Superstitials aus Papier

Freitag, 10. März 2006 um 11:41

Also gut: Anscheinend gibt es bei der Süddeutschen immer noch ein paar Naivlinge, die Vertrieblern ungeprüft glauben. Denen hat ein solcher Vertriebler ganz offensichtlich aufgeschwatzt, er habe da einen Klebstoff, den man rückstandsfrei von Zeitungspapier lösen könne. Seither lassen die Naivlinge regelmäßig Werbe-Postkarten auf die Titelseite kleben. Mit diesem Ergebnis:

Hört zu: DIESER KLEBER FUNKTIONIERT NICHT AUF ZEITUNGSPAPIER!
Jedes Mal, wenn ich solch eine Postkarte auf der Titelseite sehe, weiß ich, dass ich einen Teil der Titelseite nicht werde lesen können, weil ich sie beim Entfernen Eurer Karte zerreißen muss. Womit auch ein Teil der Seite 2 kaputt ist. Was auf den dicken Umschlagseiten von bunten Magazinen funktioniert, funktioniert noch lange nicht bei der Tageszeitung, denn, und das scheint Euch nicht klar zu sein: Euer Umschlagpapier ist genauso dünn wie die Innenseiten. Doch, ehrlich, fragt Eure Druckerei.

Das ist die Papiervariante des Superstitials, der nervigsten Form von Pop-ups. Nur dass ich beim genervten Wegklicken des Superstitials (deren Auftraggeber automatisch von meiner Einkaufsliste gestrichen werden) die dahinter liegenden Inhalte nicht zerstören muss.

die Kaltmamsell

5 Kommentare zu „Superstitials aus Papier“

  1. zonebattler meint:

    Das ist bei der täglichen Zeitung sicherlich ärgerlich genug, aber es geht noch schlimmer: Die bei mir in http://www.egger-bahn.de auf der Seite »Modelle II« gezeigte Antiquität wurde mir beim Re-Import aus Amerika nach zollamtlicher Inspektion dermaßen mit perfidem Amts-Klebeband zugekleistert, daß alles zu spät und ich den Tränen nahe war. Die Schachtel war aus beschichteter Pappe und 35 Jahre alt! Ein geharnischt-sarkastischer Brief an die ebenso zuständige wie gefühllose Obrigkeit brachte mir nix außer einer empörten Strafandrohung des Zollamts-Vorstehers ein. Hier wie da gilt offenbar: Mitdenken ist Glücksache!

  2. kid37 meint:

    Es ist immer wieder frappierend, wie wenig viele Firmen ihr eigenes Produkt wertschätzen. "Hübsch" auch: Bei K*rstadt wird Fotokarton angeboten, der auf einer Seite den Barcode AUFGEDRUCKT hat, so daß man ihn maximal einseitig verwenden kann.

  3. DerMichi meint:

    Interessant, die Postkarte macht scheinbar für ein regionales Unetrnehmen Werbung, hier (Darmstadt) war auf der von heute früh keine Postkarte. Ich könnte die Titelseite entbehren ;-)

  4. Georg meint:

    Ja, scheint ein sehr regionales Phänomen zu sein, denn meine eigene SZ in einem Münchner Vorort hatte weder am Freitag noch irgendwann sonst innerhalb der letzten zwei Jahre eine solche "Zugabe".

  5. laender meint:

    Ist auf jeden Fall ein starkes Stück, soweit sollten sie schon denken können…

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