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28.11.2003 3:18 PM CET
Granta

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In einem früheren Leben wollte ich Professorin für Englische Literaturwissenschaft werden, wenn ich groß würde. Aus diesen Leben ist mir einiges Wertvolles geblieben, zum Beispiel ein Abo von GRANTA.
Granta nennt sich „A Paperback Magazine of New Writing” und ist genau das: Vierteljährlich gibt es in Taschenbuchformat feines Neues, seit 1979. Das sind dann Kurzgeschichten, Ausschnitte noch unveröffentlichter Romane, Fotogeschichten (gerne auch von Magnum) Reportagen (auch mal ältere, ich erinnere mich an eine Reportage letztes Jahr der amerikanischen Invasion in Panama 1989).

Granta steht immer unter einem Thema. Mittlerweile habe ich so viel Vertrauen in den Geschmack und die Fachkenntnis des Redaktionsstabes, dass sie mich auch zum Lesen von Themen bringen, die mich an sich überhaupt nicht interessieren (z.B. Russland).

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Zum dritten Mal erschien dieses Jahr eine Ausgabe „Best of young Bristish Novelists“ , wie schon 1983 (damals inklusive Amis, Rushdie, McEwan) und 1993. Die Jury bestand aus einem Redakteur (vom Observer), dem Herausgeber des Magazins Bookseller, einem Literaturkritiker der Sunday Times, einer Romanautorin und Literaturkritikerin sowie dem Herausgeber von Granta. Ganz, ganz feines Zeugs - auch wenn nicht alles mein Geschmack ist.

Bei dieser Gelegenheit habe ich festgesellt, dass es auf der - äh - rührend handgestrickten Website auch „Web-only features“ gibt, darunter ein ganz netter Aufsatz von Herausgeber Ian Jack über den Unterschied zwischen englischen Provinzromanen und Großstadtromanen.

Ich geb ja gerne zu, dass ich nicht mehr als ein deutsches Feuilleton am Tag lesen, das der Süddeutsche Zeitung. Aber ist mein Eindruck unbegründet, dass im Vergleich zu dieser englischen Literaturszene der letzten 20 Jahre hier in Deutschland bedrückende Ödnis herrscht?


Kommentare: 3 Kommentare

Hört sich gut an. Danke für den Tipp (bin nämlich extrem anglophil)

Die Mitarbeiter einer bestimmten, großen Buchhandlung werden nun aufatmen. Dank der Buchauszüge muß man mich vermutlich nicht mehr so oft zum Ladenschluß aus dem Geschäft heraustreiben.

@Knut: Und jetzt erzähl mir noch, wie Du deinen Bildschirm ins Klo oder in die Badewanne kriegst. Und um die teilweise atemberaubenden Fotostrecken würdest Du ebenfalls gebracht. Die allein schon wegen des A5-Formats klasse sind, nämlich praktisch genau das Gegenteil von den Strecken in Geo oder National Geografic.