Anderes Kochen im Fernsehen
Mittwoch, 30. November 2005Gestern habe ich erstmals Jamie Oliver in Bewegung gesehen, weil ein RTL-Sender seine Serie über die Verbesserung des englischen Schulessens ausstrahlt: „Jamie’s School Dinners“. `tschuldigung, aber in einer Dokumentation die Leute von Schauspielern synchronisieren zu lassen, finde ich nicht nur unredlich – ich kriege echte, physische Gänsehaut davon. Hätte es ein Voice-Over der Übersetzung nicht auch getan?
Das Projekt selbst ist hochinteressant, der Herr Oliver bleibt mir aber in Kochbuchform am liebsten. Was das Fernsehen wirklich lohnte, war der Anblick der derben, lauten Kantinen-Chefköchin Nora in der Restaurantküche des edlen Fifteen: Totaler Clash der Kulturen, etepetete Feinchenkoch (ein Kollege Olivers) trifft auf Working-Class-Bulldozer, gestreiftes Modekäppchen gegen weißes Haarnetz, Messerakrobat gegen zwei in die Hüfte gestemmte Fäuste. Und was die Frau einen Spaß hatte! Wie sie guckte und naschte und lachte und trompetete! Das guck ich weiter, dienstags um 21.15 Uhr auf RTL II.