Der geschenkte Tag

Montag, 8. August 2005 um 11:07

Augsburg, da wo ich arbeite, hat einen Feiertag mehr als dieses an Feiertagen ohnehin reiche Bundesland: Am 8. August ist Friedensfest. Das merkt man dann an all den zugezogenen Studenten, die ab 10 Uhr mit Stofftaschen in der Hand vor verschlossenen Bäckereien stehen.

Für mich, die ich in München wohne, bedeutet das einen zusätzlichen wunderbaren, ganz normalen freien Tag. Unangenehmerweise spüre ich die Verpflichtung, diesen Tag möglichst erschöpfend zu nutzen. Also all die lästigen Kleidungs- und Schuhkäufe zu erledigen, auf die ich samstags dann doch keine Lust habe, nach einem Polsterer für das zerschlissene Sofa suchen, Schuhe zur Schusterin bringen, Kostüm in die Reiningung etc. Paradoxes Mühen: Wie kann ich zusätzliche freie Zeit möglichst gut nutzen?

Immer noch ganz verschwurbelt bin ich von den Bildern, Geschichten und Wörtern, die mir mein lang befreuter Besuch geschenkt hat. Ein paar Tage lang fühlte ich mich auch ungeheuer weltstädtisch und mondän, mit aushäusigen Frühstücken, Flanieren, Bummeln, Gucken, in Cafés und Restaurants, in Begleitung einer schönen Frau, die mit ihrer reinen Anwesenheit dem schlechten Wetter immer wieder Sonnenstrahlen abrang.

Das derzeitige Wetter geht vermutlich auf meine Kappe, weil ich den kühlen Sommer einmal zu oft bejubelt habe. 12 Grad Tageshöchsttemperatur sind auch mir für die Jahreszeit zu kühl, allerdings profitiere ich davon, dass die erforderlichen kuschligen Pullis den Monsterpickel verdecken, der seit gestern auf meinem Dekollete prangt.

die Kaltmamsell

3 Kommentare zu „Der geschenkte Tag“

  1. Lyssa meint:

    Toll, jetzt bin ich so rot, daß ich das Haus auf absehbare Zeit nicht mehr verlassen kann. Vielen, vielen Dank für die wundervollen Tage bei Euch.

  2. die Kaltmamsell meint:

    Oh, jetzt könnten wir ein wunderbares Ringelreihen spielen, wer da reicher beschenkt ist. (Scheint ja heute ein durchgehendes Gesichtsrot zu sein. Ich stelle mir ständig die Schöpflöffelpinkelei des schwarzen Feenhundes vor.)

  3. Lyssa meint:

    Furchtbar das mit dem Löffel. Wir brauchten mehrere Anläufe. Ich weiß bloß nicht so genau, wer sich mehr gedemütigt fühlte, der Hund oder ich.

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