So ganz traue ich meiner wiedererwachten Bewegungslust immer noch nicht. Seit zwei Monaten dreimal wöchentlich medizinische Muckibude, eineinhalb Mal wöchentlich Laufen (das halbe Mal ist der stramme, 40-minütige Marsch von daheim zur Muckibude). Bei Regen, denk ich mir, wenn ich auch mal bei Regen zum Laufen gehe, glaube ich mir die Bewegungslust. Aber in den vergangenen beiden Monaten hat es an meinen Lauftagen nicht geregnet; ich konnte mir nichts beweisen.
Wenn es doch nur schneller ginge, meine Kondition von vor drei Jahren zurückzuholen. „Laufen“ heißt für mich immer noch erzwungenes Intervalltraining: Eine gute Stunde hauptsächlich marschieren, Puls zwischen 120 und 140, davon ein, zwei Mal fünf bis zehn Minuten traben – Puls gut 170, rotes Gesicht. Mehr geht noch nicht. Dabei sehne ich mich so danach, wieder zu fliegen: Felder, Wälder, Auen im Laufschritt zu durchmessen, auch mal fremde Städte und Parks oder Strandpromenaden. Bäume oder Häuser anschauen, Gerüche schnuppern, Vögeln lauschen, Hunde gucken.
Einfach loslaufen zu können, Puls ganz langsam hochbringen (musste ich immer schon, wenn ich zu heftig loslege, geht sehr schnell gar nichts mehr), und dann erst aufhören müssen, wenn mir fad wird.
Wird wohl noch eine Weile dauern, denn vor 5:40 Uhr (morgendliches Weckerklingeln) und nach 20:30 Uhr (abendliche Heimkehr) bring ich mich einfach nicht zum Laufen. Vielleicht kann ich die Weihnachtsferien für eine Beschleunigung nutzen.