Eine Runde Dankbarkeit
Samstag, 5. August 2006 um 13:49Für Gesundheit:
Dass meine Gesundheit mir erlaubt, stundenlang die Isar entlang zu laufen, unbeschwert Sex zu haben, fröhlich zu sein, zu essen, was ich möchte, Treppen zu steigen, zu reisen, anzufassen, was ich möchte.
Für Liebe:
Dass ich die Liebe empfinde und bekomme, die mir diese Partnerschaft ermöglicht, dass mir Freundschaften möglich sind, die mein Leben bereichern.
Für Freiheit:
Dass in der Gesellschaft, in der ich lebe, Menschenrechte gelten, dass Grundrechte wie das auf Abtreibung durch sind (allein die regelmäßige Lektüre bei feministing macht mir klar, wie wenig selbstverständlich das ist).
Dass ich genug Geld verdiene, um unbeschwert leben zu können und um bei Zahnproblemen vielleicht den neuen Wintermantel abschreiben zu müssen, nicht aber das Kalbfleisch für Vitello tonnato.
Für Sicherheit:
Dass ich einfach aus dem Haus gehen kann, um dieses Kalbfleisch zu kaufen, ohne Angst zu haben, dass mir eine Rakete auf den Kopf fällt oder ich überfallen werde.
Am Rest arbeiten wir.
(Klargeworden unter anderem bei der Lektüre dieser Geschichte.)
die Kaltmamsell10 Kommentare zu „Eine Runde Dankbarkeit“
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5. August 2006 um 14:42
Hat mich gestern den ganzen Tag verfolgt. Sie waren auch mal jung und glücklich, eigentlich außergewöhnlich glücklich und dann das.
5. August 2006 um 18:10
… und eine Runde Hoffnung, dass dies sich nicht ändert und die Altersvorsorge wie gedacht funktioniert, wenn es soweit ist.
5. August 2006 um 18:20
ich wusste, dass du diese geschichte meinst, bevor ich den link anklickte, zerwürfelt mich schon seit freitag früh, diese geschichte.
5. August 2006 um 23:04
Da ich hier ( Andalusien ) schlecht an deutsche Zeitungen komme, bin ich immer dankbar für Hinweise wie der deine.
Meine Runde Dankbarkeit schliesst hiermit Menschen ein, deren geschriebene Worte mir viel geben und dass ich in der Lage bin sie zu lesen.
Graciassaludos de Gabriela
6. August 2006 um 12:52
Danke! – für den Hinweis auf diese Geschichte.
Ich bin tatsächlich für so vieles dankbar und erinnere mich ständig daran, dass es mir/uns gut geht: Geld, Gesundheit, Freiheit.
Wenn eines fehlt, reichen die anderen beiden auch nicht zum glücklich sein.
7. August 2006 um 15:22
Zeitlos: Ich glaube, das ist falsch so. Es klingt pauschal einleuchtend, aber ich erlebe es anders.
Man kann auch ohne Gesundheit ein gutes Leben haben. Ganz im Gegenteil ist es eine andere, echtere Dankbarkeit für viele Dinge, wenn man krank ist und trotzdem ansonsten ein schönes Leben hat – man weiß noch mehr das Schöne zu schätzen und die gekürzte Zeit, die man hat.
Ohne Geld kann man sehr glücklich sein, mit Geld ist Zufriedenheit natürlich einfacher.
7. August 2006 um 23:44
Die trügerische Sicherheit fängt doch schon bei dem Kalbfleisch an, das mit dem BSE-Erreger infiziert sein kann …
Nee, Dankbarkeit empfinden ist eine schöne Eigenschaft, die dieser Tage viele verlernt haben, insofern ruhig weiter so machen … (die Geschichte ist eine gute Geschichte!)
8. August 2006 um 14:51
Oh je. Aber ein Versuch ist es wert.
11. August 2006 um 9:57
Dankbarkeit ist meine tägliche Übung. In solchen Vergleichen wie mit der Geschichte aus der SZ wird mir dann wieder klar, wie gut es mir geht.
Ich denke wir alle haben die Pflicht glücklich zu sein.
11. August 2006 um 19:36
Nein, Wolfgang, “Pflicht” und “Glück” gehen nicht recht zusammen.