Englandurlaub 2006 – Tag 2, Fortsetzung
Samstag, 12. August 2006 um 11:58Selbst eine fast 24 Stunden andauernde Reise-Appetitlosigkeit lässt sich durch eine ausgiebige Dusche, Cremen, Frisieren, Schminken und hübsche Kleidung in den Griff bekommen.
Endlich hungrig steuerten wir gestern ein schönes, vegetarisches Restaurant an (vielleicht wird das hier eine groß angelegte Verteidigung der englischen Küche; vegetarisch können die auf der Insel schon sehr lang besonders gut): Food for friends. Dort stand auf der Tageskarte:
„Walnut Crusted Somerset Goat’s Cheese Crotin w slow roasted on the vine cherry tomatoes and a delicious rocket & cheese pesto“
Las sich gut, sah wundervoll aus, schmeckte ausgezeichnet.
11 Kommentare zu „Englandurlaub 2006 – Tag 2, Fortsetzung“
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12. August 2006 um 13:12
Die britische Küche ist tatsächlich weit besser als ihr Ruf. Ich wüsste da einige ausgezeichnete Adressen in Schottland.
Ich wünsche noch einen erholsamen Urlaub!
12. August 2006 um 13:16
Bitte die ausgezeichneten Adressen in Schottland hier aufschreiben. Man weiß ja nie.
12. August 2006 um 14:07
Ich kann hier nur zustimmen, die englische Küche ist gar nicht so schlecht. Ausser man vergleicht sie mit der Italienischen, Spanischen oder Französischen… Aus Deutschland kommend ist es jedenfalls nicht schlecht.
Ich wäre ja vor allem daran interessiert zu erfahren, wie es da in Brighton so ist, hab nämlich vor, nächste Woche auch an die Küste zu fahren. Brighton scheint ja so DER Badeort zu sein, ist es da dementsprechend voll und touristisch? Kann man es dennoch empfehlen?
12. August 2006 um 14:34
“Die britische Küche”, also das ist mir ja viel zu pauschal. Ich versuch’s mal so: Während man in Britannien vom Besten und vom Schlimmsten kosten darf (manchmal im selben Etablissement), wird ein gewisser Minimalstandard in Deutschland selten unterschritten, wobei’s dann zu oft zu fantasielos zugeht. Und beim Mittelmaß zieh ich mehrheitlich immer noch deutsches Mittelmaß vor. Meine persönliche Liste der schlimmsten Fraße meines Lebens wird immer noch unangefochten von zwei britischen “Erlebnissen” angeführt (und die enthält u.a. auch Beispiele aus dem kommunistischen Rußland, etc.).
Trotzdem erzähl ich natürlich auch immer allen Freunden und Verwandten auf Besuch, daß englisches Essen viel besser ist als sein Ruf. Der Grund dafür liegt im explosionsartigen Anwachsen der Anzahl recht guter Restaurants in den letzten zehn oder 15 Jahren, zumindest in einigen Gegenden. Leider weiß man nur vom Hinschauen selten, wo sich das Essen lohnt und wo „Unvergeßlichkeit” der einzige positive Aspekt des Abends bleibt.
Und diese mit Ausdrücken wie “delicious”, “excellent”, etc. überladenen Speisekarten lesen sich inzwischen auch überall gleich und lassen keinerlei Rückschluß zu auf die Qualität des Angebotes. Es ist in gewisser Weise nur die Fortsetzung einer alten britischen Tradition: Pubschilder und -fassaden, wo häufig Sachen wie “Good Food” “Top Nosh” und “Brilliant People” angekündigt werden. Solche Selbstbeschreibungen lese ich inzwischen immer als Warnung.
12. August 2006 um 14:47
Ja, Nachtgedanken, bitte aufschreiben! Ich muss da demnächst öfter hin.
12. August 2006 um 16:58
Ist ein bisschen länger geworden, deshalb bei mir drüben.
@Anderl: ich kenne genügend Beispiele in D, wo ein gewisser Mindeststandard (zumindest meiner) deutlich unterschritten wird, z.B. diverse Bahnhofsgaststätten. Hier gehe ich in sowas halt nicht. Im Urlaub, besonders als ich noch ein ziemliches knappes Budget hatte, habe ich eher noch auf den Preis geschaut. Und das darf man im GB halt gar nicht. Ausnahmen gibt es natürlich auch.
12. August 2006 um 18:34
Ich mag die englische Küche. Und das seit nunmehr 28 Jahren. Wirklich.
12. August 2006 um 18:39
@Nachtgedanken: Im Urlaub schmeckt’s eh immer besser. Ich bin halt in Deutschland im Urlaub :-)
Und von wegen Unterschreitung des Minimalstandards in deutschen Bahnhofsgaststätten: da hast du den englischen Minimalstandard wohl noch nicht kennengelernt… :-)
12. August 2006 um 20:08
Also ich geh gern im pub essen. Klar gibts im pub nur pub food, da muss man sich eben drauf einstellen… Aber es gibt zum Beispiel echte chips (der Deutsche sagt wohl pommes), da schmeckt man die Kartoffel noch raus! Nicht so fertiges pulverzeug aus der Tiefkuehltruhe! Bei den vegetarischen Essen sind die Briten den Deutschen wahrhaft meilenweit ueberlegen. Das liegt, denke ich, an der grossen indischen Bevoelkerung.
Das einzige was mir hier kulinarisch gesehen fehlt, ist das Brot. So ein richtig gutes dunkles Brot… mit Kruste… das man nicht mit einer Hand auf die Haelfte seiner Groesse zusammendruecken kann.. Hach ja.
13. August 2006 um 9:12
Sieht wirklich appetitlich aus. Schöne Ferien noch!
14. August 2006 um 14:22
Na, seit Jamie Oliver oder Nigella Lawson und (für die Upper class) Gordon Ramsay oder Heston Blumenthal ist es nicht mehr so unbekannt, dass England und Kochen zusammengehen können. Wobei es bei denen weniger um „die britische Küche” geht. Die gute findet man vor allem auf dem Land in manchen Gasthöfen, wie sie auch Nachtgedanken beschreibt, wo sie sich noch Zeit lassen, denn das ist eine wesentliche Zutat für gelungene traditionelle englische Küche – Pasteten, Braten usw.
Ich finde ebenfalls, dass man in England faszinierend gut und sagenhaft schlecht essen kann, auch klar und oft unterm durchschnittlich deutschen kulinarischen Tiefpunkt – trotz Geiz ist geil bei uns und den schicken Supermärkten und Food-Magazinen dort. Was mir auf Dauer fehlen würde, wäre der Mittelstand, das Normalmaß, die gute Basis auf breiter Flur.
Was toll ist: viele Produkte, ob anspruchsvoll importiert (ohne die Briten kein Port, Sherry, Curry) oder selbst gemacht. Der englische Käse zum Beispiel, den Sie ja auch oben genossen haben, Frau Kaltmamsell. Daher sollten Sie, wenn Sie nach London kämen, zu Neil’s Yard Dairy schauen am Borough Market, nicht nur am Wochenende schön. In Brighton: The Cheese Shop, 17 Kensington Gardens