Archiv für Februar 2005

Handtuch bereit halten

Freitag, 18. Februar 2005

Bei IT&W gäb’s eine Möglichkeit, ein bisschen von der Hitchhiker’s-Guide-Verfilmung zu sehen. Schaut richtig gut aus. Bis auf Marvin: ein depressiver Roboter als Michelin-Knuddel-Männchen? Nee.

Viktualienmarkt im Winter

Freitag, 18. Februar 2005

Den Tag frei genommen, weil Besuch angekündigt war. Besuch ausgefallen, weil sehr krank. Dafür drei Anrufe vom Chef mit schlechten Nachrichten, stündlicher Check der Arbeits-Mailbox, Ärger-Faust im Bauch.
Wenigstens ein paar schöne Anblicke beim kurzen Einkaufs-Rundgang.

München Februar 2005

Donnerstag, 17. Februar 2005

Auf meinem Weg in die Arbeit – 16: Powder Day

Mittwoch, 16. Februar 2005

Zum wiederholten Mal in den letzten beiden Wochen in der Münchner Straßenbahn gesehen: Junge Leute, die morgens vor halb sieben in Ski-Klamotten und mit Snowboard unterm Arm zum Bahnhof fahren: Powder Day in den Bergen, den frisch gefallenen Schnee einfahren. In meinem letzten Job in München hatte ich einen Mitarbeiter, mit dem ich den Anspruch auf mindestens zwei Powder Days pro Saison vereinbart hatte, dass er also nach Schneefall morgens nur kurz anrufen musste und den Tag frei bekam.

Ob es wohl in Hamburg ein Pendant dazu gibt? Sieht man dort an sonnigen, windigen Sommertagen Leute mit Surfbrett im Bus?

Typologie auf der Tanzfläche: Die Damen

Dienstag, 15. Februar 2005

Und dann die Klassifizierung der Damen, die mir der Freund zurück schrieb.

1. Die Feder:
Die Frau, die willig ist und sich führen lässt, leicht über die Tanzfläche schwebt, die die Musik und den Partner als harmonisches Ganzes empfindet, die sich nebenzu mit dem Herrn unterhält, die ihn nicht krampfhaft von ihrem Busen wegdrückt, die den leisesten Druck als Führung versteht, wo der Herr sich selber gar nicht mehr bewusst wird, ob er wirklich führt oder ob das Tanzpaar telepathisch aneinander gekoppelt ist. Ach ja, und die beim Versuch einer Linksdrehung nicht gleich plärrt: „Bitte nicht links; links kann ich nicht!“

2. Der Mehlsack:
Kann durchaus eine zierliche, grazile Figur haben, aber in dem Moment, in dem der Herr sie in den Arm nimmt, hat er das Gefühl, er sei gerade in den Sumo-Ring gestiegen. Sie scheint sich auf einen Nachtmarsch mit Gepäck vorbereitet zu haben, zu diesem Zweck Skistiefel angezogen zu haben. Wenn der Herr sie führen will, braucht er mehr Aufwand als beim Armdrücken. Aus einer kreisrunden Drehung wird ein Quadrat, mit vier sauberen rechten Winkeln. Nicht dass sie sich wirklich wehren würde – sie tanzt ja schließlich gern -, aber sie hat gelernt, dass der Mann führt und sie nix, aber gar nix dazu tun darf.

3. Der Schleifer:
Die schlimmste von allen! Symptomatik: Vom allerersten Tanzschritt an hat der Herr das Gefühl, an einer Hundeleine übers Parkett geschleift zu werden, und weiß überhaupt nicht, wie ihm geschieht, zack links herum, zack rechts herum, zack zurück – und: WAS DAS SCHLIMMSTE IST! – wenn die Frau „andeutet“, sie möchte jetzt gedreht werden. Kommen in zwei psychosozialen Kategorien vor: Die eine (seltene) ist die klassische „Ich habe die Hosen an und bestimme wo’s lang geht, hier wie sonst“; sie hat ihren Mann zu dem gemacht, was er heute ist. Die andere ist die „Ich mein’s nicht böse, ich will ja nur mithelfen, dir entgegenkommen, dich unterstützen, mich zu führen“. Kann sein, dass sie bei ihrem aktuellen Partner eine Führungsschwäche riecht und dann lieber selber die Zügel in die Hand nimmt. Kann aber auch sein, dass ihr Mann ein Weichei ist und sie zur Schleiferin gemacht hat.
Zu guter Letzt gibt es noch die verstärkte Form der Schleiferin – eine, die meint, es käme beim Tanzen auf die Kreisfrequenz, also die Drehungen pro Sekunde an, und den Herrn auf einen Horrortrip mitreißt (von Führen kann hier keine Rede mehr sein), dass dem Herrn die Achterbahn mit acht Loopings als sympathische Alternative erscheinen muss.

Typologie auf der Tanzfläche: Die Herren

Dienstag, 15. Februar 2005

(Aus einem Briefwechsel mit einem Freund. Zunächst meine Systematisierung.)

1. Die Naturbegabungen:
Gehören meist einer älteren Generation an (wie mein Papa), die nie einen Tanzkurs gemacht hat. Für diese Herren ist Tanzen eine angenehme und natürliche Art der Bewegung – wie Spazierengehen. Sie haben Rhythmusgefühl, können sicher und unaufdringlich führen, machen selbst aus den einfachsten Tanzschritten heraus erfreuliche Variationen und Drehungen. Ein Genuss.

2. Die Hyperaktiven:
Sind tanzwillig, das ist ja schon mal was. Können sich durchaus im Takt bewegen. Nur tun sie das mit einer Vehemenz, dass man sich als Dame eher wie ein Turngerät fühlt. Für diese Herren ist Tanzen die Alternative zum Fitness-Studio. Glücklicherweise habe ich schon in jungen Jahren ein Gegenmittel gefunden: Stellung halten. Mit etwas Geschick merkt der Herr gar nicht, dass seine Dame ihren Bewegungsradius auf ein Minimum reduziert hat und tobt seinen Bewegungsdrang um sie herum aus, ohne dass die Dame außer Atem kommt.

3. Die Tanzschüler:
Haben umfassende Tanzausbildung, auch Rhythmusgefühl. Nur dass eine Dritte kaum in den Genuss kommt, mit ihnen zu tanzen: Tanzschüler tanzen nur mit ihrer Partnerin. Kaltmamsell steht ausgehungert und mit sehnsüchtigem Blick am Rand der Tanzfläche.

4. Die a-rhythmischen Binsenschweine*:
Das ist die anstrengendste Sorte, da es kein Gegenmittel gibt. Diese Herren fühlen sich meist gesellschaftlich zum Tanzen verpflichtet, es gibt aber auch in dieser Kategorie begeisterte Tänzer. Die Dame muss ihre ganze Aufmerksamkeit darauf verwenden, die Musik auszublenden und den unhörbaren Takt zu finden, nach der Herr sich bewegt. Genuss ist das keiner.

*Vom alten Griechischlehrer Graßl geprägte Bezeichnung für Schüler, die einen Hexameter ums Verrecken nicht im Versmaß vorlesen konnten.

Aus aktuellem Anlass: Kommentare

Montag, 14. Februar 2005

Darf ein Blog-Autor Kommentare in seinem Blog zensieren?

1. Das Blog und seine Kommentarmöglichkeit sind öffentlich. (Müssten sie ja nicht sein: Es gibt genug technische Möglichkeiten, den Zugriff auf einen definierten Kreis zu beschränken oder keine Kommentare zuzulassen.)
2. Das Hausrecht steht nicht über der Verfassung.
3. Man darf mit seinem Privateigentum nicht machen, was man will (siehe Denkmalschutz, Naturschutz etc.).
4. Ein öffentliches Blog ist an das Recht der freien Meinungsäußerung gebunden.
5. Es braucht zur Löschung von Kommentaren einen schwerer wiegenden Grund als den des eigenen Gutdünkens.
6. Strafrechtlich relevante Inhalte müssen gelöscht werden, darunter Rechtsradikales, Verfassungsfeindliches, die Persönlichkeit Dritter Verletzendes.
7. Wie Zeitgenossen es so treffend formulierte: „Unhöflichkeiten sind aber nicht rechtswidrig.“

(basierend auf der Diskussion bei Zeitgenossen)

Auch die Feststellung einer geistigen Störung und die resultierende vorübergehende Aberkennung von Bürgerrechten (z.B. das der freien Meinungsäußerung) sind rechtlich geregelt und liegen nicht in der Hand der Blog-Autorin.

Schlussfolgerung:
Kommentare sind innerhalb der rechtlich definierten Grenzen zu ertragen oder gar nicht erst zuzulassen.