Auch diesmal betreffen die Samstag Sieben ein Thema, zu dem ich keine Meinung habe – den anstrengenden Prozess, mir eine Meinung zu bilden, hebe ich mir für wichtige Lebensbereiche auf, also Pizzabelag (NIEMALS Salami), idealer Sitzplatz im Kino (kommt natürlich sehr aufs Kino an, in den meisten wirklich großen empfehle ich Reihe 7/8 Mitte), Texteinstiege (völlig verboten: “Es ist wieder so weit”).
Allerdings habe ich mir vorgenommen, mich mal ein bisschen umzutun, also unter Leute zu gehen, Neues auszuprobieren, wenn es mir angeboten wird.
1. Die spannenste/interessanteste Sportart, die es gibt, ist …?
Tennis fand ich mal spannend, als ich zwischen 15 und 25 war. Im Alter zwischen 13 und 16 bin ich auch regelmäßig zu den Eishockey-Spielen meiner Heimatmannschaft gegangen. Aber heute? Interessant finde ich Sportarten, in denen die Sportler auf ihrem Körper spielen wie Pianisten auf einem Klavier, also Turmspringen, Turnen, Eiskunstlauf oder (jawoll, ich bin das) Synchronschwimmen. Alles, was Tanz und Artistik nahe kommt.
2. Die seltsamste Sportart, die es gibt, ist …?
Cricket. Mittlerweile kann ich aber die Ästhetik und das Flair dieser Turniere genießen, zu denen die Seltsamheit der Sportart entscheidend beiträgt.
3. Welche Wettkämpfe bei den Olympischen Spielen wirst Du Dir anschauen?
Ich werde mir sicher nichts gezielt anschauen, aber ich bleibe gerne mal an Leichtathletik hängen, oder am Turnen.
4. Die Olympischen Spiele der Antike waren eine Veranstaltung, mit der die griechischen Götter geehrt wurden. Was bedeutet Olympia heute; für Dich?
Olympia ist ein Ort, bitteschön. Und der bedeutet eine schöne Erinnerung an die Klassenfahrt mit dem Griechisch-Leistungskurs. Dieser Kurs kommt mir auch beim Verständnis anderer Begriffe um die olympischen Spiele herum in die Quere. Ich musste wirklich um eine Ecke denken um zu verstehen, dass mit “Olympionike” nicht etwa ein Medaillengewinner gemeint ist, sondern ein Teilnehmer. Manchmal WILL ich nämlich gar nicht pingelig sein; so benutze ich “Olympiade” brav wie alle anderen als Synonym für die olympischen Spiele und nicht, altphilologisch korrekt, für den Zeitraum zwischen zwei Spielen.
Ansonsten halte ich die Spiele für die größte Sportveranstaltung der Welt, mehr nicht. Ich erinnere mich an Zeiten mit lustigen und bigotten Diskussionen um den Amateurstatus der Sportler oder an das Teilnahmeverbot für Nationen, die gerade Krieg führten. Das waren für mich tatsächlich noch Kriterien, die die olypischen Spiele zu etwas Besonderem machten. Heute bleibt die schiere Größe.
5. Golf war einmal Olympische Disziplin. Welche (evt. verrückte) Sportart willst Du 2008 in Peking unbedingt (wieder) sehen?
Zu den antiken olympischen Spielen gehörte ein künstlerischer Wettbewerb. Ich plädiere also dafür, den Grand Prix de la Eurovision zu einem Global Song Contest zu machen und die olympischen Spiele damit zu ergänzen.
6. In welcher Disziplin – wäre sie olympisch – wärst Du ein Medaillen-Anwärter?
Wettkampfsport hat mir selbst nie Spaß gemacht. Und es gibt keine Tätigkeit, in der ich zu einer Weltelite gehöre.
(On second thought: vielleicht Humorlosigkeit?)
7. … und ein Tipp: Wieviele Medaillen werden die deutschen Sportler aus Athen mit nach Hause bringen?
Achtunddrölfzehn. Wenn sie sich anstrengen.