Ausführlich bei MAGNUM durch die Bilder von Henri Cartier-Bresson geklickt. Atemberaubend. Granta veröffentlicht immer wieder Strecken von MAGNUM-Fotografen, und jede ruft in mir die schmerzhafte Sehnsucht hervor, so fotographieren zu können. Ging mir bei Fotografen wie Helmut Newton nie so, obwohl ich seine Arbeit sehr mag.
Aber ich will sowas können, und sowas und sowas und sowas und sowas und sowas und sowas und sowas und sowas und sowas – Fotos machen, die Dutzende Geschichten erzählen, die so viel Information transportieren, dass ich selbst die Gerüche der Szenerie zu kennen glaube.
Neben dem mannigfaltigen Handwerk fehlt mir dazu die Selbstvergessenheit. Immer wenn ich eine Szene mit Menschen fotografieren möchte, bemerke ich mich selbst. Ich müsste mich sichtbar machen und in den Vordergrund schieben. Aus Verlegenheit unterdrücke ich dann den Wunsch.
Wie machen das Berufsfotografen? Heben sie einfach die lächelnd die Kamera: „Darf ich?“ Nein, die meisten Menschen auf Henri Cartier-Bressons Bilder sehen aus, als bemerkten sie gar nicht, dass sie fotografiert werden. Schaffen es die Profis, sich selbst so wenig wichtig zu nehmen, dass sie einfach nicht verlegen werden?
Nachtrag: Möglicherweise liegt’s an anderen Umständen.
Cartier-Bresson was fortunate to make his reputation at what might be called photography’s decisive moment. The development before the war of the 35mm Leica camera freed photographers from the large-format cameras and tripods that had previously hampered their movement. He was able to take his camera on to the streets where, on the whole, he was welcomed.
This was photography’s age of innocence. The camera was not yet seen as political. If I did now what he used to do, roving the streets taking pictures, I would be arrested. When he pointed the camera at people, they were willing to be photographed. Now they would want to know what you were taking it for and where it was going to be used. Taking photographs then was seen as positive.
(Eamonn McCabe im gestrigen Guardian, via elektrosmog)