Belle de Jour – das Buch
Dienstag, 1. Februar 2005 um 11:29Eher nicht.
Die Geschichten kannte ich schon aus dem Blog, neu waren lediglich Übergänge und Lückenfüller (z.B. der mehrwöchige Urlaub im Wärmeren, über den sie letztes Jahr nicht schrieb). Weiterer Nachteil: Das Format der Geschichten ist sehr blogtypisch. Aus einer Situation oder einem Gedanken heraus geschrieben, immer dann mit Sprachspielereien, Komik oder gelehrten Assoziationen versehen, wenn es sich gerade anbietet.
Das hat mir beim Bloglesen sehr gefallen. Nur habe ich festgestellt, dass ich einen anderen Maßstab anlege, sobald diese offene Spontanprosa als geschlossenes Buch verkauft wird. Der Stil wirkte auf mich dilettantisch im schlechteren Sinn, das Fehlen von Anfang, Mitte und Ende las sich belanglos. Keine Ahnung, wie das jemand liest, der noch nie etwas mit Blogs zu tun hatte.
Das Blogs!-Buch hat da viel besser funktioniert, da es als Sammlung verschiedener Quellen und Autoren angelegt war. Das transportierte den Blog-Charakter angenehm und wirkungsvoll, verstärkt durch das aufwendige Layout im Webpage-Format.
Was mich übrigens nur am äußersten Rand interessiert: der reale Hintergrund von Belle de Jour. Tatsächlich eine Prostituierte oder nicht, Mann oder Frau – ist das denn so wichtig? Kann die Figur Belle de Jour nicht alles davon sein? Ist doch ein bisschen wie Schrödingers Katze: Sobald die Fragen beantwortet sind, das Rätsel gelöst wird, ist Belle de Jour tot.
die Kaltmamsell3 Kommentare zu „Belle de Jour – das Buch“
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6. Februar 2005 um 11:54
Werte Kaltmamsell,
der Reiz des Blogs ist doch die Aktualität, die Spannung, wie wenn man am Adventskalender ein Türchen aufmacht. Ich habe in einer Zeitschrift einen Abdruck des Blogs gelesen. Mir hat sich da leider nichts offenbart. Mir ist es lieber, sozusagen als aktueller Beobachter teilzuhaben. Auch reizt mich die Möglichkeit, meinen Senf ggf. dazuzugeben.
Aber so ist die Welt, SchwarzWeiss-Filme werden coloriert und Blogs gedruckt.
Dabei möchte ich gerne mal nachfragen, wie die hochgeachtete Einstellung zur farbigen Bearbeitung von “Dinner for one”, “Sissy” und “Vom Winde verweht” ist,
Hilfe, ich glaub ich habe ein Weihnachtstrauma.
6. Februar 2005 um 12:28
Ahem, Sissi und Gone with the Wind waren schon immer in Farbe, letzterer einer der ersten überhaupt.
Kolorierungen kenne ich am auffallendsten von Metropolis (inkusive Vertonung von Giorgo Moroder, gah!) und Stan&Ollie. Kann man machen. Aber ich will’s nicht sehen.
8. Februar 2005 um 13:29
“Kurtisane – Mein Leben als Prostituierte” von Dolores French ist ein sinnvolles buch, wenn man ueber das leben einer prostituierten lesen will. ist aber AFAIK vergriffen.