Liebe türkische Immigranten,

Freitag, 21. Mai 2004 um 12:58

dass Ihr von langer Hand die Türkisierung Deutschlands geplant habt und dabei schon ganz schön weit gekommen seid, haben wir vor allem hier in Bayern ja bereits geargwöhnt. Ihr habt dafür gesorgt, dass die einzige Gegend Münchens, die einem Rotlichtviertel auch nur ähnelte, durch Eure Süpermarkets und Elektrobastelhütten jegliche Chance auf Verrufenheit verloren hat. Wegen Euch nennen junge Amerikaner als typisch deutsches Gericht „Döner“. Auch die hinterste Bäckerei im Bayerischen Wald führt mittlerweile Euer Fladenbrot.

Inzwischen gibt es hier sogar schon türkischstämmige Rentner, die jahrzehntelang durch orientalischen Ehrgeiz, bodenlosen Fleiß und abgrundtiefe Bescheidenheit von arglosen deutschen Arbeitgebern Lohn erschlichen haben. Und jetzt ihren Lebensabend auf deutschen Parkbänken in der deutschen Sonne verbringen, anstatt ins staubige ostanatolische Hinterland zu verschwinden.

Eure Nachkommen tauchen nicht nur im deutschen Fernsehen auf und machen Musik oder Spaß oder Nachrichten. Sie mischen sich auch unter Blogger oder gar erfolgreiche Geschäftsleute.

Jetzt habt Ihr offensichtlich sogar die Bundesausweisdruckerei in Berlin infiltriert. Oder wie lässt es sich sonst erklären, dass auf dem nigelnagelneuen Personalausweis, den ich heute beim Kreisverwaltungsreferat abholte, in meinem schönen spanischen Nachnamen aus einem U ein Ü geworden war?! Güle güle, WAS?! NETTER VERSUCH!!

Aber ich habe Euch durchschaut, den Ausweis umgehend zurück gegeben, konnte auch beweisen, dass der Korrektur-Ausdruck, den ich abgezeichnet hatte, fehlerlos gewesen war.

Herr Beckstein, übernehmen Sie.

die Kaltmamsell

11 Kommentare zu „Liebe türkische Immigranten,“

  1. Theo meint:

    Ist das eine Glosse? Wenn ja, dann nicht sehr gelungen.

  2. meike meint:

    wieso?

  3. Theo meint:

    Ich habe im Studium gelernt, dass eine Glosse, wie ein Kommentar, eine meinungsäußernde journalistische Darstellungsform ist. Ich kann an dem obigen Text keine Meinung sehen, außer vielleicht, dass die Bundesdruckerei schludrig arbeitet, was aber als Anlass für eine Glosse recht schwach ist. Ansonsten spielt der Text mit Vorurteilen und Ressentiments, ohne sie in wirklich überzeugender Form ironisch aufzulösen und der Lächerlichleit preiszugeben. Frau Kaltmamsell kann es auch besser.

  4. die Kaltmamsell meint:

    Die ironische Auflösung steckt in "in meinem schönen spanischen Nachnamen". Und Ihr Argumentationsfehler, anonymer Theo, steckt in "journalistische".

  5. Theo meint:

    Leider kann man ohne Kenntniss ihres Namens die Qualität der Auflösung schlecht beurteilen. Denic hilft ja auch nicht weiter. Also doch nicht überzeugend.

  6. meike meint:

    was bewegt leute dazu, leserbriefe zu schreiben?

  7. Theo meint:

    Was bewegt Leute dazu, Kommentare in blogs zu schreiben? Oder andere, Kommentare in blogs zu zulassen?

  8. Gürhürd meint:

    Merhaba Kültmümsül,

    nasselsen? Ist es üns nücht eine Ehre, vöm Herrn Thüobüld züm Thema Glüsse, Hümör, Jürnalismüs und Ürünie belehrt würden zü sein?

    Gülle Gülle

    Gürhürd

  9. Herr Herrner meint:

    "Ansonsten spielt der Text mit Vorurteilen und Ressentiments, ohne sie in wirklich überzeugender Form ironisch aufzulösen und der Lächerlichleit preiszugeben."

    Tut er doch!

  10. Susanne Klimmek meint:

    : türkische imigration mai 2005
    wir schreiben den achtzehnten august zweitausendfünf. konversation seit mai schnell abgebrochen. hab gut gelacht. fast totgelacht. ehrlich gemeint? ohhh, ick weiß dat nich. viele grüsse aus hamburg an alle lieben liebenden türken.

  11. Herr Brause meint:

    Ich habe schon die absonderlichsten grammatikalischen hiroshimas und intellektuellen pearl harbor in meiner schulzeit erlebt aber noch nie eine derart schlechte glosse.
    Wo bleibt der witz, die ironie, das auflösende erhellende moment?
    Ich habe mir dieses, ich nenne es mal “Schriftstück” oder vielleicht doch lieber “Fragment eines Schriftstücks” ( oder ist das wirklich, ganz im ernst, alles ? ) , jetzt zig-mal durchgelesen und kann nach wie vor nicht auch nur ansatzweise den hauch einer wirklich intellektuell verpackten meinung erlesen. An dieser stelle werde ich meine geistige kompetenz weder ausser noch in frage stellen – Was feststeht:

    BITTE ÜBEN :-)

    Mit freundlichem gruß,

    Herr Brause


    p.s. : Dass ich nur anfangsbuchstaben groß schreibe liegt an meinem persönlichen boykott gegen die “neue alte neue” oder eben “alte neue neue” rechtschreibung.

    mails werden mit gewohntem charme beantwortet.

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