Spannung!
Dienstag, 5. Juli 2005 um 17:24Ungehaltene Mail von einem Ebay-Verkäufer bekommen: Das Paket an mich sei zurückgekommen, die Adresse stimme nicht. Sie stimmte aber. Ebenso wie bei zwei anderen Paketen, die in den vergangenen Wochen zu ihren Absendern zurück kamen, weil ich unter meiner korrekten Adresse, die ich seit über sechs Jahren habe, angeblich nicht wohne. Dass ich trotz Anwesenheit eine Zustellungsbenachrichtigung im Briefkasten vorfinde, kenne ich ja. (In München sind sicher mindestens 60 Prozent aller privaten Paketadressaten in der Arbeit, wenn der Paketbote kommt. Wäre eigentlich ganz zauberhaft, wenn es – gerne gegen Aufpreis – eine Abendauslieferung gäbe.) Aber dass ich gleich gar nichts kriege…
Ratlos bei der Service-Nummer der Post angerufen, mein Problem ruhig und freundlich vorgetragen. Die Callcenter-Frau war umwerfend nett: Erst mal bedauerte sie mich eine angemessene Zeit lang und mit den angemessenen Seufzern, dann nahm sie eine Reklamation auf. Sie erklärte mir, welchen Gang jetzt alles gehen würde (Verwaltung des Zustellbezirks nimmt sich Zusteller vor) und dass der Absender das zweite Porto natürlich erstattet bekomme. (Dass er dieser Erstattung hinterher telefonieren wird müssen, war mir unangenehm, Frau Post entschuldigte sich sehr.)
Jetzt bin ich gespannt, ob ich diese Pakete sowie weitere erhalte.
Heute meine Bahncard 100 daheim vergessen, fiel mir auf der Hinfahrt angesichts des ICE-Schaffners mit Blutsturm ins Hirn ein. Hin- und Rückfahrt musste ich also zahlen – verständlich. Werde mir die Bahncard abends an den Bahnhof bringen lassen, um gleich zu versuchen das Geld wiederzubekommen.
Bin gespannt, ob das klappt.
Nachtrag: Die Beschwerde bei der Post war erfolgreich, das Paket kam beim zweiten Versuch. Da seither auch zwei weitere Sendungen an mich angekommen sind, habe ich den Paketboten wohl dauerhaft von meiner Existenz überzeugt.
die Kaltmamsell11 Kommentare zu „Spannung!“
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5. Juli 2005 um 21:59
we live in a yellow world:
es gibt übrigens eine poscht-interne statistik derzufolge menschen die im 2. eg oder höher wohnen (in häusern ohne aufzug) bei einschreiben um faktor 4 bis 5 weniger zuhause sind als menschen, die im eg oder 1. stock wohnen – mag da jemand nicht treppensteigen?
6. Juli 2005 um 9:07
PLZ 80796: Offensichtlich existieren wir nicht. Was haben wir schon Mahnungen bekommen, nur weil der Postler Namensschilder nicht lesen mag und den Brief mitsamt rechnung wieder mitnahm. Oder Briefe mit der Aufforderung unsere neue Adresse anzugeben (die aber komischerweise an die alte Adresse gesendet wurden und ankamen), da ja die alte offensichtlich nicht stimme. Beschwerde bei der Post. Großes Verständnis. Geändert hat sich aber nix.
6. Juli 2005 um 9:23
Eine gute Freundin hat mir erzählt, wie ein Paketzusteller im Hausflur vor ihren Augen (sie wischte gerade den Flur) eine Benachrichtigungskarte für einen Zustellungsversuch in Abwesenheit ausfüllte und in ihren Briefkasten warf. Mit unschuldiger Mine erkundigte sie sich, ob der Empfänger nicht da sei, und der Zusteller antwortete: “Nein, keiner da. Ich habe dreimal geklingelt”. Alles das passierte vor der zum Hausflur hin geöffneten Wohnungstüre. Die Freundin ging zur Klingeltafel an der Haustüre, drückte auf den entsprechenden Knopf und ein Markerschütterndes DingDangDong donnerte durch das Haus. Soso, meinte sie. Keiner da.
6. Juli 2005 um 10:19
Ich habe eine zeitlang keine Post bekommen. Ich merkte das, weil meine Gehaltsbescheinigung wieder zurückgeschickt wurde und ein freundlicher Sachbearbeiter mir eine eMail schickte. Als ich meine Lohnsteuerkarte nicht finden konnte, stellte sich heraus, daß auch sie nicht zugestellt wurde und wieder ans Amt zurückging. Die Telekom-Rechnungen habe ich seltsamerweise alle bekommen. Nach einer Beschwerde bei der Post wurde es dann besser, obwohl man natürlich nie weiß, wieviel Briefe man nicht bekommen hat. Gottseidank bekomme ich keine Liebesbriefe, das wäre wirklich tragisch, obwohl ich mich manchmal schon frage…
6. Juli 2005 um 11:54
Ich empfehle, die Pakete gleich an den Arbeitsplatz schicken zu lassen. Klappt wesentlich besser.
6. Juli 2005 um 12:40
Brigitte, das habe ich gemacht, als ich noch in derselben Stadt wohnte und arbeitete , noch dazu bei einem kleinen Unternehmen.
Ließe ich jetzt Pakete in die Arbeit schicken, bekäme ich sehr schnell vom Wareneingang dieses Großunternehmens eins auf den Deckel, zudem müsste ich das Paket dann 80 Kilometer in Straßenbahnen und im Zug nach Hause schleppen. Genau deshalb lasse ich Pakete ja gleich dorthin schicken, wo ich ihren Inhalt haben möchte: nach Hause.
6. Juli 2005 um 13:11
Ist zwar keine Entschuldigung für schludriges Arbeiten, aber:
Keiner von uns würde den Job des Paket/Post/Paketdienst-Zustellers freiwillig machen. Miese Arbeitsbedingungen, sehr niederige Löhne, grosser Arbeitsdruck. Wenn ich ein Paket in China bestelle und 16 Euro Versand dafür zahle und ein Mitarbeiter von FedEx bringt es 3 Tage später im Kleinwagen auf unseren Hof, 20 km von der nächsten Kleinstadt entfernt. Was wird der arme Kerl wohl verdienen, wenn FedEx auch noch was daran verdient?
6. Juli 2005 um 14:35
*Ding, dong*
*Ding, ding, dong*
“Poohoost!”
Briefträger auf dem Land …
*Poch, poch, poch*
“Halb aahacht, ich weiß, datt Du da bist, aaauuufstehen, ich han’ ‘ne Päckchen för dich!”
… sind doch irgendwie …
*Poch, poch*
“Steh’se getz endlich auf, ich han’ nich den jaanze Tach Zigg.
… aus einem anderen Holz.
6. Juli 2005 um 19:25
Lustig sind sie alle, ob Post oder privat.
Nach einer Bestellung bei einem großen deutschen Versandthaus, bei deren Auslieferung es zu interessanten Verwicklungen kam, erhielt ich einen Kundenfragebogen. Auf diesem wollte man wissen, wie zufrieden ich denn mit der Bestellannahme, Bestellabwicklung, Auslieferung usw. gewesen sei. Vermutlich ein Formbrief, der an alle Neukunden geht. Aufgrund meiner Erfahrung mit dem Laden war meine Antwort entsprechend.
Darauf hin kam erstaunlicherweise eine Rückantwort. Ein Brief in belehrendem Ton. Man teilte mir mit, daß ich mir die Ware auch an eine Tagesadresse, zum Beispiel die meines Arbeitgebers liefern lassen könnte. Dann gäbe es solche Probleme nicht. Frau Oberlehrer “Kundenbetreuerin” hatte dabei eine klitzekleine Kleinigkeit übersehen. Bei der bestellten Ware handelte es sich um eine Waschmaschine!
7. Juli 2005 um 12:30
Mir ist das ebenfalls mal passiert, als die Post bzw. DHL bei mir einen neuen Aushilfsfahrer eingesetzt hatte. Ein Paket, das meine Mutter an mich geschickt hatte, kam zurück mit dem Vermerk “Empfänger unter angegebener Anschrift nicht zu ermitteln”, ujd das, obwohl ich dort schon über vier Jahre gewohnt und etliche Pakete empfangen hatte. Zwei andere Pakete erhielt ich auf der Post, als ich mich dort persönlich beschwerte; die aufmerksame Postangestellte kennt mich seit Jahren persönlich, weil ich schon mehrere Serienbriefe von dort verschickt habe, und hat sie zurückgehalten und gegen Ausweis ausgehändigt. Die Beschwerde wirkte; der Aushilfsfahrer wurde ausgetauscht, seitdem funktioniert es wieder.
25. Juli 2005 um 10:10
TRACKBACK: Die Kaltmamsel berichtet auf ihrer Vorspeisenplatte über Erlebnisse mit der Post bzw. DHL über ein verschwundenes Paket und viele LeserInnen des Weblogs haben ähnliches zu berichten.