Archiv für Mai 2006

Zwischengedanke

Freitag, 26. Mai 2006

Camper macht wohl die Mephisto-Schuhe meiner Generation.

Alles ueber Polen, Teil 1

Freitag, 26. Mai 2006

Die Polen haben eine eigene Religion, in deren Zentrum die Goettin Maria steht. Ihr sind zahllose Tempel im ganzen Land geweiht. Traditionelle Opfergaben am Altar der Maria sind frische Blumen, Kerzen und Schmuckstuecke.

Um Maria, die eine Art Urmutter-Figur ist, gruppieren sich einige hundert mindere Goetter, “Heilige” genannt. Sie nehmen in den Marientempeln oft eigene Gebetsnischen ein, in denen auch ihnen Blumen als Opfer dargebracht werden.

Die ohenehin schier unueberblickbare Zahl an Goettern und Goettinnen wird kontinuierlich um weitere ergaenzt. Einen wahren Siegeszug durch die Welt der minderen Goetter in polnischen Tempeln hat in den vergangenen Jahrzehnten ein Johannes Paul absolviert. Er war von 1980 bis 2005 Oberpriester der polnischen Goettin Maria und zog missionierend durch die ganze Welt. Dem Johannes Paul sind in fast allen polnischen Tempeln eigene Statuen und Bilder geweiht.

Polen – eine Studienreise

Donnerstag, 25. Mai 2006

(Erst habe ich mich in diesem Hotel-Moloch selbst erfolglos nach einem oeffentlichen Internet-Zugang umgeguckt, dann doch an der Rezeption gefragt. Und siehe da, beziehungsweise hurra, im Keller, hinter den sieben masurischen Bergen, bei den sieben masurischen Zwergen, zwischen Putzkammerl und Klo, gibt es einen Rechner mit Internet-Zugang. Links neben mir steht aufgeklappt das “schnuckelige Subnotebook”, von dessen Bildschirm ich Folgendes abschreibe.)

Meine erste selbst initiierte “Studienreise”, gleichzeitig mein erster Pauschalurlaub. Zwei Wochen mit denselben fremden Leuten im Bus zu verbringen, ist, wie ich geahnt hatte, wohl nichts fuer mich; fast jede Minute vorgeplant zu bekommen, ebenso wenig. Dazu kommt die Dauerbeschallung mit Informationen. Die stundenlangen Busfahrten enthalten nahezu keine stille Minute: Fast ununterbrochen referiert der Reiseleiter ueber Busmikrofon Historisches, Geografisches, Historisches, Politisches, Historisches, Architektonisches, Kulturhistorisches, Zeitgeschichtliches, Historisches. Dachte ich zunaechst noch, er leide unter dem Sportreportersyndrom des horror vacui, informierte mich meine studienreisenerfahrene Begleiterin bald, dass das auf Studienreisen generell so ist. Noch ein Glueck (und Gott moege uns hueten vor allem, was noch ein Glueck ist), dass dieser Reiseleiter zum einen wirklich fundiert vorbereitet ist und zum anderen keinerlei Hang zur Launigkeit hat. (Er bezeichnet sich als typischen Hamburger. Bin hiermit Fan dieser Hamburgigkeit.)

Dass ich die Juengste sein wuerde, war mir durchaus klar gewesen. Auch dass ich unter lauter pensionierten Akademikern reisen wuerde. Ueberrascht war ich dann doch, dass die anderen Reisenden doppelt so alt sind wie meine 38 Jahre. Und damit Vaeter und Muetter von pensionierten Akademikern. Der Hoergeraete-Anteil im Bus liegt bei 30 Prozent, Fusswege von mehr als 30 Minuten sind ausser jeder Diskussion.

(Mehr an Eintrag geht leider nicht, unter den etwa 15 Rentner-Reisegruppen in diesem Hotel gibt es dann doch mehr als einen, der den einzigen Internetzugang nutzen will. Mal sehen, ob morgen frueh um sechs was geht.)

In Danzig

Donnerstag, 25. Mai 2006

Kaltmamsell ist gerade in Danzig, schöne Grüße soll ich ausrichten, der Papst ist auf allen Kanälen. Man gibt ihr zu essen. Alle Vorstellungen, die man sich von Reisegruppen macht, träfen zu, sagt die Kaltmamsell.

Ins Internet ist sie bislang leider nicht gekommen. Zwar hat die Kaltmamsell eine Rubbelkarte gekauft und das schnuckelige Subnotebook des Mitbewohners (seine Worte) dabei, aber das mit der Rubbelkarte funktioniert nicht. Ich versteh’s auch nicht, aber meine Rubbelerfahrung beschränkt sich auf Jahrmärkte. Also:

  1. Es gibt ein unverschlüsseltes Netz.
  2. Wenn man sich drahtlos mit diesem Netz verbunden hat, muss man nur noch den Browser aufmachen…
  3. …und schon erscheint eine Seite, in der man das Entrubbelte eintragen kann, um ins Internet zu gelangen.

Punkt 3 macht Schwierigkeiten. Ich habe auch keine Ahnung, wie das funktionieren soll. Welche Adresse hat diese Seite denn? “Nein, das geht automatisch”, sagt das Mensch am Hotline. “Das muss irgendwo an Ihren Einstellungen liegen.”

Weiß einer von euch, wie das gehen soll?

Ab nach Polen

Sonntag, 21. Mai 2006

Wenn jetzt noch bitte die Bahn, die mich sonst mit großer Verlässlichkeit an Orte bringt, nicht ausgerechnet heute ihren zahllosen Feinden Recht gibt: Ich habe zwischen Ankunft Bahnhof und Abfahrt Bus dortselbst nach Polen eine halbe Stunde kalkuliert. Reicht bei der Pünktlichkeit, die ich von meinen täglichen Bahnfahrten gewohnt bin.

Ich hoffe ja, dass die Polen, wenn Sie schon ständig Viren bauen, überall schöne Internete haben. Halt nein, das waren ja die Bulgaren.
Das wird alles sehr überraschend.

Einsame Mecano-Sentimentalität

Samstag, 20. Mai 2006

Weil ich noch nie Ahnung von Radio- oder Popmusik im weitesten Sinne hatte, stehe ich heute hierzulande und in meiner Altersgruppe recht verloren da mit meinen innigen sentimentalen Gefühlen für die spanische 80er Popgruppe Mecano, die es schon seit vielen Jahren nicht mehr gibt. War halt in Spanien angesagt, als ich noch mit meinen Eltern dort Urlaub machte, gefiel mir und war zudem so ziemlich die einzige spanische Band, deren Plattenaufnahmen qualitativ weit über dem Übungskeller-Syntipop von Duncandu, El ultimo de la fila et.al. lagen. Dazu kamen diese irritierenden Texte, bilderreich und verwegen poetisch, gesungen von einer Frau, aber geschrieben von einem Mann. Cenando en París, Hawaii-Bombay, El blues del esclavo, El 7 de septiembre, Una rosa es una rosa, ….

Wichtige Information zum Soundtrack
von Brokeback Mountain

Samstag, 20. Mai 2006

Das Stück, das bei der Oscarverleihung immer lief, wenn es um Brokeback Mountain ging, das ich nach Gucken des Films tagelang im Kopf hatte und deswegen ich mir die Aufnahme kaufte, ist nur auf Track 17 (dem letzten) zu hören, heißt „The Wings“ und ist 1:52 lang.