Kleckerkuchen

Köstliche Kombination von Mohn, Quark und Powidl unter buttrigen Streuseln – bitte für das sorgfältige Bekleckern 30 bis 45 Minuten einkalkulieren.

– Boden (original wäre ein Hefeteig aus 500 gr Mehl, mit Mürbteigboden schmeckt der Kuchen länger frisch):
300 gr Mehl mit
100 gr Zucker
1 Essl. Vanillezucker
1 Teel. Backpulver
1 Prise Salz vermischen.
150 gr kalte Butter und
1 Ei mit dem Messer untermischen, mit der Hand zu einem Knetteig verarbeiten. In Frischhaltefolie schlagen und bei Zimmertemperatur ruhen lassen.

– Streusel
300 gr Mehl mit
150 gr Zucker
1 Prise Salz und
1 Essl. Vanillezucker vermischen.
250 gr kalte Butter in kleinen Würfeln untermischen, rasch zu Streuseln kneten.
Kühl stellen.

– Mohnbelag
125 gr Milch mit
100 gr Zucker und
1 Essl. Vanillezucker aufkochen.
250 gr Mohn, gemahlen, kurz mitkochen. Etwas abkühlen lassen. Dann
geriebene Schale 1/2 Zitrone (unbehandelt)
1/2 Teel. Zimt
2 Essl. Rosinen
1 Essl. Rum
1 Ei unterrühren.

– Quarkbelag
2 Eier mit
100 gr Zucker
1 Essl. Vanillezucker
geriebene Schale 1/2 Zitrone (unbehandelt) schaumig schlagen.
500 gr Magerquark einrühren.

– 500 gr Zwetschgenmus bereitstellen

Backofen auf 180 Grad (Ober- und Unterhitze) vorheizen.

Backblech mit Backpapier belegen. Knetteig darauf ausrollen.

Teelöffelweise Quark, Mohn und Zwetschgenmus auf den Teig geben, so dass nie zwei Sorten nebeneinander landen. Kleine Häufchen machen, damit auch kleine Stücke etwas von jedem Belag enthalten.

Wenn Belag übrig bleibt, zum Schluss die Kleckse damit ein wenig erhöhen.

Die Streusel gleichmäßig über dem Belag verteilen. Wenn große Brocken unschön auffallen, am besten direkt wegessen – wir wollen doch, dass der Kuchen hübsch wird.

Backzeit 30-35 Minuten, die Streusel sollen ein wenig golden aussehen.
In eher kleine Stücke schneiden, da der Kuchen sehr gehaltvoll ist, dabei darauf achten, dass jedes Stück von allem etwas enthält.

die Kaltmamsell

24 Kommentare zu “Kleckerkuchen”

  1. Sebastian meint:

    Härrlisch!

  2. Evi meint:

    So ähnlich kenn ich den von einer schlesischen Muddi aus dem Freundeskreis. (Auch ohne Hefe, mit Mürbteig.) Was die mit Mohn, Quark, Nüssen und/oder Zwetschgen anstellen, ist schon abartig genial manchmal. ;) So ordentlich bekleckert hab ich den Kuchen allerdings noch nie gesehen. Kulturclash mit eingedeutschter Gründlichkeit.

  3. die Kaltmamsell meint:

    „Ordentlich“! Jemand hat irgendwas, was ich gemacht habe, „ordentlich“ genannt! Das darf ich doch meinem Vater bei passender Gelegenheit unter die Nase halten, Evi?

  4. lihabiboun meint:

    Allerbeste Frau Kaltmamsell, ich geh auch mit zu Ihrem Vater! Phantastisch sieht das aus, will SO-FORT ein Stück haben!!! (Oder zwei) :-)))

  5. Nicky meint:

    Gestern in den Genuss des Kaltmamsellischen Originals gekommen und schwer begeistert. Wird auf jeden Fall nachgebacken!

  6. piperigranum meint:

    Mit ordentlicherer Verteilung geht es nun wirklich kaum noch! Ich kenne diesen Kuchen seit vielen Jahren als „Egerländer Kleckselkuchen“ – mit Hefeboden und unordentlichem Belag – allerdings noch mit zusätzlich 150 g gehackten Mandeln zusammen mit den Streuseln obenauf verteilt. Muß ich unbedingt mal mit Mürbteigboden probieren, ist jetzt genau die richtige Jahreszeit dafür!

  7. tina meint:

    oha. der ist vorgemerkt.

  8. Jenny meint:

    …fantastisch! Genau diesen Kuchen hat meine Oma (* in Ratibor, Oberschlesien) immer gebacken! Da sie immer „frei Schnauze“, also ohne Rezept gekocht & gebacken hat, sah es so aus, als wäre dieser Kuchen mit ihr zusammen (aus-)gestorben. Und nun stoße ich hier zufällig auf das Rezept!! Danke. Wird am Wochenende gleich aufs Blech gebracht.

  9. Julia meint:

    Boah, was für ein Bömbchen! Ich glaube, da traue ich mich mal ran (als Back-Legastheniker) u. berichte :)

  10. walküre meint:

    Der Kuchen ist eine Wucht, das behaupte ich schon rein von der Rezeptur her.
    Jetzt gilt es nur mehr, ein innerfamiliäres Problem zu lösen, denn mein Mann hat aufgrund etlicher Mohnernteerfahrungen im Waldviertel eine seelische Allergie gegen diese Köstlichkeit, und auch Powidl ist nicht sein Fall. Dafür hat meine Schwiegermutter schlesische Vorfahren und ist ein großer Kuchenfan. Problem gelöst: Die Tochter und ich teilen den Kuchen mit meiner Schwiegermutter.

  11. Sebastian meint:

    Der Vorteil dieses ordentlichen Kleckerns (eigentlich ein schwarzer Schimmel, oder?) ist, dass man auch kleine Stücke schneiden kann, in denen alles drin ist. So konnte ich davon gestern Nachmittag sowie heute in der Früh und wieder am Nachmittag naschen – in großer Dankbarkeit. Er ist wirklich eine Wucht und scheint linzertortenartig sogar mit der Zeit noch besser zu werden. Freue mich schon aufs Frühstück!

  12. Sebastian meint:

    Ach, und: härrlische Fotos.

  13. Die Küchenschabe meint:

    wow – kannte ich gar nicht. ist aber alles drin, was ich mag, mohn, powidl und topfen! ich probier ihn am wochenende!

  14. Indica meint:

    Hmm, das sieht so lecker aus. Ja, also, wenn das nicht ordentlich ist, was denn dann?

    Meine Oma aus Schlesien hat zwar nie Kuchen gebacken, aber bei uns gab’s an Weihnachten und nur dann Mohnkließel. Vermute, dass ich auch von daher meinen Geschmack an Mohn gefunden habe.

    Ihren Kuchen muss ich also auch mal ausprobieren, wenn mir ordentlich und vor allem GEDULDIG zumute ist …

  15. Evi meint:

    Nur zu! Auf besonderen Wunsch stelle ich auch Zertifikate aus!

  16. Stefan & Rainer meint:

    Kleckern, nicht klotzen! Dieser Kuchen ist/war eine Offenbarung! Sowieso monsüchtig haben wir dieses Stück Schlesien komplett auf einen Satz verdrückt. Köstlich & danke für diese Kuchenperle!

  17. mariong meint:

    ich knie vor Ihnen und bete Sie an! Alle meine Lieblingszutaten in einem Rezept.

    (Mohn: fertig gekauft oder selbst gemahlen/selbst mahlen lassen?/ Die Mohnpampe aus dem Paket ist nicht immer so…. aber selber machen nicht so einfach.)

  18. die Kaltmamsell meint:

    Seit ein paar Jahren, mariong, gibt es fertig gemahlenen, abgepackten Mohn u.a. beim Tengelmann und im Basic – man hat wohl eine Methode gefunden (Pasteurisation?), ihn haltbar zu machen. Mohnback ist indiskutabel: Enthält geschätzt 40% Mohn, ansonsten „Zucker, Wasser, modifizierte Stärke, Geliermittel Pektin, Aroma (enthält Lactose), Konservierungsstoff E 202, Säuerungsmittel Citronensäure“.

  19. mariong meint:

    Dankesehr, das war mir entgangen, und Mohnback naja, da sind wir der gleichen Meinung.

  20. Hilde meint:

    Hätte nie gedacht, daß ich den Lieblingskuchen meiner Kindheit doch noch im web finden würde. Wir hatten als 4. Belag noch Nussfülle dazu. Es war jedesmal ein unvergessliches Schmausen.
    Danke!

  21. Winnie meint:

    Gemahlenen Mohn hab ich hier (UK) noch nie gesehen. Wird es wohl auch mit normalen poppy seeds gehen?

    Eigentlich hatte ich ja auch das Rezept fuer den Eierlikör-Osterkuchen gesucht. Wurde der etwa von der Diaetpolizei zensiert? Wenn ich mich recht erinnere, war der sehr reichhaltig…

  22. die Kaltmamsell meint:

    Ich fürchte, Winnie, ganzer Mohn wird in der Menge eine recht bröslige Kauerei. Wenn Sie einen Mörser haben, könnten sie ihn in kleinen Portionen von Hand quetschen, manche jagen die Körnchen auch durch Kaffeemühlen (meine Mutter hat bei solchen Versuchen allerdings eine elektrische Kaffeemühle ruiniert).

    Vielen Dank für den Hinweis auf die verschwundene Eierlikörtorte! Sie war nicht verschlagwortet, ich bitte um Verzeihung. Hier ist sie:
    https://www.vorspeisenplatte.de/rezepte/fiese-eierlikortorte.htm

  23. Jupiter meint:

    Verehrteste Frau Kaltmamsell,

    seit nunmehr 10 Jahren habe ich ein Mohnkuchen-Rezept meiner Schwiegermutter vorliegen welches ein Nachbacken nahezu unmöglich macht…warum nur ;-)?
    Nun stieß ich über das blog von Frau Frische Brise zu Ihnen und was musste ich lesen: es gibt ein geeignetes Rezept für Backlegastheniker wie mich. Ok, es sah bei mir nicht annähernd so perfekt aus wie bei Ihnen, aber es schmeckte dem Kindsvater und wie. Hören Sie mein Schwiegertochterherz jubilieren? Mannomann, ich hab vielleicht Neurosen, aber die behandle ich mit einem weiteren Stückchen des leckeren Mohnkuchens. Auch nachts um halb drei. Ha! Beste Grüße, die Frau vom Jupiter

  24. Heidi meint:

    Ich habe eine Mohnmühle, da gehen 250 g aber ganz schön in die Arme. Jetzt bin ich auf die Idee gekommen, den Mohn mit der Moulinette zu bearbeiten. Ich habe noch ein uraltes Gerät von meiner Oma. Klappt wunderbar, man muss nur ziemlich lange schreddern und bloß nicht zu früh mal aufmachen, da kommt einem sonst eine Staubwolke entgegen. Mein Gerät erledigt die 250 g in 2 Chargen, ruckzuck.

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