Archiv für Juni 2005

Montagsfernsehen

Dienstag, 21. Juni 2005

Montagabend schaue ich auf Vox meist Criminal Intent an. Die Geschichten sind zwar nur wenig über dem Durchschnitt, aber die beiden Hauptfiguren gefallen mir und haben oft gute Dialoge. Gestern zum Beispiel schloss Alleswisser Robert aus einem Poster an der Kinderzimmerwand, dass irgendwas nicht stimmt: „Welches achtjährige Mädchen interessiert sich schon für Sportwagen?“ Seine Partnerin Alexandra darauf: „Du meinst: Außer mir damals?“
Von Vincent D’Onofrio, dem Darsteller des Robert Goren würde ich gerne mehr sehen. (Jetzt, nach mehr als einem Dutzend Folgen, denke ich wenigstens nicht mehr ständig an seinen Auftritt als Leichenhülle für die außerirdische Küchenschabe in Man in Black.)

Corrie-

Dienstag, 21. Juni 2005

Mittlerweile kann ich bis ins Detail beschreiben, welche Pflanzen in dem Teil des Firmengeländes wachsen, der auf der anderen Seite des Zauns liegt, den entlang ich jeden Tag nach der Arbeit zur Straßenbahnhaltestelle gehe. Denn in diese vertiefe ich mich immer, wenn ich bemerke, dass mir von der Ferne ein Bekannter entgegen kommt. Was soll ich auch sonst tun? Ihn gefühlte zehn Minuten lang anlächeln? Knapp an ihm vorbei schauen, als hätte ich ihn nicht erkannt? Über 50 Meter hinweg einen Gruß rufen?
Es handelt sich um einen eindeutigen Fall von corriecravie. Denn wieder einmal war es Douglas Adams, der die oben beschriebene Situation als universal erfasste. Und ihre verschiedenen Abschnitte zusammen mit John Lloyd in The Meaning of Liff mit Namen versah:

corriearklet (n.)
The moment at which two people, approaching from opposite ends of a long passageway, recognise each other and immediately pretend they haven’t. This is to avoid the gastly embarassment of having to continue recognising each other the whole length of the corridor.

corriecravie (n.)
To avert the horrors of corrievorrie (q.v.) corriecravie is usually employed. This is the cowardly but highly skilled process by which both protagonists continue to approach while keeping up the pretence that they haven’t noticed each other – by staring furiously at their feet, grimacing into a notebook, or studying the walls closely as if in a mood of deep irritation.

corriedoo (n.)
The crucial moment of false recognition in a long passageway encounter. Though both people are perfectly well aware that the other is approaching, they must eventually pretend sudden recognition. They now look up with a glassy smile, as if having spotted each other for the first time, (and are particularly delighted to have done so), shouting out ‘Haaaaallllllooooo!’ as if to say ‘Good grief!! You!! Here!! Of all people!! Well I never. Coo. Stap me vitals, etc.’

corriemoillie (n.)
The dreadful sinking sensation in a long passageway encounter when both protagonists immediately realize they have plumped for the corriedoo (q.v.) much too early as they are still a good thirty yards apart. They were embarrassed by the pretence of corriecravie (q.v.) and decided to make use of the corriedoo because they felt silly. This was a mistake as corrievorrie (q.v.) will make them seem far sillier.

corrievorrie (n.)
Corridor etiquette demands that once a corriedoo (q.v.) has been declared, corrievorrie must be employed. Both protagonists must now embellish their approach with an embarrassing combination of waving, grinning, making idiot faces, doing pirate impressions, and waggling the head from side to side while holding the other person’s eyes as the smile drips off their face, until, with great relief, they pass each other.

corriemuchloch (n.)
The kind of person who can make a complete mess of a simple job like walking down a corridor.

Losgeflattert

Montag, 20. Juni 2005

Manchmal fürchte ich, dass ich viele Filme aus ganz falschen Gründen mag: Entschädigte mich The Hitchhiker’s Guide Through the Galaxy mit den Details der Heart of Gold für das Fehlen von Plot und Spannung, so hatte ich bei Batman Begins allein schon deshalb das Gefühl, etwas für mein Geld zu bekommen, weil ich Michael Caine zugucken durfte und Rutger Hauer wiedertraf. Oder Gary Oldman zur Abwechslung völlig zurückgenommen erlebte (die haben den auf Valium gesetzt, oder?).

Eine mal wieder exzellente Besprechung des Films gibt es bei Anke Gröner, deshalb hier nur persönlicher Senf dazu.

Der erste Batman-Film 1989 hat mich geprägt: Nach dem sonnigen 80-er Superman kam da ein düsterer Held ohne Superkräfte, dafür mit klasse Kostüm, fantastischen Sets, psychedelischem Superschurken. Und ich fuhr total auf Michael Keaton ab (Beetle Juice und The Dream Team sah ich zu spät um zu begreifen, warum seine Besetzung als Superheld damals mindestens Schmunzeln hervorrief). Christian Bale ist nach Val Kilmer und George Clooney eine Erleichterung, guckt für meinen Geschmack als Fledermausmann allerdings dem Tom Cruise zu ähnlich.

Die Kampf-Choreografie von Batman Begins irritierte mich zunächst: Die Szenen bestehen fast nur aus Nahaufnahmen und sind extrem schnell geschnitten, so dass ich nie einen richtigen Überblick bekam. Doch als ich aufhörte, krampfhaft danach auszuschauen, bemerkte ich, dass diese Szenen das flatterig Wuselige eines Fledermaus-Schwarms haben. Schön!

Der blöde Hans Zimmer durfte für die Filmmusik wieder seine Synthesizer-Trommeln auspacken und hatte offensichtlich noch eine Rechnung mit dem Sound Engineer offen: So mächtig und laut konnte keine Kampfszene sein, dass der Zimmer nicht noch volle Pulle Orchester drüberlegte.

Mutti, Mutti! Ich bin immer noch Teil einer Verschwörungstheorie!

Sonntag, 19. Juni 2005

Da, Mutti, guck mal: Vor einem Jahr hat dieser Blogger schon mal behauptet, ich und andere Blogger würden ihn bespitzeln und verfolgen. Jetzt bekommen wir sogar einen Namen: “Machiavelli-Blogger“. Doch, Mutti, der meint das ernst: Er hält sich für so wichtig, dass er glaubt, ganze Heerscharen von Menschen und Institutionen würden sich um ihn kümmern. Auch ein Mittel gegen Einsamkeit.

Frauen statt Mädchen

Samstag, 18. Juni 2005

Ich möchte keiner Frau (und keinem Mann) dreinreden, in welcher Rolle sie oder er sich präsentieren. Trotzdem gefiel mir die Titelgeschichte des gestrigen Süddeutschen Magazins, “Schluss mit den Frauen, die auf Mädchen machen”, weil sie eine Fußangel der ewigen Putzigkeit unterstrich: Unter dem Bild einer meiner ewigen Lieblingsschönheiten steht nämlich

Woran denkt man, wenn man GRACE KELLY sieht? An Anmut und Schönheit, aber auch an Klugheit, Selbstsicherheit und Überlegenheit. Tja, lang ist’s her.

Eben: Einer Frau (ich benutze sogar gerne das Wort “Dame”) traue ich die Reparatur meines Autos, eine Schulleitung, Schneiderkunst, eine Firmenstrategie, den Nobelpreis für Physik zu. “Trotzblöde, in Frauenkörper katapultierte Kleinkinder” (Fred Grimm in der SZ-Geschichte) müssen sich schon extrem anstrengen, wollen sie mich von diesen Kompetenzen überzeugen.

Blumentöpfe aus Autoreifen

Samstag, 18. Juni 2005

Wo bekomme ich eine Hupe?

Freitag, 17. Juni 2005

So eine Ballhupe wie Harpo Marx sie hatte: Welche Art Geschäft verkauft mir sowas?
Mehrere Musikgeschäfte und Spielzeugläden in der Münchener Stadtmitte mussten passen.