You know you’re a bookish, geekish sort when…

Sonntag, 23. Oktober 2005 um 15:14

Anke Gröner weist auf einen schönen Thread bei Salon hin.

You know you’re a bookish, geekish sort when…

…your first thought, upon walking out of a building into an unexpected rain storm, is NOT “How can I protect my hair/clothes/shoes,” but is in fact, “How can I protect my book??”
(Selbstverständlich, JEDER würde das tun.)

…the first thing you do when you visit anyone’s place is walk over to the nearest bookcases to have a look at their books.
(Habe ich mir abzugewöhnen versucht, vor allem bei Leuten, die mein Verhältnis zu Büchern und Lesen kennen – die fühlen sich dann immer gleich auf dem Prüfstand, auch wenn mich ganz echt ehrlich in erster Linie die Neugier treibt.)

…when you must re-read the same book roughly once a year.
(Kann es sein, dass ich Friedrich Torbergs Tante Jolesch hier schon seit Monaten nicht erwähnt habe? Schande über mich.)

… you don’t run to make it into the subway car or bus (when you really might have made it) because you think, “More reading time while I wait for the next one.”
(Und wenn du nach dem Aussteigen nicht gleich heim gehst, sondern dich erst noch mal ins Wartehäuschen setzt, weil du die letzte drei Seiten bis zum Ende des Buches erst fertiglesen musst.)

… you boggle at people who say, “Yeah, I used to read a lot, but don’t have time anymore,” but they still have time to eat and sleep.
(Ewiger Diskussionspunkt mit meiner Mutter, die genau das immer behauptet hat. Aber in einer blitzblank aufgeräumten Wohnung lebt. Falsche Prioritäten, eindeutig.)

…asked about what you’re most looking forward to upon your impending graduation, you reply, “I’ll get to read books of my own choice again!”
(Ha! Was musste ich entgeisterte Blicke ertragen, wenn ich das nach meiner Magisterprüfung in Englischer Literatur sagte! Ich bin sofort im Anschluss an die letzte mündliche Prüfung mit einer Freundin zwei Wochen aufs winterliche Malta geflogen, einen Stapel Bücher im Gepäck, der all die Lernwochen durch als Verheißung auf meinem Schreibtisch gestanden hatte. Glücklicherweise war dann auch noch das Wetter schlecht!)

…you bring 5 books on your honeymoon–and read them all!
(Ich bin mit einem waschechten Geek und Bücherwurm verheiratet. Wir hatten zwar nie Flitterwochen, doch vor jedem gemeinsamen Urlaub steht die Debatte, wer welche Bücher mitnimmt. Gemeinsamer Urlaub heißt: Viel Zeit zu lesen und einander zu erzählen, was man gerade gelesen hat.)

…you’re genuinely shocked to hear a stranger on a train tell you he hasn’t read a book of any sort in 5 years.
(Ich hatte mal einen 18-jährigen und gar nicht dummen Lehrling, der mir treuherzig erzählte, dass er in seinem Leben erst ein Buch gelesen hat. Als ich mich wieder gefangen hatte, empfahl ich ihm Harry Potter.)

…when you own more dictionaries than shoes.
(Unfair! Ich nutze auch die Lexika / Wörterbücher des Mitbewohners, die ich mir sonst selbst kaufen würde. Aber es sind halt nicht meine. Deshalb liegen Schuhpaare – inklusive Schlappen – und Lexika – vielbändige nur einmal gezählt – ungefähr gleichauf bei 25.)

…you define the time when you knew you were really, truly married as the time when you finally merged your book collections.
(Exakt. Und wie wunderbar harmonisch und konstruktiv die Erarbeitung eines gemeinsamen Ordnungssystems war! An diesem Punkt begann mein Verdacht, wir könnten füreinander geschaffen sein.)

…you then judge the compatibility of yourself and your spouse by the number of boxes of doubles you had to put away when that happened.
(Put away? PUT AWAY? Nix, die Doppel stehen nebeneinander im Regal.)

You know you’re in it for real when you get rid of all the doubles.
(Klar, und als nächstes nehme ich seinen Namen an. Entschuldigung?! Tut mir leid, Selbstauslöschung habe ich nicht im Programm.)

…you buy books you doubt you’ll ever get the chance to read because you may not be able to find them again ever if you do get the time.
(Ständig. Wie kaufen andere Leute Bücher?)

…you have at least two sets of your favorite book series: one with the great, pristine covers that you keep so that they will look beautiful on the shelf, and another set with the ratty covers, which are your actual reading copies.
(Hey, ich habe als Literaturwissenschaftlerin gearbeitet. Also besitze ich einige John Irvings in zwei Ausgaben: Eine mit meinen vielen Bleistiftnotizen, eine schöne zum – zum – zum eine schöne haben.)

…you stall leaving work so you don’t have to ride the train home with a coworker and lose valuable reading time.
(Hahaha, ertappt! Aber sagen Sie’s nicht weiter.)

…your significant other mutters about life in prison not being much of a deterrent to you since you’d be quite content sitting in your cell reading all day.
(Hat zwar noch niemand zu mir gesagt, selbst hatte ich diesen Gedanken aber bereits. Sofort ein schlechtes Gewissen gehabt, auf mehreren Ebenen.)

…you think books are romantic gifts!
(Ähm, sind sie nicht?)

die Kaltmamsell

12 Kommentare zu „You know you’re a bookish, geekish sort when…“

  1. Anke meint:

    Mit dem Zusammenlegen von „book collections“ habe ich eher gemischte Erfahrungen gemacht, daher fehlt der Punkt in meiner Liste. Mein ehemaliger Lebensgefährte (und heutige beste Freund und Vater meines Patenkindes) wirft mir immer noch vor, dass ich damals nur mit ihm zusammenziehen wollte, weil ich dann NOCH MEHR BÜCHER, nämlich auch seine, im Wohnzimmer hätte. Womit er nicht ganz unrecht hatte.

    Den Kerl bereite ich schonend auf ein eventuelles Zusammenleben vor, indem ich ihm turnusmäßig anbiete, seine Bücher nach meinem fanatischen total sinnvollen System zu ordnen, weil mich sein ungeordnetes Regal wahnsinnig macht. Ich ernte dafür allerdings immer nur sehr unliebevolle Blicke.

  2. Anke meint:

    Ach, und mein Ex-Kerl hat in alle seine Bücher vor dem Zusammenziehen seinen Namen geschrieben. In weiser Voraussicht. Wir haben beim Auseinanderziehen aber eine kleine Erinnerung geschaffen: Er hat mein Exemplar von „Der Richter und sein Henker“ von Dürrenmatt und ich seins. Eins der wenigen Bücher, die wir doppelt hatten.

  3. die Kaltmamsell meint:

    Ja, die Zusammenlegung zweier Bibliotheken ist ein großer, ein heiliger Schritt, der sorgsam geplant und wohl überlegt sein will. Aber auch das können nur bookish, geekish sorts abschätzen.

  4. Plattenfan meint:

    Erstaunlicherweise bin ich immernoch dankbar, dass mein Liebster nicht sooo gerne liest – das verschafft mir einfach mehr Platz im Regal :)
    Auerdem habe ich festgestellt, dass ich damit leben kann – hätte ich nicht gedacht – denn das Schöne ist, dass er mich lesen lässt und kein Problem damit hat, sich währenddessen anderweitig zu beschäftigen. Jemand ohne dieses Verständnis käme mir NIEMALS ins Haus – und Menschen, die meine Leidenschaft teilen, habe ich ausreichend im Freudeskreis.
    Die Liste ist aber wirklich erstaunlich wahr – es ist außerdem SEHR beruhigend, dass ich nicht allein so denke!
    Aber ich bin froh, dass ich beim Zusammenziehen keine Bibliotheken zusammenlegen musste – seine Bücher konnten aufgrund anderer Interessenlage einfach eine friedliche Koexistenz eingehen – und er hat sich auch brav meinem Ordnungssystem unterworfen…

  5. Julika Hartmann meint:

    Immer wenn Filme oder Doks aus Gefängniszellen kommen, suche ich nach Büchern. Denn mich quält eine Frage: Was, wenn man immer nur eines auf einmal im Zimmer haben darf? Oder vielleicht darf man nur lesen, was in der Gefängnisbibliothek vorrätig ist? Das wär ja dann sowas wie Studium.

  6. Jule meint:

    Ich glaube, dieses Buch könnte Ihnen gefallen: “Ex Libris” von Anne Fadiman (Schirmer Graf). Darin u.a.: ein Besuch beim Antiquar als Geburtstagsgeschenk, genetisch-bedingter Korrektur-Zwang, die Zusammenführungs-Frage (dein Ordnungssystem oder mein Ordnungssystem) und warum es besonders schön ist, Bücher dort zu lesen, wo sie spielen.

  7. Kate meint:

    Was bin ich erleichtert!

    Leider hatte ich erst sehr selten das Vergnügen, einen anderen Menschen zu treffen, der ähnlich fanatisch mit Büchern ist, wie ich. Jemanden der genauso ist, hab ich noch nie getroffen. Aber es gibt sie! Ihr seid dort draussen und zum Glück treffe ich euch deswegen nicht, weil ihr die Nasen in den Büchern habt! Das ist okay, es reicht mir zu wissen, das wir viele sind.

    Mein Liebster wußte bei unserem Zusammenhang sehr genau, das er gar nicht in die Nähe des Bücherregals kommen musste, das war mein Ressort. Er kann ja mit den CD’s spielen, die sind auch wichtig, aber da kann ich mich dann wiederum sehr gut seinem Ordnungsprinzip unterwerfen.

    Übrigens habe ich in unseren – wirklich fantastischen – Flitterwochen tatsächlich 5 Bücher gelesen. Er drei! Diese Ehe wird ewig halten… ;)

    Vielen Dank für den Link und die köstlichen Kommentare!

  8. Lila meint:

    Wenn man eine Handtasche verwirft, weil nur ein Büchlein reinpaßt. Wenn man ganze Gespräche führt, die einem hinterher nicht mehr erinnerlich sind, weil man geistig in Highbury war. Wenn man an allen strategischen Punkten der Wohnung Bücher deponiert hat, so daß man nie ohne Buch sein muß. Wenn man in jedes Buch nach dem Lesen hinten mit Bleistift das Datum reinschreibt, und in den liebsten Büchern die lange Reihe von Daten mit derselben Befriedigung betrachtet wie ein Kannibale die Schädel an seinem Gürtel (ich weiß, es gibt keine Kannibalen). Wenn man auf einen Blick erkennt, daß die Nachbarin ihre Bücher nach Farben sortiert hat, und unwillkürlich die innere Nase rümpft. Wenn die Kinder schon lachen, wenn man wieder sagt, “zu dem Thema habe ich hier irgendwo…”.

    Und wenn man einen Mann lieben kann, der sagt, “wie gut, daß ich dich habe, dann brauche ich die Bücher nicht selbst zu lesen….” Tatsächlich, ich bin mit einem bekennenden Nichtleser verheiratet. Seine drei Bücher (Pflanzen in Israel, Tiere in Israel, der Goldene Autoatlas von Israel) habe ich schnell untergebracht. Von Zeit zu Zeit beglücke ich ihn mit einem Buch. Dann bittet er, daß ich ihm das Ganze lieber erzähle… auch diese Ehe wird ewig halten!

  9. Stefan meint:

    Wenn dein dreijähriges Kind vom Kaffeetisch wegläuft (“Opa, dazu habe ich ein Buch”) und aus seinem eigenen Regal nach ganz kurzer Zeit mit dem richtigen Buch wieder zurückkommt. Haben wir im Abstand von ca. 12 Jahren in zwei Wohnungen mit zwei Kindern erlebt: wahrscheinlich haben wir ihnen also mindestens dies vererbt :-)

  10. Aquaeduktor meint:

    Wenn man bei einem neuen Buch erst mal reinschnuppert, im wörtlichen Sinne. (Ich bin ja der Meinung man kann gute Bücher auch am Geruch erkennen)

    Wenn man beim Lesen (vor allem bei Taschenbüchern) das Buch nicht brutal aufreißt, sondern vorsichtig aufblättert, um im Rücken keine “Knicklinien” zu hinterlassen. (Ich hab leider nich genug Geld, um mir zwei Versionen zu leisten)

    Wenn man deswegen, trotz stapelweise Tupperwarenwitze seiner Freunde, seine Bücher beim Verreisen in Schüsseln eben dieser Marke verpackt.

    Wenn man sich “Der kleine Hobbit” nochmal in der Version kauft, die zu der “Herr der Ringe”-Ausgabe passt, die schon im Regal steht. (Auch wenns normal nich für zwei Versionen reicht, bissel was muss schon drin sein)

    Wenn man seine Bücher nur an ausgewählte Personen und mit, mit bösem Blick vorgetragenen, Todesdrohungen verleiht.

    Wenn Freunde, die von vorher mit den Witzen, deshalb selber Tupperware für seine Bücher verwenden.

    Der Post is zwar schon alt, aber wenn man endlich Menschen findet die einen verstehen, dann muss man doch was schreiben.

  11. die Kaltmamsell meint:

    (Hyperventilierend:) Sie … VERLEIHEN … ihre Bücher?

  12. Aquaeduktor meint:

    Ja man ist halt Gutmensch und so und wenn beste Freunde mit Dackelblick vor einem stehen isses immer so schwer Nein zu sagen.
    Aber alles geb ich nich her. Ich hab schon so meine Lieblinge, die keiner anfassen darf.

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