Journal Freitag, 21. Juni 2024 – Sonnwend in Wolkenbrüchen

Samstag, 22. Juni 2024 um 9:02

Erholsamer Schlaf, munter aufgewacht. Unter noch düstererem Himmel war es draußen mild genug für den zweiten Balkonkaffee.

Abends war ich mit Herrn Kaltmamsell zum Mittsommerfeiern verabredet, reserviert hatte ich in einem besonders schönen Außengarten – das Wetter würde also das Hauptthema des Tages werden.

Marsch in die Arbeit im Schwülen, um halb zehn setzte Regentröpfeln ein – hörte allerdings bald wieder auf.

Mittagscappuccino im Westend, als gerade ein Stürmchen mit Gewitterdrohung aufkam. Auf dem Rückweg sah ich aber schon wieder ein paar blaue Flecken am sonst bedeckten Himmel.

Mittagessen: Ernteanteil-Gurke, Apfel, eingeweichtes Muesli mit Joghurt – das war zu viel, Bauchdrücken.

Mit Blick auf den Abendtermin verfolgte ich aus dem Augenwinkel durchs Fenster die Wetterentwicklung. Aus einem anderen Augenwinkel guckte ich auf die Entwicklung meiner Wetter-App und den Regen-Radar.

Heimweg unter gemischtem Himmel, unterwegs Lebensmittel-Einkäufe beim Vollcorner.

Gehweg gesäumt von goldbraunem Staub unter Bäumen, rechts geparkte Autos

Die vielen Linden auf meinem Weg waren durch mit Blühen und warfen ihre Blüten ab, die Straßen waren von wenig ästhetischen braunen Blütenblätterhaufen gesäumt (Vergänglichkeitssymbolik schön und gut, aber bei Kirschblüten ist sie auch noch hübsch).

Während ich zu Hause eine halbe Stunde Gymnastik turnte, setzte ernsthafter Regen ein. Ich konzentrierte meine Hoffnung trotz eindeutiger Vorhersage (Gewitter, Unwetterwarnungen) auf den aufhellenden Horizont. Und auf sehr große Schirme über dem Gastgarten.

U-Bahn-Fahrt Richtung Westen, ich hatte einen Tisch im Romans reserviert. Wir kamen in einer Regenpause an, baten um einen Draußenplatz – wo ich doch Mittsommer feiern wollte!

Gedeckter Holztisch, im Vorderhrund ein rosa Teller mit Spinat und Salat, dahinter Wein- und Wassergläser, im Hintergrund ein weißer Teller mit Gnocchi ins Spinat-Käse-Sauce

Nach einem Glas Prosecco als Aperitif (schön fruchtig) bekam ich als Vorspeise reichlich lauwarmen Spinat mit Pinienkernen und Parmesanblättern – war gestern genau das Richtige, ich genoss ihn sehr. Herr Kaltmamsell war endlich zu den dortigen Gnocchi gekommen: Als ich das allererste Mal hier aß, vor sicher 15 Jahren, hatte meine erfahrenere Begleitung mir die selbst gemachten Gnocchi des Hauses empfohlen, die tatsächlich nie gekostete leichte Wölkchen waren. Seither möchte auch Herr Kaltmamsell sie probieren. Doch es stellte sich heraus, dass sie heute sehr wahrscheinlich nicht mehr im Haus hergestellt werden: Sie hatten die feste Konsistenz von Supermarkt-Gnocchi.

Als Wein hatte ich einen Malvasia Terre degli Osci IGT 2022 bestellt – weil ich Malvasia bislang nur als kroatischen Weißwein kannte und mir die italienische Weinregion Molise (Südosten) bislang unbekannt war. Er erwies sich als intensiver, blumiger Weißwein, hatte aber auch genügend Säure als Begleiter, passte ausgezeichnet zum Spinat.

Der Regen war von einem Tröpfeln zu richtigem Regen geworden, jetzt verwandelte er sich in einen Wolkenbruch, der gar nicht mehr aufhören wollte.

Wir saßen sicher unter einem sehr großen Schirm, aber Mittsommerfeiern hatte ich mir halt anders gewünscht. Zumal die Luft deutlich abgekühlt war, ich brauchte meine Jacke.

Auf Holztisch im Vordergrund ein Teller mit gegrilltem Fleisch und einer großen Kartoffel, im Hintergrund ein Teller mit gegrillten Calamari, dazwischen Wein- und Wassergläser

Als Hauptgang hatte ich ein Kalbskotelett mit Pfifferlingen und Ofenkartoffel, Herr Kaltmamsell gegrillte Calamari mit Gemüsebeilage. Ich war sehr zufrieden. Der Regen hatte sich ein wenig beruhigt, hielt aber an.

Auf Holztisch im Vordergrund ein großer Teller mit einem Törtchen, darauf Sahne, im Hintergrund ein großer Teller, darauf ein Schälchen, das mit geschnittenen Erdbeeren bedeckt ist

Auch Dessert schafften wir noch: Gegenüber Panna cotta (ungestürzt und mit vielen Gelatine-Bröckerln drin – ?), ich hatte ein Limetten-Käse-Pistazien-Törtchen, das mir sehr gut schmeckte.

Sehr voll machten wir uns auf den Heimweg – der eingesteckte Schirm war unbedingt notwendig, sonst wären wir im Regen bis zur U-Bahn-Haltestelle Rotkreuzplatz nass geworden.

die Kaltmamsell

2 Kommentare zu „Journal Freitag, 21. Juni 2024 – Sonnwend in Wolkenbrüchen“

  1. Neeva meint:

    Haben Ihre hübschen Hemden etwas mit der Sonnenwende zu tun?

  2. Vinni meint:

    Ich finde das Hemd auch ausgesprochen hübsch. :)

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