Sprache möglicherweise
Freitag, 26. November 2004 um 11:21“Büke der Bäcker sein Brot mit mehr Gefühl, verdürbe es nicht so schnell”, sagt Henry. “Spönnest du weniger, so stürbe ich nicht gleich vor Lachen!”, entgegne ich. “Hübe jeder seinen Müll auf, gewönne die Stadt an Lebenswert”, kontert Henry. “Gnade!”, rufe ich, “das ist ja nicht mehr auszuhalten! Hübe heißt es ganz bestimmt nicht!” – “Das ist veraltet”, sagt Henry, “aber was alt ist, muss nicht gleich falsch sein. Kennte ich noch mehr alte Konjunktive, so würfe ich sie liebend gerne ins Gespräch ein!”
Im Spon: Der traurige Konjunktiv
via Haltungsturner
Als aufrechte Konjunktiv-Poserin fand ich meinen Meister während des Studiums, nämlich einen Kommilitonen, der sich mit steigendem Alkoholpegel immer mehr in Möglichkeiten artikulierte: „Wenn ich dich nun fragte, ob mir noch mehr Jack Daniels die Chancen bei dem kleinen rothaarigen Mädchen endgültig verdürbe – hieltest du es wider mich?“ Dieser Mann brachte mir auch Hüschs Hagenbuch nahe, dessen Fehlen in der Konjunktiv-Kolumne mich überrascht.
(Sehr schön auch die bayerischen Varianten, z.B. „wenn er käme“ auf Oberbayerisch „wanna kammert“.)
die Kaltmamsell6 Kommentare zu „Sprache möglicherweise“
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26. November 2004 um 12:27
Deine Überraschung bzgl. Hüsch hielte sich in Grenzen, wenn du den Zwiebelfisch kenntest. Vielleicht nur so viel: Wäre er etwas älter (vielleicht so wie du oder ich, obwohl selbst wir ja für ihn recht eigentlich etwas jung sind, oder?), hätte er eine realistische Chance gehabt. Oder käme er aus einer Szene, die Hüsch liebt.
26. November 2004 um 13:10
Ein Nachwuchs-Spinner, wie schön. Kann man dem eine Hagenbuch-CD zukommen lassen?
26. November 2004 um 13:57
gute Idee, geb ich weiter :-)
Ach, wie selten findet man jemanden, der Hüsch kennt und mag. Also außer am Niederrhein jetzt.
26. November 2004 um 21:12
Ne, Hüsch jetzt, ne. Aber vielleicht schätzte ich ihn nicht so sehr, käme ich nicht ursprünglich aus nachbarschaftlicher Ecke. War früher viel im Radio, schöne Zeit. Perfekt, nicht Konjunktiv.
27. November 2004 um 9:55
Kreativ mit Konjunktiven geht auch das Schwäbische um, nämlich würde-los. Das wird durch Däd (täte) ersetzt. Beispielsweise so: I an seiner Stell, däd mi ja geniera. (An seiner Stelle würde ich mich schämen.)
Oder: Dädsch mr’ mol ‘n gfalla? (Tätest Du mir einen Gefallen?
27. November 2004 um 10:23
Gaaaaah! Wer sind Sie, nevestita?! Ein Dialekt-Alb? Das ist astreines, Trommelfellkrebs erzeugendes Datschiburg-Schwäbisch!
(Wirft sich schluchzend unter ihr Blog.)