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3.10.2003 9:33 AM CET
Wasserschaden

Typischer Fall von "und ich sag noch!". In diesem Fall: "Und ich sag noch: Kein Essen und Trinken in der Nähe des Laptops!" Aber die Kaltmamsell will ja nicht hören.
Und so kippte sie vergangenen Sonntag ein halbes Glas Wasser über ihre Tastatur. Klar habe ich den Kasten erst mal umgedreht und das Wasser rauslaufen lassen. Und über die Woche den Laptop offen zum Trocknen hingestellt.
Doch beim feiertäglichen Hochfahren neben Milchkaffee flogen mir erst mal die Fehlermeldungen um die Ohren: Er finde die Datei \system32\ntoskrnl.exe nicht, ich möge die Datei doch bitte neu installieren. Na gut, dann starten wir halt von CD.
Die Tastatur geht trotzdem nicht. Mist. Jetzt habe ich halt vorübergehend eine externe Tastatur eingestöpselt.
Bäh, das heißt ich muss morgen mit dem Laptop zum Saturn gehen (dort wurde Herr Laptop gekauft) und ihn für ein halbes Jahr zur Reparatur einschicken lassen. Oder geht das anders schneller? Soweit ich weiß, kriegt man da nämlich keineswegs einen Leihrechner zur Überbrückung, oder?

Gestern Abend habe ich mir den allerletzten Scheibenwischer mit Dieter Hildebrandt angeschaut. Ich kann gar nicht glauben, dass das nun zu Ende ist. Bei den Eltern Kaltmamsell hatte diese Sendung einen fast sakralen Status. Außer der Sportschau gab es, glaube ich, keine Sendung, die so nahe an ein TV-Pflichtprogramm kam. Die Kaltmamsell durfte ja bis zum Alter von etwa 15 nicht viel fernsehen, nach der Tagesschau eigentlich gar nichts. Es gehörte für mich also durchaus zum Erwachsenwerden, alt genug für den Scheibenwischer zu sein.
Hildebrandt selbst fand ich dabei eigentlich am wenigsten brillant und witzig. Aber ich habe damals tatsächlich die legendäre Rhein-Main-Donau-Kanal Folge erwischt. Mit Polt, Schneeberger etc. Das war für mich damals eine echte Erleuchtung: Ich hatte bis zu diesem Moment nicht gewusst, dass Fernsehen so gut sein kann. Ich saß fassungslos vor Begeisterung vor dem Fernseher im elterlichen Wohnzimmer. Auch die Biermösl Blosn lernte ich im Scheibenwischer kennen. Und die Mehlprimeln („Ballmaschinenmenschen“ – kann sich jemand erinnern?). Dieselben Mehlprimeln, die in der Nähe von Augsburg einen alten Brauerei-Gasthof kauften und renovierten, wo Jahr für Jahr Maitanz mit „echter“ Volksmusik vom Feinsten stattfindet. Einmal war ich dabei…
Politisches Kabarett in Deutschland… Gibt es das überhaupt jenseits von Scheibenwischer? Im Fernsehen? Ansonsten heißt das ja inzwischen Comedy. Andererseits gibt es darin hin wieder politische Ansätze. Ich behalte mir die Hoffnung.


Kommentare: 2 Kommentare

Hallervorden hat es stellenweise auch gut drauf, leider mit zu viel Klamauk dazwischen. Er pointiert zuweilen zu stark, aber er trifft i.d.R. den Punkt.

Echt? Ich muss gestehen, seit Nonstop Nonsens habe ich mir Hallervorden nicht mehr angesehen. Und damals war er komplett bar jeglicher politischer Ambitionen. Wo gibt es ihn denn heutzutage zu sehen?