Montagsfernsehen
Dienstag, 21. Juni 2005 um 10:42Montagabend schaue ich auf Vox meist Criminal Intent an. Die Geschichten sind zwar nur wenig über dem Durchschnitt, aber die beiden Hauptfiguren gefallen mir und haben oft gute Dialoge. Gestern zum Beispiel schloss Alleswisser Robert aus einem Poster an der Kinderzimmerwand, dass irgendwas nicht stimmt: „Welches achtjährige Mädchen interessiert sich schon für Sportwagen?“ Seine Partnerin Alexandra darauf: „Du meinst: Außer mir damals?“
Von Vincent D’Onofrio, dem Darsteller des Robert Goren würde ich gerne mehr sehen. (Jetzt, nach mehr als einem Dutzend Folgen, denke ich wenigstens nicht mehr ständig an seinen Auftritt als Leichenhülle für die außerirdische Küchenschabe in Man in Black.)
14 Kommentare zu „Montagsfernsehen“
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21. Juni 2005 um 13:29
Meine Meinung. Wenn man am Charakter von “Columbo” noch etwas verbessern konnte, bzw. ihn in die heutige Zeit zu adaptieren versuchte, dann ist Vincent D’Onofrio als Bobby Goren das mehr als oscartauglich gelungen. Ich liebe es, wenn er den zu vernehmenden Verdächtigen ganz nah kommt und sie in ihren Bewegungen imitiert, um sie zu verunsichern. Ganz großes Krimiserientennis.
21. Juni 2005 um 16:57
Ich schaue die Serie auch gern, finde es aber bedauerlich dass Eames (Kathryn Erbe) als Partnerin nur eine reine Stichwortgeberin für Goren ist. Goren ist der Mastermind und Eames der Sidekick, den er manchmal braucht um vor Verdächtigen eine kleine Show abzuziehen. Aber sonst? Ich meine, für was wird die Frau denn eigentlich bezahlt (als Detective in der Serie meine ich, nicht als Schauspielerin)? Ihr Beitrag zur Lösung der Fälle tendiert doch eigentlich gegen Null. Und das gilt nicht nur für sie, auch Captain Deakins und Staatsanwalt Carver sind ja nüchtern betrachtet nur Statisten, deren Halbbildung und strategisches Unvermögen den analytischen Verstand von Goren nur noch umso mehr betonen. Zugegeben ist es unterhaltsam Goren bei der Arbeit zuzusehen, aber die intellektuelle Lücke zwischen ihm und seinen anderen “Teammitgliedern” erscheint mir oft ein wenig zu groß; will sagen unglaubwürdig.
21. Juni 2005 um 19:44
Ich kann mich da poly nur anschliessen. Es gab schon besser austarierte Frau -MannTeams. (Oh was hab ich Moonlightning geliebt, aber die Schulterpolster fand ich schon immer hässlich, ich schwöre) Aber im Herbst kommt das Game raus http://www.lawandordergame.com/, und da werde ich’s dem blöden Besserwisser zeigen, das sag ich Dir.
21. Juni 2005 um 21:43
Eames ist nur auf einer sehr subtilen Ebene ein Counterpart. Gerade was meinen Vergleich mit Columbo angeht: Die Serie würde nicht funktionieren, wenn alle ähnlich aufgebauscht wie Goren wären. Aber gerade das macht der Reiz aus: Alle auf absolut normalem Level – Captain, Staatsanwalt, Partnerin -, aber ein psychogöttlicher Polizist als Star der Serie.
21. Juni 2005 um 21:55
Ja klar, die Welt würde nicht funktionieren, wenn alle Colombo wären. Es braucht halt ein paar unsichtbare Frauen.
22. Juni 2005 um 8:09
In dieser neuen Generation von amerikanischen TV-Kriminalserien gibt es aber einige, die Frauen im Mittelpunkt haben – allerdings immer als Teamplayerinnen (“Frauen haben halt von Natur aus mehr kommunikative Fähigkeiten”).
Ich kann mir durchaus vorstellen, dass Eames mal eine eigene Serie bekommt, genug Profil dafür hätte sie.
22. Juni 2005 um 8:42
Ich hoffe ja immer noch inständig das the L-World mal nach Dland kommt. Ansonsten steh ich natürlich auf so männliche Halbgötter, aber so toll wie Sherlock wird Goren niemals sein.
22. Juni 2005 um 10:04
Andere Zeit, andere Götter. Und Frauen sind niemals unsichtbar, sie drängen sich nur nicht so plump in den Vordergrund …
22. Juni 2005 um 15:45
Unbestritten gehört es zum Konzept von “Criminal Intent”, dass Goren alle anderen deutlich überragt und im Zentrum der Serie steht. Trotzdem wirkt das etwas überzeichnet und damit unrealistisch, wenn eine Figur wie Eames zum Dackel degradiert wird, der nur hin und wieder ein Stichwort bellen darf. Etwas mehr Kompetenz könnten ihr die Autoren der Serie durchaus zuschanzen ohne dass das auf Kosten von Gorens columbohafter Mastermindfunktion ginge. Dem kann man natürlich entgegenhalten, dass die Serie nicht den Anspruch hat, möglichst realistisch zu sein. Und vermutlich wäre eine Krimiserie, die sich zu sehr an die Realität klammert recht dröge. Trotzdem wirkt eine Figur wie Eames auf mich einfach unglaubwürdig, weil sie ja wirklich fast nichts leistet außer Goren ein wenig zu assistieren.
22. Juni 2005 um 16:06
Ähm, polymorphic, Sie verlangen von amerikanischen TV-Serien Realismus?
23. Juni 2005 um 10:19
Vermutlich ist die Serie mit ausweichendem Realismus äußerst realistisch. ;)
23. Juni 2005 um 15:31
Okay, “realistisch” ist vielleicht das falsche Wort, aber die Figuren und ihr Handeln sollten zumindest innerhalb des Konzepts der Serie glaubwürdig rüberkommen. Die Schauspielerin Kathryn Erbe ist 39, wobei ich persönlich sie älter geschätzt hätte (auf Ende 40). Jedenfalls wirkt sie in der Serie so, als hätte sie schon etliche Dienstjahre auf dem Buckel. Und dass so ein “alter Hase” dann für Goren nur den Zusteller mimt, wirkt unglaubwürdig. Davon ausgehend, dass sie schon länger dabei ist und entsprechend Erfahrung hat, müsste sie auch eigentlich selber mehr leisten und zur Lösung der Fälle beitragen können. Wenn es tatsächlich nur um einen “Lehrling” geht, der Goren etwas assistiert, hätte man sich vielleicht lieber für eine jünger wirkende Schauspielerin wie Jorja Fox oder Poppy Montgomery entscheiden sollen. Das würde besser passen: hier der erfahrene Detective, dort der noch lernende “Frischling”.
23. Juni 2005 um 17:26
Aber es gibt doch so viele Momente, die wir NICHT sehen: Vielleicht ist sie ein Aktentier, vielleicht steht sie nicht auf den direkten Kontakt mit den Verdächtigen, weil sie besser beobachtet als unter Druck setzt, und das dann Goren in den Zeitpunkten, die wir nicht im Bild haben, alles mitteilt. Zu viele Vielleichts, was der Serie aber keinerlei Abbruch tut. So funktionieren nun einmal Teams. Nur Charismatiker auf einem Haufen kratzen sich irgendwann die Augen gegenseitig aus. (Ich glaube ja auch, dass sie Goren insgeheim für einen Idioten hält, aber seine Art zu arbeiten schätzt.)
6. Mai 2006 um 20:45
du hast recht, so gut wie sherlock homes wird robert goren nie sein, robert ist besser.