Anteil nehmen
Sonntag, 13. Februar 2005 um 10:18Wie liegt die Stadt so wüst
Text: Aus den Klageliedern Jeremiae
Gesungen von meinem früheren Chor (2,3 MB).
Wie liegt die Stadt so wüst, die voll Volks war.
Alle ihre Tore stehen öde.
Wie liegen die Steine des Heiligtums
vorn auf allen Gassen zerstreut.
Er hat ein Feuer aus der Höhe
in meine Gebeine gesandt und es lassen walten.
Ist das die Stadt, von der man sagt,
sie sei die allerschönste, der sich
das ganze Land freuet.
Sie hätte nicht gedacht,
dass es ihr zuletzt so gehen würde;
sie ist ja zu greulich heruntergestoßen
und hat dazu niemand, der sie tröstet.
Darum ist unser Herz betrübt
und unsere Augen sind finster geworden:
Warum willst du unser so gar vergessen
und uns lebenslang so gar verlassen!
Bringe uns, Herr, wieder zu dir,
dass wir wieder heimkommen!
Erneue unsere Tage wie vor alters.
Herr, siehe an mein Elend!
Rudolf Mauersberger, 1945, nach der Zerstörung Dresdens
die Kaltmamsell5 Kommentare zu „Anteil nehmen“
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13. Februar 2005 um 12:46
Wie witzig, bei der Chorprobe letzten Donnerstag, haben wir gerade angefangen dieses Lied einzustudieren. Allerdings nicht für heute. Sehr schön das Lied. Ich kannte es vorher nicht.
Nur mal so. Ich habe dem nichts hinzuzufügen, musste aber gerade meiner Freude Ausdruck verleihen.
13. Februar 2005 um 13:09
Welche Stimmlage sind Sie denn? Ich bilde mir ja immer noch ein, dass die Linie den Sopran 2 die schönste darin ist.
13. Februar 2005 um 20:52
Ich singe den 2. Bass. Ich kenne das Lied noch nicht zur Genüge um rausgefunden zu haben, welche nun die schönste Linie ist. Ich habe bisher nur michselbst gehört (und den lauten Typen neben mir).
Man bildet sich aber meistens ein, dass die eigene Stimmlage die schönste ist, weil man sich am meisten auf jener konzentriert.
Längere Projekte, wie Schubert’s AS Dur Messe oder Verdi’s Requiem habe ich versucht mir von CD hoerend anzulernen, da ich Aushilfe war und nach der ersten Probe realisierte, dass mir ein wenig Zeit fehlt, und beim hoeren, war es schon merkwuerdig draufzukommen, dass die eigene Stimmlage oft bloss ein hintergründiges Rauschen ist, während der Sopran da oben in den Wolken vor sich hinjauchzt.
14. Februar 2005 um 7:12
Vielen Dank für diesen Blog-Eintrag.
14. Februar 2005 um 12:31
Danke auch von mir für diesen Eintrag.