Ganggesprächsfetzen

Montag, 8. November 2004 um 15:16

Für den Betroffenen is des au net schön, sag i jetz mal in Anführungszeichen…

die Kaltmamsell

12 Kommentare zu „Ganggesprächsfetzen“

  1. Thuner meint:

    Seit wann sprichtst Du dialekt?

  2. die Kaltmamsell meint:

    Ich hab bloß mitgeschrieben (“mitgschrieba” auf Einheimisch). Und Dich habe ich noch nicht mit meinem Oberbayerisch beglückt?

  3. Thuner meint:

    Nein, nie! Ich dachte immer, dass es daran liegt, dass Secondas wohl kein dialekt sprechen…

  4. die Kaltmamsell meint:

    “Seconda” ist wirklich schön. Der aktuellen Weltwoche entnehme ich, dass das früher bei Euch “Tschinggebueb” hieß (weibliche Form -maid?).

  5. Thuner meint:

    Weltwoche? Liest Du wirklich sowas?
    Die “Tschinggen” sollen sich übrigens auf ein italienisches Kartenspiel zurückführen lassen. Nur konnte mir noch niemand wirklich erklären, was das war/ist. Bemerkenswert ist allerdings, dass in der “linksintellektuellen” Literatur der Tschingg als Fluchwort der “Rechten” nicht totzukriegen ist, auch wenn er im realen Leben seit 20 Jahren nicht mehr existiert. Ich habe das Wort zum letzten Mal im Alter von 12 Jahren gehört. Wir mussten damals in der Schule einen Franken bezahlen, wenn wir das Wort gegenüber unseren 4 ausländischen (=damals italienischen) Mitschülern benutzten. 10 Jahre später hörte ich zum ersten Mal von einer eingebürgerten Seconda die Aussage “Wir Schweizer müssen zusammenhalten”. Sie zielte damals natürlich mit ihrer Aussage auf die “richtigen” Ausländer, die “Jugos”. Und heute? In meiner ehemaligen Schule hat es in der sechsten Klasse immer noch vier Schüler mit einem irgendwie seltsamen Pass. Den mit dem weissen Kreuz. Und die anderen 18 Schülerinnen und Schüler? Wer muss jetzt gegen wen zusammenhalten?

  6. Thuner meint:

    Und übrigens:
    Die weibliche Form von Tschggebueb müsste irgend etwas wie Tschinggemaitli sein…

  7. die Kaltmamsell meint:

    Oho! In der der Novemberausgabe der Weltwoche steht der weltbeste Artikel überhauptjemals über das Bloggen! Von der weltumwerfendsten Lyssa!
    http://www.weltwoche.ch/artikel/?AssetID=9199&CategoryID=66
    (Und da werde ich den Rest doch nicht ungelesen wegwerfen.)

  8. Thuner meint:

    Wow!

  9. typ.o meint:

    diese zeige + mittelfingergeste für die gänsefüßchen… was fehlt: eine geste für “hab ich irgendwo gehört” (entspricht: danke für den link)

  10. Claus meint:

    Ich hatte jetzt eigentlich nach der Überschrift einen Dialog aus der (yo!) kriminellen Unterwelt erwarten. Seufz.
    ;)

  11. brigitte meint:

    soweit ich weiss, stammt das wort “tschingge” von einem würfel- oder kartenspiel ab, das die italienischen gastarbeiter damals regelmässig spielten. die zahl 5 (cinque) spielte dabei eine besondere rolle und wurde von den gastarbeitern oft laut gerufen.

    bis vor kurzem gab es in zürich übrigens hübsche secondo/seconda t- und sweatshirts zu kaufen (http://www.secondas.ch/)

  12. die Kaltmamsell meint:

    Boah, Brigitte, so ein T-Shirt wäre klasse gewesen! Genützt hat es ja leider nichts. Allerdings haben gerade diejenigen Kantone gegen die leichtere Einbürgerung gestimmt, in denen am wenigsten solche T-Shirts zu sehen waren – AHA!
    Die deutsche Bezeichnung “Immigrant der zweiten Generation” würde sich nicht besonders gut auf einem Shirt machen. Eher noch könnte man “Gastarbeiterkind” probieren.

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