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Beobachtungen und Gedanken der Kaltmamsell.
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19.9.03 1:29 PM
Friday Five
1. Who is your favorite singer/musician? Why? Maria Callas, weil sie auf ihrer wunderschönen Stimme spielte wie auf einem Meisterinstrument. Weil klassische Frauenstimmen nur allzu leicht ein bisschen unangenehm klingen, ihre aber süchtig macht. 2. What one singer/musician can you not stand? Why? Eigentlich alle knödelnden Sänger, von Van Morrison bis Konstantin Wecker. Diese Stimmen drücke bei mir von innen an die Schädelplatte, bäh. 3. If your favorite singer wasn't in the music business, do you think you would still like him/her as a person? Nö, Frau Callas riecht mittlerweile vermutlich ziemlich streng. Und selbst wenn sie noch leben würde: Sopranistinnen sind meiner Erfahrung nach zu anstrengend. 4. Have you been to any concerts? If yes, who put on the best show? In puncto Konzerte bin ich völlig denaturiert: Ich mag's lieber auf Platte. Aber seinerzeit fand ich lokale Bands unterhaltsam. Und von denen war die Augsburger Band APRON unschlagbar. 5. What are your thoughts on downloading free music online vs. purchasing albums? Do you feel the RIAA is right in its pursuit to stop people from dowloading free music? Sorry, das gehört zu den Themen, bei denen mein Hirn umgehend auf Stand-By schaltet. Wenn ich eine Meinung haben muss: Die Downloadbarkeit ist nicht das eigentliche Problem. Also liegt RIAA falsch. 18.9.03 12:44 PM
Nachtrag: Keine Frau
Zwei weitere Indizien, dass ich keine echte Frau bin: 11. Ich bin höllenschlecht im Einpacken von Geschenken. 12. Ally MacBeal geht völlig an mir vorbei.
Ruhige Lage
Mit meiner Wohnung in München gebe ich ja gerne und oft an. Erstens ist sie riesig, zweitens ungewöhnlich, drittens wunderschön, viertens superzentral und trotzdem ruhig. Das letzte Attribut werde ich künftig wohl mit Vorsicht für Prahlerei einsetzen. Möglicherweise liegt das nämlich lediglich daran, dass ich immer nur an den Wochenenden hier bin, oder nachts. An einem freien Tag wie heute (unternehmensintern als "Betriebserhaltungstag" - BET - bewitzelt, weil Arbeitszeitverkürzung mangels Aufträgen) hört sich das ganz anders an: Auf dem benachbarten Gelände wird wohl gerade ein Luftschutzbunker eingerichtet, es ertönen Flex, Presslufthammer und Bohrer. Zudem ist es ganz bemerkenswert, wie lange und laut andere Leute einparken. Alle Fenster und Türen schließen? Aber dann rieche ich den Morgen doch nicht mehr! 17.9.03 1:43 PM
Auf der Schrauber-Couch
Mein Auto ist ein altes, nämlich ein Citroen 2CV6. (Kleiner Tipp: Die allerfalscheste Reaktion auf diese Information ist "Ach süüüüüüüß!") Naturgemäß habe ich während der sechs gemeinsamen Jahre noch keine erwachsene Autowerkstatt von innen gesehen: Ein Citroen 2CV kommt bei Beschwerden zum Entendoktor. Von so einem Entenschrauber, einem Ent-usiasten also, wird gar nicht erst erwartet, dass er dem üblichen Bild eines Kfz-Mechanikers entspricht. Mein Entendoktor zum Beispiel ist ein Herr um die 50, der zwar ein bewegtes Leben hinter sich hat, aber ganz sicher keine Mechaniker-Ausbildung. Seine Kompetenz hat er vielfach bewiesen, also ist mir das egal. Da ich überhaupt keinen Nerv habe, mich um welches Auto auch immer zu kümmern (ich tanke, das muss reichen), habe ich die Ente einmal jährlich zu einem mehrtägigen stationären Aufenthalt in die Schrauber-Werkstatt gebracht. Dort wurde sie getestet, repariert, hohlraumversiegelt, per Hand gereinigt und gewachst. Kostet Geld, hält aber den Kopf frei. Auswirkungen hat der unkonventionelle Hintergrund des Schraubers, nennen wir ihn Dr. ent., allerdings doch. An einem Zeitpunkt seines Lebens (zwischen seiner dritten Sahara-Fahrt mit Ente und dem Erwerb der 27. Ente?) hat er ein Psychologie-Studium absolviert. Davon geblieben ist ihm ein reichlich ungewöhnlicher Umgang mit Menschen. Das kann sehr bewegend und schön sein: Letztes Jahr hatte die Ente sich einen ausgesprochen ungünstigen Moment für den Beginn ihres Winterschlafs ausgesucht, nämlich die zwei Stunden, die ich am 31. Dezember im Kino saß, um anschließend auf eine Silvester-Party zu fahren. Das Drehen des Zündschlüssels (bei der Ente übrigens links vom Lenkrad) ergab - nichts. Gar nichts, keinen Muckser. Auf die Party kam ich durchaus, den Führerschein für Münchens öffentliche Verkehrsmittel habe ich. Da ich ja eigentlich gar kein Auto brauche, stand die Ente dann bis März an einer vielbefahrenen Ausfallstraße, bis ich sie mit Hilfe von Dr. ent. wiedererwecken wollte. Im frühesten Morgenlicht stand ich neben meinem kleinen Auto und wartete auf ihn. Er rollte in seiner Lieferente an und stieg lächelnd aus. Doch an dem Punkt, an dem andere Menschen die Hand zur Begrüßung vorstrecken, neigte er sich vor und legte sie mir sanft auf die Wange: "Guten Morgen." Diese eigenartige Geste eines fremden Menschen wärmte mir noch Tage danach das Herz. Jetzt steht sie wieder, das ungehorsame Vieh. Diesmal reagiert sie auf das Drehen des Zündschlüssels zwar mit "iha-iha-iha", doch das erlösende "Wrrrrumm" will nicht eintreten. (Hey, in der US-Radiosendung "Car Talk"reichen diese Symptome für eine Diagnose!) Und jetzt reicht's mir wirklich. Ich brauche gar kein Auto, echt nicht. Hätte mein allerliebster Bruder mir die Ente seinerzeit nicht geschenkt (das ist eine andere Geschichte), hätte ich bis heute kein Auto. Also weg damit. Nun hatte ich dem Dr. ent. regelmäßig versprechen müssen, dass ich die Ente, wenn überhaupt, dann an ihn verkaufen würde. Heute war der Tag des tödlichen Griffes zum Telefonhörer. Ich meldete mich wohlerzogen mit Namen und wurde sofort mit einem "Ahhhh, die wunnnnderbare Kaltmamsell!" begrüßt. Noch bevor ich mein hellblaues Auto anbieten konnte, servierte mir Dr. ent, den ich seit März nicht mehr gesprochen habe, eine Charakter-Analyse: "Wissen Sie, Sie sind ein enorm sensibler und empfänglicher Mensch. Ich habe viel über Sie nachgedacht. Sie spüren alles, Ihnen gehen sehr viele Dinge sofort sehr nahe. Sie müssen daran arbeiten, sich eine dickere Haut zuzulegen." Na, den Wortlaut hätte ich eher im Horoskop einer billigen Frauenzeitschrift erwartet - einfach schon, weil sich wohl jede Frau gerne so empfindsam sähe. Nur dass ich (siehe unten) keine echte Frau bin. Bislang ist mir immer genau das Gegenteil von Zartgefühl bescheinigt worden: "Gnadenlos" taucht in Beschreibungen meiner Person gerne mal auf, "hart", "belastbar". Abgesehen davon halte ich nichts von Horoskopen. Es kostete mich ein wenig Zartgefühl (also vielleicht doch?), Dr. ent. von seinen Betrachtungen meines "faszinierenden Charakters" abzubringen, ohne ihn vor den Kopf zu stoßen. Letztendlich machten wir den Deal: Weil er momentan wenig Geld hat, ich wiederum es unredlich fände, um die geschenkte und vernachlässigte Ente zu schachern, nimmt er sie für ein paar hunter Euro über den Winter zu sich, richtet sie her und versucht, sie im Frühjahr zu Beginn der Entensaison Gewinn bringend loszuschlagen. Von dem Gewinn, schlug Dr. ent. vor, würde er mir dann nochmal etwas Geld vorbei bringen. Finde ich in Ordnung. 16.9.03 9:07 AM
Stilvoller Wandschmuck 4
15.9.03 3:57 PM
10 Indizien, dass ich keine echte Frau bin
1. Ich kann rechts und links unterscheiden. 2. Ich hasse Hochzeiten. 3. Mir fällt immer etwas ein, was ich anziehen könnte. 4. Ich verstehe Frauen nicht. 5. Ich fürchte mich nicht vor Spinnen. 6. Ich liebe Hemingway. 7. Ich sehe meinen Partner nicht als Gegener im Geschlechterkampf. 8. Mir fehlt jeder Mutterinstinkt. 9. Ich hasse "Shopping". 10. Ich halte Männer nicht für frauenfeindlich.
Marketing-Fortbildung
Warum solltet Ihr da draußen effektiv arbeiten dürfen, wenn ich vor lauter Lachtränen in den Augen nichts mehr auf dem Bildschirm sehe, hm? Hier die ganze Wahrheit über die Nigeria Connection: "Write better emails. Make more moneys." via Lyssa 14.9.03 7:54 PM
Ich als Blogger
Mir ist schon klar, dass das mit dem Blog so nie was wird: Ein paar Tage gar nichts schreiben, dann wieder der heutige Anfall von Graphorrhöe (Lyssa, hab ich eigens für dich gebastelt). Aber eben habe ich hier eine ungemein coole Definition von Weblogs gefunden. Die mir einmal mehr klar gemacht hat, wie wenig Trend-kompatibel ich bin. Neue Moden finde ich fast durchwegs grässlich. Ich fange erst dann an, mich daran zu gewöhnen oder ihnen sogar etwas abzugewinnen, wenn man sie bereits bei Woolworth am Wühltisch haben kann. Nehmen wir zum Beispiel die Musik, die damals "Independent" hieß (für die jüngeren Leser: gemeint sind die späten 80er und frühen 90er Jahre des vergangenen Jahrhunderts). Gerade meine Kommilitoninnen aus dem Allgäu waren da sehr bewandert, besuchten ständig in der hintersten Provinz Konzerte von Bands mit lustigen Namen, hatten Sex mit den entsprechenden Bassisten. Ich wiederum fand das alles, äh, interessant, aber dann doch ein wenig zu lärmig. Aus wissenschaftlicher Neugier ließ ich mir von meiner Freundin Anne (die mittlerweile Chefin ihres eigenen Plattenlabels ist, aber das nur nebenher) dennoch die eine oder andere Kassette mit ihrem Lieblingslärm aufnehmen. Heute höre ich mir das durchaus gerne mal an, so zum Wohnungsrenovieren. Oder die Sache mit den Klotzschuhen. Als sie aufkamen (ebenfalls vergangenes Jahrhundert), war ich ständig an einen Spielkameraden meiner frühesten Kindheit erinnert, Peter, der mit Klumpfüßen auf die Welt gekommen war, und deshalb eigenartig klotzige Schuhe aus dem orthopädischen Fachgeschäft tragen musste. Ehrlich gestanden habe ich mich bis heute nicht daran gewöhnt, dass gesund gewachsene junge Mädchen auf 12 cm hohen Türstoppern aus Gummi übers Pflaster staksen. Und jetzt diese Sache mit den Blogs. Vor einem Jahr geriet ich in eine Diskussion über den möglichen Marketing-Einsatz von Blogs - und musste mir erst mal erklären lassen, wovon die Rede war. Gerade fühlte ich mich drei Tage lang als Speerspitze der Web-Technik, weil niemand in meiner Umgebung von Blogs wusste - da muss ich mich bereits von Herrn Praschl darüber aufklären lassen, dass ich bereits in der äußeren Umlaufbahn des Mondes gelandet bin. Ich geb's auf.
Die erste deutsche Teenie-Zombie-Komödie
Frühstück mit S., die eine Casting-Agentur hat. Und damit natürlich immer haarsträubende Geschichten parat hält. Diesmal von der Produktion der "ersten deutschen Teenie-Zombie-Komödie", für die sie Nebenrollen besetzt hat. Nacht der lebenden Loser wird sie heißen. Oder so ähnlich. So nutzte S. auf dem Set die Gelegenheit, zum Mal in ihrem Leben einen echten Flammenwerfer zu betätigen (Neid!!). Ihr Kommentar: "Hatte ich mir aufregender vorgestellt, aber die Fotos von vorne schaun echt geil aus!" Als für den Showdown eine Hütte am Starnberger See abgefackelt wurde, hatte sie leider schon andere Verpflichtungen. Anstrengend war ihrem Bericht nach das Chauffieren der riesigen und voluminösen schwarzhäutigen Darstellerin der "Dschungel Mama" (ich glaube, den Film muss ich mir dann doch anschauen), die nur Französisch sprach, das aber eigentlich auch nicht, da sie sich als enorm stoisch und schweigsam erwies. S. dazu: "Ich dachte mir im Auto ständig, Du musst dich doch mit ihr unterhalten! Fast hätte ich ihr ein Kompliment wegen ihrer schönen braunen Beine gemacht. Gott sei Dank ist mir nicht sofort eingefallen, wie man das auf Französisch sagt."
Unter ihresgleichen
Er: „Ich hab ja gar nichts dagegen, solange die unter ihresgleichen bleiben, und nicht andere, äh…, bei anderen, also wenn die nicht so auffallen.“ Sie: „Die sollen ja auch im Alltag ganz besonders nett sein. Ich habe gehört, die Erika hat erzählt, die kennt einen, der arbeitet als Verkäufer, und sie sagt, der ist viel netter als sonst Männer.“ 'Aha,' dachte ich mir, als ich diesen Dialog eines älteren Paares aus der offensichtlichen Provinz mithörte, 'der übliche homophobe Meinungsaustausch.' Er wäre nicht der Erwähnung wert, hätte er nicht ausgerechnet mitten auf dem Münchner Gärtnerplatz stattgefunden. Und damit mitten im ältesteingesessenen Schwulenviertel Münchens (die jungen, hippen Schwulen wohnen in der Gegend nebenan, im Glockenbachviertel). Das Touristenpärchen stand gerade vor dem Gärtnerplatztheater, bewunderte seine klassizistische Architektur. Und übersah völlig, dass links und rechts von Ihnen eisschleckende Schwulenpärchen Hand in Hand vorbeiflanierten, bemerkte nicht, dass unter den auffallend vielen Männern um sie herum auffallend viele mit Schnauzbart, schwarzen Stiefeln und Ketten an den hochgekrempelten Jeans waren. Ganz besonders nett.
Friday Five
Interessieren diese Friday Five wirklich irgend jemanden? 1. Is the name you have now the same name that's on your birth certificate? If not, what's changed? Oh ja, und damit bin ich die einzige in meiner Familie, 2. If you could change your name (first, middle and/or last), what would it be? Ich finde meine Namen so klasse, dass ich sie gegen Ehenamen und geänderte Familiennamen verteidigt habe. 3. Why were you named what you were? (Is there a story behind it? Who specifically was responsible for naming you?) Meine Eltern wollten einen Namen, den man möglichst nicht verballhornen kann. 4. Are there any names you really hate or love? What are they and why? Ich fühle mich nur unwohl bei Namen, die für mich anstrengend auszusprechen sind. 5. Is the analysis of your name at kabalarians.com accurate? How or how isn't it? Es treffen zu: - quick-minded - freedom of expression - mix easily with people Allgemeinplatz, weil das vermutlich jeder von sich denkt: - you inwardly lack self-confidence and will-power Das meiste geht voll an mir vorbei, unter anderem: - you live in your desires, longing for conditions and people to be as you would like them to be - you have many ideas, plans, and ambitions - you seek change in order to have the opportunity for travel, new experiences, and new friends and associates |