7 Fragen zum leckeren Leben

Samstag, 14. Januar 2006 um 18:21

Frau Zorra fragt, kaltmamsell antwortet:

1. Welches Nahrungsmittel o. Ä. hat bei dir das erste Mal (soweit du dich erinnerst) den Gedanken „lecker” hervorgerufen?
Das erste. Essen war von Geburt an mein Leibgericht, Abstufungen im „lecker“ folgten erst viel später.

2. Welches Nahrungsmittel o. Ä. hat dich zum ersten Mal richtig angewidert?
Grüne Reiberdatschi. Ich war etwa 13, und eine Schulfreundin nahm mich für den Nachmittag mit nach Hause. Dort waren als Mittagessen Reiberdatschi angekündigt (für Nicht-Bayern: Kartoffelpuffer), die ich besonders gern aß. Nur dass dann eine Servierplatte mit einem Berg grüngrauer Fladen auf den Tisch kam. Ich brachte sie beim besten Willen nicht mit den goldbrauen, knusprigen und fettglänzenden Reiberdatschi in Verbindung, wie ich sie von daheim kannte, wenn meine Mutter sie frisch aus der Pfanne direkt auf den Teller legte. Die gastgebende Mutter, so erfuhr ich, hatte ihre Version gesundheitsbewusst fettarm vorgebacken und im Ofen warmgehalten, bis wir aus der Schule kamen.

3. Hat sich diese Einschätzung im Laufe deines Lebens geändert?
Nein.

4. Magst du Austern und Kaviar und warum? Beschreibe den Geschmack / die Konsistenz.
Austern schmecken nach frischem Meerwasser und sonst nichts, brauche ich nicht unbedingt. Kaviar mag ich gern, am liebsten Lachskaviar mit wachsweich gekochten Eiern, frischem Toast und Frischkäse – es macht mir viel Spaß, die fischsalzigen Bläschen zu zerbeißen. Scheißteurer Beluga ist an mich verschwendet, ich schmecke den angeblich ungeheuren Qualitätsunterschied nicht.

5. Wie steht es mit Trüffeln und Bries? Beschreibe den Geschmack / die Konsistenz.
Trüffel sind mein wunder Punkt: Sie schmecken für mich nach Schwimmbad. Das erste Trüffelgericht, das ich vor Jahren in einem Restaurant kostete, hätte ich fast zurückgehen lassen, weil es chlorig schmeckte. Bis mir aufging, dass das der Trüffelgeschmack war. Habe zur Sicherheit seither noch zwei Mal Trüffel gekostet, verzichte lieber.
Bries habe ich tatsächlich noch nie bewusst gegessen, fände ich es mal beim aushäusigen Essen auf der Speisekarte, würde ich es gerne probieren.

6. Welches “Gourmet”-Nahrungsmittel ekelt dich so richtig? Warum?
Maden und Insekten. Das hat rein kulturelle Gründe: Ich bin halt in einer Kultur aufgewachsen, für die Maden und Insekten eklig sind.

7. Was würdest du gern mal essen, konntest es dir bisher aber nicht leisten / war nicht verfügbar?
Ein Menü mit wunderbaren Weinen (empfohlen von der wunderbaren Paula Bosch) im Tantris. Allerdings: Wenn ich das wirklich wollte, würde ich halt ein bisschen darauf sparen.

die Kaltmamsell

4 Kommentare zu „7 Fragen zum leckeren Leben“

  1. zorra meint:

    Grüne Reiberdatschi klingt wirklich nicht sehr appetitlich. Evtl. hat die gute Frau, die Datschis auch zu lange ungebacken rumliegen lassen, da werden die Kartoffeln auch so ähnlich.

  2. Chronistin meint:

    Ah! Bisher war ich der einzige Mensch, den ich kenne, der Trüffel nicht absolut grandios findet. Beruhigt mich. :)

  3. Pernod meint:

    Trüffeln an sich sind nicht schlecht. Aber es gibt Leute die sie zu konzentriert (also viel zu viele Raspeln / cm2 Teller) verwenden. Dann finde ich sie etwas aufdringlich. Aber in Maßen ist das was feines.
    Aber im Prinzip gebe ich Ihnen recht, daß sie maßlos überbewertet werden.

  4. Fransi meint:

    Hallo,

    nicht alles was schmeckt, tut uns auch gut, wenn wir es zu extrem betreiben.
    Der WEchsel meiner Nahrungsmittel ist sicher in den Jahren vorangeschritten, aber das liegt wohl auch daran, dass es mehr Außergewöhnliches gibt.

    Fransi

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