Auf meinem Weg in die Arbeit – 21: Väter

Mittwoch, 4. Mai 2005 um 8:02

Gespräch zwischen zwei Herren hinter mir auf dem Fußweg zum Fabriktor:

„Ja, ich freu mich schon, grade im Mai nochmal Urlaub zu haben.“
„Mmh, Mai ist besonders schön.“
„Und vor allem: Die Kinder sind weg, in der Schule und im Kindergarten. Kann ich endlich was mit meiner Frau unternehmen. Sonst sind die ja immer da und man kann nichts machen.
Haben Sie Kinder?“
„Noch nicht. Aber dann im August.“
„Oh, schön, gratuliere!“

(Ja was jetzt? Ich werde das mit dem Glück der Elternschaft nie kapieren.)

die Kaltmamsell

4 Kommentare zu „Auf meinem Weg in die Arbeit – 21: Väter“

  1. wasweissich meint:

    Ich versuche seit viereinhalb Jahren, das zu kapieren und schaffe es auch nicht. Man kann sich ein Leben ohne Kind nicht mehr vorstellen und andererseits ist man heilfroh, wenn es anderweitig versorgt wird und vermisst es dann noch nicht einmal. Da soll wirklich noch einmal einer schlau draus werden. Ich finde, man liest viel zu selten etwas über dieses Paradoxon. Falls jemand einen Tipp hat, wo das endlich mal jemand schlüssig erklärt, dann wäre ich sehr dankbar für einen Hinweis ;-)

  2. Lila meint:

    Kaltmamsell, das ist die reinste Schadenfreude. Ich sehe und genieße das jetzt mit meinem jungen Schwager. Jahrelang hat er uns mitleidig angeschaut, wenn wir vor Müdigkeit schwankend bei den Familientreffen aufschlugen. Laufende Nasen, Geschwisterstreit, Popo abwischen. Sein Grauen war ihm anzusehen.

    Jetzt hat sich das Blatt gewendet. Er wiegt zwei kleine Kinder, er ist grau vor Erschöpfung, seine Frau zur Versorgungsmaschine mutiert, während ich mich von meinen Kindern mit Eiskaffe und Spülmaschineausräumen verwöhnen lasse…

    Der Glückwunsch besagt meist nur, “du wirst schon noch sehen, was du davon hast, he he”.

  3. erpel meint:

    “während ich mich von meinen Kindern mit Eiskaffe und Spülmaschineausräumen verwöhnen lasse”

    Ich für meinen Teil (selbst bis vor kurzem oder eigentlich immernoch Kind) halte das für eine übertrieben positive Darstellung. Sowas ist bei Kindern die Ausnahme.

    Oder ich bin nur missgünstig weil man mit mir von dem Standpunkt aus nie wirklich zufrieden war(auf Dauer).

  4. Thomas Fuegner meint:

    Elternglück
    kommt und geht auch ganz schnell wieder. (Meist wohl nachts)
    Muß man wohl erlebt haben, um´s zu verstehen.
    TF

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