.

Hach Schwestern - ist es nicht schön, dass es immer wieder Männer gibt, die uns verunstalteten Wesen die großzügigen Gnade ihrer Aufmerksamkeit zuteil werden lassen?!

Meine Damen, meine Herren, das geht alles in die Irre. Wir haben es hier mit einem Meisterwerk aktuelle Fotokunst zu tun. Das will ich erklären.

Dem einfach gestrickten Betrachter mögen drei Damen von hinter und ein Musikelmann von vorne auffallen. Gut, aber unwichtig.

Die Fotografin, vor der ich mich in Hochachtung verneige, überschreibt es "München, August 2004". Ein alter Lehrer von mir sagte einmal, wenn Sonate über einem Musikstück steht, dann ist auch Sonate drin. München also ist drin und August ist drin. Damit liefert das Foto ein erstes Indiz zu seiner Interpretation. Wenn es der Fotografin um Genauigkeit gegangen wäre und die Bestimmtheit des Punktes, dann hätte sie nicht einen so weiten Bezugsrahmen wie "München" gewählt sondern vielleicht die GPS-Daten genommen. Das gleich trifft auch auf die Datumsangabe zu: "August 2004" das ist ein langer Zeitraum. (Ich will das nicht zu detailliert jetzt machen, da bräuchte ich Stunden an der Tastatur).

Was damit angelegt ist, ist die verschachtelte Semantik des Bildes als einer Konstruktion von Ähnlichkeit und Abweichung.
Zum Beispiel:
Die drei Haarfarben der Frauen, aber: die Zopfigkeit ihrer Bändigung.
Dann die Tryptichonartige Gestaltung des Beinkleides, Hose-Rock-Hose, aber der Kontrast der Gürtelfarben links und rechts. Also das Spiel mit Symmetrie und Kontrast.
Oder: Wie die Fotografin bis in kleinste ausgeklügelt die Frauen mit diversen Behältnissen behängt. Sechs Taschen (einer ist ein Koffer) in varationsreichen Formen, Farben und Tragehaltungen.

Nur noch ein paar Details: Die Dame links im Bild hat eine eindeutige Handsprache. "Daumen runter" nämlich. Was das alles heißen könnte mag ich mir gar nicht ausmalen.

Dann die Kritik der Moderne durch geschickte Auslassung. Da sind rechts oben im Bild drei Buchstaben zu sehen. Aber nein, nicht westlich (von links nach rechts), nicht östlich-arabisch (von rechts nach links) sondern fernöstlich - aber mit dem Clou, sowohl von unten nach oben, wie von oben nach unten lesbar und sinnvoll verstehtbar zu sein. Die Worte "SAG" (ein Imperativ!) und "GAS". All das können nur verschlüsselte Botschaften der Fotografin sein.

Das wirklich Zentrum, welches schließlich den Bund zum Bildtitel bringt ist allerdings die Straßenlampe, jene doppelt geschlossene Salatschüssel, mit ihren abgelösten Aufkleber und der zunächst unscheinbaren Person daneben. Das ist ein Bild im Bild. Um es genauer zu dechiffrieren müsste man eine größere Version haben. Da mag ich besser nichts mutmaßen.

Ich komme zu dem Schluss, dass wir es hier mit großer Kunst zu tun haben - und mir scheint sogar, dass die Kommentare zu diesem Bild mit dazu gehören. Falsche Fährten, die die Fotografin hier absichtlich legt, so dass man weder die ästhetische Leistung noch die implizite politische Motivation erkennen kann.

Es ist eindeutig eine ausgeklügelte feinsinnige Komposition der Fotografin, kein Schnappschuss. Alles ist genau geplant. Damit würde ich die Fotografin durchaus in eine Reihe neben Jeff Wall stellen.

Gratulation Frau Kalmamsell, Gratulation.

- ich seh ja sonst alles, aber da fällt mir jetzt gar nix auf.

Genau! Trypti-dings!

(Lebt der "alte Lehrer" noch, Herr Huf? Dürfte ich dem mit zwei Eimern Rezeptionstheorie den Kopf davon freiwaschen, ein Autor dürfe ihm vorschreiben, wie er dessen Werk zu interpretieren hat?)

Liebe Frau Kaltmamsell, das muss ich falsch ausgedrückt haben. Selbstverständlich heißt nicht, wenn drauf steht "Sonate", dass da "Sonate" drin ist. Gleichwohl sind unter Umständen Titel Hinweise. Das ist in der traditionellen bürgerlichen Musikkultur ein anderes Problemfeld. Nehmen wir mal an, ihr Bild hätte geheißen: "Grönland, Mai 1774", dann hätte ich selbstverstänlich nicht gesagt, da ist Grönland, Mai 1774" drin. Aber ich schon darüber nachzudenken angefangen, wie der Titel zum Bild steht. Es ist ja auch nicht August 2004 drin sondern so etwas wie eine 280stel Sekunde aus dem August in einem abgebildeten Raum innerhalb Münchens. Das glaube ihnen schon.

Ich habe nun leider nicht Literaturwissenschaft oder Geschichte studiert und daher möchte ich nichts über Erwartungshorizont etc. schreiben.

Das Bild ist eindeutig: Auf der Werbetechnik (oben rechts) steht die Aufforderung »GEBT GAS«. Die drei Frauen haben das gerade gelesen - und machen das. Auf der Rückseite der Außenwerbung steht: »GUCK BLÖD«.

:)))

Jetzt seid mal ein bisschen nett. Drei - von hinten - gutaussehde Frauen marschieren, ohne sich viel dabei gedacht zu haben, attraktiv gekleidet durch die drittschönse Stadt der deutschsprachigen Welt. Was ist daran auszusetzen?

@Thuner: Sicher nichts.
Aber wo wir schon beim Thema "von hinten" sind, Herr Thuner und verehrte Frau Kaltmamsell. Gibt es a) bald mehr von der Fotoserie und b) die Digicam hat doch sicher auch eine Kurzfilmoption. Haben Sie sie benutzt?

Gerhard, das zieht bereits von allein Kreise: Verwendung bei der Kritischen Masse. Der Herr Thuner ist ja der eigentliche Fotograf. Ob wir den dazu bringen, ein Foto-Blog zu führen? Ich weiß verlässlich, dass die Blog-Leitungen bis in die Schweiz führen.

bhoa. Das ist ja geradezu ein Kompliment.
Das Problem ist, dass die Schweizerinnen zwar fast so hübsch sind, wie die Augsburgerinnen, und definitiv hübscher als die Münchnerinnen, aber dass sie dies für sich behalten wollen...
Nein, im Ernst: Ich halte nach wie vor mehr von Silberbromid als von bits and bytes. Meine Digi liegt ganz brav im Büro und rostet vor sich hin. Und mein letztes Reiseziel, Jordanien, kann fotografisch eh nicht mithalten mit "München im August"...
Aber ich werde mir Mühe geben. Wenn Frau Kaltmamsell mich noch etwas bauchpinseln würde, könnte ich mich eventuell überreden lassen...

bhoa. Das ist ja geradezu ein Kompliment.
Das Problem ist, dass die Schweizerinnen zwar fast so hübsch sind, wie die Augsburgerinnen, und definitiv hübscher als die Münchnerinnen, aber dass sie dies für sich behalten wollen...
Nein, im Ernst: Ich halte nach wie vor mehr von Silberbromid als von bits and bytes. Meine Digi liegt ganz brav im Büro und rostet vor sich hin. Und mein letztes Reiseziel, Jordanien, kann fotografisch eh nicht mithalten mit "München im August"...
Aber ich werde mir Mühe geben. Wenn Frau Kaltmamsell mich noch etwas bauchpinseln würde, könnte ich mich eventuell überreden lassen...

jetzt mal im Ernst:
Entweder unterscheiden sich deutsche von Schweizer Grössen, oder die Dame links hat wirklich Grösse 40. Mitte ist ein gutes 38, allerdings nur, weil's heute nichts zu essen gab und weil keine Unterwäsche getragen wird. Solche Hintern hatte ich in der Hand und kann definitiv mitreden. Rechts ist ganz sicher auch ehrliche 40.
Und schön sind sie! Hip-Trousers werden hoffentlich nie unmodisch, da sie definitiv attraktiver sind als Jeans, welche bis knapp unter den Busen gehen! Auch wenn der echte 80er Fan immer noch der Ansicht ist, dass der traditionelle Schnitt lange Beine machen soll...

@Thuner: Grössen sind doch vollkommen wurscht. Die Hintern sehen alle gut aus und werden sich aus so anfühlen .
Jetzt tue doch niemand so als ob er die grosse Auswahl hätte!

Hier ist ja immernoch Panik?

Die drei vom Grill da sind alles andere als dick. Und dass die mittlere Kandidatin schmaler wirkt, hat nichts mit Diäten, sondern mit natürlichen Unterschieden im menschlichen Körperbau zu tun. Die rechte hat auch keine Reiterhosen, 100-Gramm-Reiterhosen spreche ich die Existenz ab! Als nächstes kommt noch wer und empfiehlt den Damen unnötige Vollnarkosen?!

Im Ernst: Wer diese Frauen in irgendeiner Form zu üppig findet, dem ist die Feinjustierung zwischen "Kind" und "Frau" abhanden gekommen. Man kann nicht erwachsene Personen mit 12-jährigen essgestörten Kindern vergleichen. Der Impuls sollte sein: "Die arme essgestörte 12-Jährige". Das wäre gesund.

Bis auf ihre (unterstellte) Barbie-Attitüde sind alle drei uneingeschränkt schlank, die mittlere geht für mein Empfinden auch als "zierlich" durch.

Und um unpopulär humanistisch zu werden - den Wert eines Menschen bemisst man nicht an der Breite seines Hinterns, oder am Gesamtvolumen seiner Muskelmasse.

an dem tag war ich auch in münchen, besuch mit rollkoffer. sehr heiss und humid wars dort, joho

ach jetzt verstehe ich das hier, es ist eine diskussion über hinterngrössen bei jg. frauen, ahhhh. wieso sagen eigentlich viele "junge mädchen" zu jungen frauen? bsht-