Geschenke für Bahnfahrer
Freitag, 13. Januar 2006 um 9:24Wird mir das Aus-dem-Fenster-Gucken ja schon auf meiner täglichen Strecke nicht langweilig, klebe ich auf seltenen Wegen durchgehend am ICE-Fenster. Bahndämme sind meist erhöht und führen durch idyllischere Gegenden als Autobahnen, zudem muss ich mich ja nicht aufs Fahren konzentrieren.
Hinter Ulm werde ich mit einer gleißenden Winterzauberlandschaft überrascht, weichgezeichnet von einem Hauch klirrendem Nebel. Dutzende Kilometer Schneedecke mit wenigen Flecken, über allem Raureif. Die Ecken der Obstbäume, die Büsche daneben, Nadelwälder auf Hügeln, Trauerweiden an leise dampfenden Bächen, Wacholderbuschpfeile auf überzuckertem Trockenrasen, Birkeneleganz an Lagerhallen, Schlehenbüsche nah am Bahndamm – wo ist ein japanischer Tuschezeichner, wenn man ihn braucht?
Am Waldesrand ein monumentaler Komposthaufen, ebenfalls angeweißt, aus dessen Krone es an vier Stellen dampft.
Dörfer in Talsenken gekuschelt, hie und da eine Rauchfahne aus Kaminen, als Glucke in der Mitte die Kirche mit Zwiebelturm.
Über allem spannt sich der hellblaue Himmel, von der Ankündigung der Sonne beleuchtet, seine Leere nur von einem Kondensstreifen gebrochen.
die Kaltmamsell3 Kommentare zu „Geschenke für Bahnfahrer“
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13. Januar 2006 um 10:50
Ja, manche Bilder bleiben schöner, wenn man sie nur beschreibt:)
13. Januar 2006 um 14:03
Schööööön. Hier gibt’s seiner einer Woche nur den grau tristen Hochnebel. :-(
14. Januar 2006 um 21:06
…und hier in Portugal gibts weder Schnee noch Reif noch größere Eisenbahnstrecken. Nur blauen Himmel, heute mit ein paar Wölkchen drin, tagsüber. Und des Nachts eine sowas von Arscheskälte, sag ich euch…