Did you feel anxious if you couldn’t take exercise you had planned to do?
Aber hallo. Vor allem an den Feiertagen, an denen mein Fitness-Studio geschlossen hatte. Und ich dachte, das sei normal, denn schließlich war ich im Studio von Frauen umgeben, die ständig wiederholten: “Wenn ich nicht jeden Tag meinen Sport bekomme, fühle ich mich einfach nicht wohl.”
Did you ever exercise when you knew you were ill or injured?
Selbstverständlich. Bei schwerer Erkältung muss man doch nur darauf achten, den Puls deutlich unter 120 zu lassen; für eine frisch genähte Wunde muss man allerdings Ersatz-Verband einstecken, die blutet gerne mal bei heftiger Bewegung. Auch das hielt ich lediglich für einen Beweis meiner Freude am Sport.
Was your main reason for exercising to control your weight and change the way you look?
Eines war kein Selbstbetrug: Aerobics machte mir sehr viel Spaß. Aber warum bin ich dann vor dem Turnen für 30 Minuten auf den Stepper gestiegen? Und, wenn vorhanden, nochmal 20 Minuten ans Rudergerät gegangen? Weil wir ja alle wissen, dass die Fettverbrennung erst einsetzt, wenn der Puls mehr als 20 Minuten erhöht ist. Rückblickend: Kleidergröße 36-38 konnte ich zehn Jahre lang praktisch nur durch eisernes Ausdauersporteln halten.
Did you exercise to help control the way you feel, especially if you are angry or sad?
Nein.
Did you often take exercise instead of dieting to compensate for eating too much?
Klar. Abends steht ein mehrgängiges Menü in einem edlen Restaurant an? An zwei Tagen zusätzlich zum Aerobics-Hüpfen jeweils 45 Minuten auf dem Stepper. Plus jeweils die Mahlzeit danach ausfallen lassen.
Der Independent schreibt über Stressorexics: “Growing numbers of British adults are threatening their health with a dangerous combination of weight-watching and compulsive exercise.”
Grässliches Wort, bekannte Erscheinung. Wer drei oder mehr der Fragen oben mit Ja beantwortet, so schreibt der Independent, sei nah am Krankhaften. Ich habe die Fragen in die Vergangenheit gestellt, weil ich seit gut zwei Jahren weg davon bin. Zuletzt machte ich noch eine Ausbildung zur Aerobic-Trainerin und bekam einen Pulsmesser geschenkt, dann hatte ich schlagartig keine Lust mehr. Überhaupt nicht.
Doch erst jetzt kommt mir mein jahrelanges Sporttreiben zwanghaft vor. Da lese ich als Fallbeispiel im Independent-Artikel: “I was going to the gym for up to two hours a day”, und denke mir: Und? Das war für mich normal. Zwar machte ich in fast jeder Woche einen Tag Pause (Radfahren in die Arbeit oder zum Einkaufen zählte ich nicht), dafür nahm ich ein paar Mal an einem „Aerobics-Marathon“ teil und hopste da fünf bis sieben Stunden durch. Zudem ging ich regelmäßig Laufen und manchmal Schwimmen.
Irgendwann hatte ich eigenartige Muskelschmerzen, die der Arzt mit Magnesium- und Eiweiß-Mangel erklärte. Von da an nahm ich Pülverchen und Tabletten, um so viel Sport treiben zu können. Nur: Da ich das in einer Umgebung tat, für die das selbstverständlich war, kam mir selbst das nicht seltsam vor.
Hoffentlich finde ich irgendwann einen Weg, mir den reinen Spaß an der Bewegung zurück zu holen, denn den vermisse ich wirklich.