Wenn der innere Schweinehund ein Hamster im Rad ist
Freitag, 26. Januar 2007 um 9:59Gestern hat mir dann der Trainer in der medizinischen Muckibude empfohlen, die nächste Zeit weniger zu machen.
Ich hatte einen Termin bei ihm zum Erstellen eines neuen Trainigsprogramms. Unter anderem wollte ich eine neue Routine, weil ich in den vergangenen Wochen festgestellt hatte, dass ausgerechnet meine trainingsbedürftige Muskelpartie um die Lendenwirbelsäule schwächer wurde: Ich prüfte an den entsprechenden Geräten immer wieder, ob ich mir nicht aus Versehen zu viel Gewicht aufgeladen hatte, so schwer fiel mir das Heben.
Der Trainer ließ sich schildern, was ich so an Sport treibe:
– zweimal die Woche Krafttraining
– ein- bis zweimal die Woche Joggen (90 bis 120 Minuten)
– seit zwei Monaten einmal die Woche 3000 Meter Schwimmen.
Daraufhin schaute sich der Trainer noch an, welche Gewichte ich in den Maschinen hebe. Und riet mir anschließend zu weniger Maschinen, größeren Pausen zwischen den Krafttrainingseinheiten, nicht bei jedem Training an meine Grenzen zu gehen. Es fiel der Ausdruck „übertrainiert“.
Meine erste Reaktion war natürlich (im Sinne von meiner Natur entsprechend) Stolz, was für ein harter Hund ich bin. Weil ich von jemandem, der normalerweise Menschen zu Bewegung motivieren muss, gebremst werde. Aber seither habe ich gemerkt, dass ich schon wieder an jedem Tag, an dem ich Sport treiben könnte, aber es nicht tue, ein schlechtes Gewissen habe. Wenn ich gar fest eingeplanten Sport ausfallen lasse, muss ich aufsteigenden Selbsthass abwehren.
Anders als wohl die meisten Wohlstandsbürger habe ich nicht mit einem inneren Schweinehund zu kämpfen, damit ich überhaupt Sport treibe, sondern einen inneren Hamster im Rad niederzukämpfen, damit ich es auch mal lassen kann.
Der Trainer gestern erklärte mir dann noch ein paar banale Dinge über Regenerationsphasen des Körpers, die ich theoretisch alle wusste. Doch erst seine Bemerkung über Leistungssportler, die halt Ausnahme-Stoffwechsel hätten, machten mir eine weitere Verblendung bewusst: Klar war ich davon ausgegangen, dass man für Spitzenleistungen im Sport besonderes Talent braucht. Aber die entsprechende sportliche Betätigung, weit entfernt von jedem Rekordverdacht, schafft jeder gesunde Mensch wie ich, dachte ich, wenn ich mich nur anstrenge. Wenn ich Schwierigkeiten dabei bekomme, habe ich mich halt nicht genug angestrengt.
Auch dass die meisten Menschen sich ab einer bestimmten Intensität sportlicher Betätigung schaden, wusste ich. Aber dass ich einer davon sein könnte?
Noch weiß ich nicht, was ich damit anfange.
die Kaltmamsell24 Kommentare zu „Wenn der innere Schweinehund ein Hamster im Rad ist“
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26. Januar 2007 um 10:36
Ich besuche regelmäßig die medizinisch orientierte Muckibude mit dem großen “K” und hatte Mitte Januar ein ähnliches Gespräch. Im Winter kann ich nicht zum Schwimmen gehen (das lockernde und entspannende Frühschwimmen beginnt erst im Mai wieder) und Joggen ist halt sehr wetterabhängig.
Deshalb gehe ich momentan aller zwei bis drei Tage für ca. 30 Minuten zum Training (wenn nicht gerade berufliche Aufgaben meine Planung durcheinanderwerfen). Ich bin auch ziemlich ehrgeizig und habe meine Lasten seit Mitte 2006 entsprechend gesteigert. Der Trainer, mit dem ich sprach, hat mir empfohlen, auch mal ein Gerät einzuschieben, das weniger auf Kraft ausgerichtet ist. Ich bezeichne das für mich selbst als »Ruhegerät« und meine damit z.B. ein Gerät, mit dem man die Muskeln rund um den Nacken trainiert. Erstens braucht man das auch und zweitens ist der Sitz schön bequem ;-)
Was die Muskulatur rund um die Lendenwirbelsäule betrifft: Die ist ja auch von den Übungen für die Bauchmuskulatur mit betroffen (das merkt man jeweils beim Entlasten). Man kann sich mit einer falschen Haltung bei diesen Übungen oder mit zu viel Training der Bauchmuskeln schnell ein Problem einfangen.
Ansonsten wünsche ich viel Spaß beim Sport und weiterhin eine robuste Gesundheit ;-)
26. Januar 2007 um 10:57
Das Problem von Sport ist, dass er natürlich auch ganz schnell in Sucht umspringen kann.
Der Trainer hingegen scheint mir ein guter zu sein!
26. Januar 2007 um 11:16
Ich schieße jetzt aus der Hüfte: Bei diesen Umfängen ist ein Übertraining eigentlich nicht möglich. Jedenfalls nicht, wenn man damit den medizinischen Zustand “Übertraining” meint.
Es kann jedoch sein, daß die Regeneration zu kurz kommt – nicht, weil zuviel Sport gemacht wird (die Umfänge sind nicht hoch!), sondern weil anderweitige Belastungen (Streß) den Körper einschränken und vor allem, weil die Intensitäten im Krafttraining falsch gewählt sind.
Ich würde dringend zu einer nicht medizinischen Muckibude raten, wo ein sinnvolleres Kraftprogramm als 1SatzbisVersagen propagiert wird – und zwar am besten mit freien Gewichten bzw. dem eigenen Körpergewicht (da funktionaler, näher an der Alltagsbelastung dran). Die vom großen K propagierte Methode ist nun wirklich nicht State of the art der Trainingslehre, sondern eine Intensitätstechnik, die sich für fortgeschrittene Bodybuilder eignet (also für Leute, die große Muskelmasse haben möchten, und nicht primär mehr Kraft). Im gesundheitsorientierten Krafttraining hat diese Technik eigentlich nichts zu suchen.
Das Problem scheint mir eher in der Trainingsmethode (falsch gesetzte Intensitäten, hier v.a. Überlastung des zentralen Nervensystems) zu bestehen, und nicht in zu hohen Umfängen.
26. Januar 2007 um 11:28
Wenn es um die Stabilität in der Lendenwirbelsäulenregion geht, kann es hilfreich sein, die Unterscheidung von lokaler und globaler Muskulatur für diesen Bereich und ihre sehr unterschiedlichen Trainingsvoraussetzungen zu berücksichtigen. Bei üblichem Krafttraining wird vor allem die globale Muskulatur trainiert. Wenn ein Ungleichgewicht von vorneherein besteht, kann sich das noch verstärken. Die lokale Muskulatur, die in diesem Bereich für die Stabilität zuständig ist wird auf andere Weise trainiert. Noch sind dies relativ neue Erkenntnisse und in Muckibuden nicht sehr verbreitet.
Dazu könnte folgender Artikel interessant sein:
http://www.dianelee.ca/published/understandBackPain
Für die “eingefleischten” Gewohnheiten und Schweinehunde vielleicht dieser:
http://www.martin-busch.de/index.php?option=com_content&task=view&id=47&Itemid=73
26. Januar 2007 um 11:36
Vielleicht doch noch ein bißchen Hintergrund: Warum propagiert das große K eine Methode, die von den meisten Experten als nicht zielführend bei Trainingsziel “mehr Kraft” betrachtet wird? Eigentlich ganz simpel: Wenn alle Kunden a) an Geräten trainieren und b) immer nur einen Satz ausführen, dann brauche ich weniger Personal (Geräte sind viel weniger betreuuungsintensiv als freie Gewichte) und vor allem kann ich mehr Kunden auf derselben Fläche abfertigen; es lacht das liebe Geld.
Leistungssportler haben Ausnahmekörper, das stimmt. Aber nicht in dem Sinne, daß sie größere Umfänge wegstecken können als Ottonormalfreizeitsportler (außer, sie konsumieren Steroide, aber das lassen wir mal weg), sondern in dem Sinne, daß sie auf denselben Trainingsreiz hin bessere Ergebnisse bekommen als Ottonormalsportler. Wenn also ein Kadermitglied dasselbe Trainingsprogramm absolviert wie Peter P., dann laufen beide anschließens bedeutend schneller – Peter P. vielleicht jetzt im Mittelfeld statt am Ende seiner Altersklasse, während unser Kadermitglied jetzt die Quali für die olympischen Spiele packt.
Freizeitsportler sollten im Prinzip genau dasselbe trainieren wie Profis; nur eben in geringerem Umfang (da normalerweise Erwerbsarbeit) und in geringerer Intensität. Die Methoden aus dem allgemeinen Grundlagentraining des Leistungssports (und diese Methoden sind beinahe identisch, egal ob man zum Kampfsport, der Leichtathletik oder dem Turnen guckt) sind seit gut zweitausend Jahren bewährt und funktionieren dementsprechend zuverlässig. Moden der Fitnessbranche dagegen müssen keine tollen Trainingsergebnisse, sondern vor allem Profit abwerfen; Gewinnspannen sind hier die Selektionskriterien (statt Trainingserfolg gegen Verletzungsrate wie im Leistungssport).
Wie das große K eine SpecialtechnikfürgroßeMuskeln als “gesundheitsorientiertes Krafttraining” zu verkaufen, ist schon ziemlich dreist.
Falls Interesse an funktionalerem Training besteht (Bewegungen wie Hochheben, etwas Erklimmen, aus der Hocke aufstehen, sich Hochziehen trainieren, anstatt isolierte Muskelgruppen einzeln anzusprechen, was herzlich wenig mit dem täglichen Leben zu tun hat – wir trainieren Bewegungen, nicht Muskelgruppen): Immer nur her mit den Fragen! Der Stabilisierung des Körperschwerpunkts aka Rumpfkräftigung aka u.a. auch Training der Muskulatur an der LWS ist dabei immer das allerwichtigste.
Zur ersten Information empfehle ich gerne:
http://www.crossfit.com/cf-download/CFJ-trial.pdf (Crossfit ist fast schon ein Kult in den Staaten; in München gibt es auch eine kleine, sehr gemischte Gruppe – vom Anfänger über Marathonis bis hin zu Exkaderathleten alles dabei) und vor allem
http://www.stumptuous.com/cms/index.php (das Blog der Autorin http://www.livejournal.com/~krustukles/ ist ebenfalls lesenswert).
26. Januar 2007 um 11:54
Ich gebe zu, kecks, dass ich mich bei der Nutzung der medizinischen Muckibude bisher einfach auf die Empfehlung von vier Orthopäden und zwei Sportärzten verlassen habe (und auf die Abwesenheit auch nur eines ärztlichen Abratens).
Da ich zu faul bin, mich in alle Alternativen einzulesen, werde ich mich auch weiterhin auf diese Empfehlungen verlassen.
26. Januar 2007 um 12:14
Orthopäden wie Sportärzte sind keine Experten für Trainingslehre, sondern für Sportverletzungen. Sie wissen recht wenig über deren Vermeidung, das ist nicht ihr Job.
Das große K ist sicherlich besser als gar kein Krafttraining, keine Frage. Nur optimal ist es mit Sicherheit ebenfalls nicht, wie Sie gerade am eigenen Leib zu spüren bekommen.
So, Missionierungsversuch beendet, bin schon wieder still.
26. Januar 2007 um 12:54
@Kecks: Aber funktionales Training wird man doch vernünftigerweise immer parallel betreiben: Schwimmen und Joggen wurden schon genannt; zu Fuß gehen, Radfahren, Gymnastik und Yoga-ähnliche Übungen kommen dazu. Natürlich ist das eigentliche Ziel, Bewegungen zu trainieren. Aber dazu braucht man auch etwas Kraft ;-)
Ich habe mich als Laie an die folgende Formel gehalten: Man braucht Kraft, Kondition und Technik. Und einen Teil davon hole ich mir eben bei K. Natürlich durchschaue ich auch die kaufmännische Seite des K-Prinzips. Aber gegenüber den Alternativen, die ich in der Vergangenheit mal getestet habe, sehe ich einige Vorteile: beispielsweise die Konzentration auf das Wesentliche, die Abwesenheit von Bodybuildern und Kraftprotzen, das Nichtexistieren einer Bar mit Kraftdrinks und unter der Hand angebotenen Pülverchen …
PS: Im Prinzip gehe ich auch bei bei der Belastung im K-Studio nicht wesentlich über das eigene Körpergewicht hinaus, das ich ja beispielsweise bei Klimmzügen, Beugestützen und ähnlichen Übungen auch bewegen muss.
26. Januar 2007 um 13:10
Stefan, und warum sollte dann ausgrechnet das Krafttraining unfunktional gemacht werden, wenn es doch so simpel auch funktionaler geht? Kraft trainiert man sinnvollerweise nah an der Endbewegung, für die man die Kraft braucht: Eben aufstehen, etwas hochheben, klettern, sich hochziehen etc., durchaus mit Zusatzlast aus Eisen erschwert. Dazu gibt es bewährte und brauchbare Trainingsprotokolle (aus dem Gewichtheben und Powerlifting), die es bisher leider nicht in den Fitnessbereich geschafft haben. Hier wird immer noch eine Art Bodybuilding-light verordnet – Training an Gewichten o. Maschinen, das auf Muskelmasse, aber nicht auf Kraft abzielt. Klar, ein bißchen Kraft bekommt man dabei auch, aber eben wirklich nur sehr wenig. So ein Training ist nicht optimal, aber besser als nichts. Hat seine Ursprünge wohl in der Tatsache, daß die Fitnessindustrie aus dem BB entstanden ist.
Ich sehe schon die Vorteile der K-Kiste, keine Frage (Du hast sie sehr schön aufgezählt). Für mich waren das vor Jahren auch die Gründe, mir das mal anzugucken. War dann aber nichts, weil keine freien Gewichte vorhanden waren.
Was ich mir wünschen würde (und was wir – CF München http://www.crossfitmunich.com – momentan leider nur im Freien machen können bzw. momentan zwecks Wetterlage nicht machen können), wäre ein Ort, an dem man Bewegungen und nicht Muskelgruppen trainiert (also Kraft, nicht Bodybuilding), einen Ort, an dem jeder als Athlet (statt primär als Kunde) betrachtet wird (ein Athlet ist jemand, der wissen will, was sein Körper kann, und nicht primär um dessen Optik besorgt ist; wobei es eine hübsche Optik gratis obendrauf gibt), unabhängig vom aktuellen Leistungsniveau; einen Ort, an dem bewährte Übungen in einer sicheren Umgebung Schritt für Schritt, anfangs i.a. one-to-one gelehrt werden (von einem Klimmzug über Liegestütze und Pilates, Turnen und Sprinten, bis hin zum olympischen Gewichtheben), getragen von einer fordernden, aber unterstützenden Atmosphäre – ehrliches, hartes, bewährtes Training mit herausragenden Ergebnissen. Eben die Programme der Olympiateilnehmer, zugeschnitten (d.h. Umfang und Intensität reduziert) auf das Level eines Normalmenschen. Täglich wechselnde Herausforderungen, niemals das gleiche Programm zweimal absolvieren (Routine is your enemy, Variation ist Progression).
Diesen Ort gibt es noch nicht, aber wir arbeiten dran. Derweil stehe ich gern für Fragen zur Verfügung.
Und an die liebe Frau Kaltmamsell: Entschuldigung für den Mißbrauch der Kommentarspalte Ihres blogs.
26. Januar 2007 um 13:27
Jetzt erkläre mir bitte mal den Begriff »freie Gewichte«. Meinst Du damit Hanteln und ähnliche Gewichte, die man unabhängig von einem Gerät verwendet?
Wir hatten früher in der DDR den Wettbewerb »Stärkster Lehrling«, wobei Jungen vier Übungen zu absolvieren hatten: Klimmzüge und Beugestütze, Schlussdreisprung und Rumpfaufhebungen (dazu sagt man heute sit-up?).
Dafür haben wir in einer Art Kreistraining trainiert und wenn ich Dich richtig verstehe, auch freie Gewichte benutzt. Es wurden aber auch Bankdrücken, Hock-Streck-Sprünge und viele andere Übungen eingebaut. Wir hingen an der Sprossenwand und arbeiteten auf Matten … Ein Teil des Trainings bestand aus Turnübungen (Boden, Barren, Reck). Am Ende sind wir gewiss keine Bodybuilder geworden, haben aber alle etwas dabei gewonnen — ich unter anderem eine “1” in Sport ;-)
Wenn man das wieder aufleben lassen könnte, wäre es schon eine gute Alternative. Dafür brauchte man IMHO nur Zugang zu einer normalen Schulturnhalle und einen guten Übungsleiter.
Nebenbei gesagt: wenn man sich bei K. in mehrere Geräte einweisen lässt, kann man sein Programm ja auch selbst etwas variieren. Ich trainiere nie an einem Gerät, an dem ich nicht offiziell eingewiesen wurde, aber ich arbeite auch nicht jedes Mal das gleiche Programm ab :-)
26. Januar 2007 um 13:32
Genau, freie Gewichte sind alle Gewichte, die nicht ‘geführt’ werden; herkömmlicherweise meint man damit erstmal Langhanteln (plus Scheiben zum draufstecken) und Kurzhanteln. Ein freies Gewicht kann aber auch der Trainingspartner sein, ein Sandsack, ein alter Traktorreifen, ein Kettlebell (bitte google-Bildersuche), ein Medizinball etc.
Ihr Training aus DDR-Tagen klingt gut – wir machen sowas ähnliches, aber wesentlich genauer auf die Bedürfnisse des einzelnen zugeschnitten, gesundheitsorientierter, mit teilweise anderen Übungen und nicht immer nur im Kreis herum.
26. Januar 2007 um 13:41
Kurzes PS @Kecks: ich meine schon, dass einige Übungen bei K. nahe an der Endbewegung sind, für die man die Kraft braucht. Es gibt Übungen, wo man sich aufrichten muss, wo man das Hochheben oder Hochziehen simuliert.
Wo ist das Training bei K. nicht nahe an der Endbewegung? Mir fallen da spontan die beiden Übungen für die Oberschenkelmuskeln ein, die wirklich eher Krafttraining sind. Aber man merkt sehr deutlich beim Radfahren und Joggen (hier bei Zwischensprints), dass man sie absolviert hat. Und mit den Bauchmuskelübungen bei K. werde ich nicht so recht glücklich, aber ich arbeite momentan daran, zu Hause eine Sprossenwand durchzusetzen ;-)
26. Januar 2007 um 13:57
In der DDR wurde natürlich prinzipiell nichts auf die Bedürfnisse des Einzelnen zugeschnitten ;-) Aber das war auch nicht so sehr nötig, weil wir ja alle zwischen 17 und 19 Jahre alt waren und etwa die gleichen Voraussetzungen hatten. Und der »Kreis« ist eher symbolisch zu sehen: erstens war es ein Oval und zweitens wurden die Übungen jedes Mal anders zusammengestellt …
Vielen Dank für die Anregungen! Es ist sehr interessant, sich mit sportinteressierten Leuten zu unterhalten und dabei das eigene Training zu hinterfragen.
26. Januar 2007 um 17:02
Machen Se sich nich kaputt, Frau Kaltmamsell! Man wird schnell kampfig beim Sporteln.
27. Januar 2007 um 9:33
Nochmal Kommentarspalten-Mißbrauch (Entschuldigung!):
Stefan, ja, die Klimmzüge bei K sind noch am ehesten funktional, genau wie die Dips. Aber auch hier wäre die freie Ausführung immer vorzuziehen, weil so zum einen eine unfunktionale Überlastung der Gelenke vermieden wird (keine Maschine dieser Welt kann so fein justiert werden, daß sie auf jeden einzelnen Trainierenden exakt paßt; ist aber v.a. ein Frauenproblem oder eines von sehr großen und sehr kleinen Menschen) und zum anderen – noch viel wichtiger – Haltemuskulatur und generell Koordination (nicht nur die Koordination innerhalb eines Muskels, sondern auch die Koordination der Muskelgruppen untereinander) wesentlich mehr zu leisten haben, als bei den geführten Bewegungen. Es ist nicht sinnvoll, einen Muskel einzeln anzusprechen, wenn man es auch gleich im Verbund tun kann, so, wie man ihn nachher in Aktion auch braucht, da Kraft eben nicht nur Faserverdickung ist, sondern vor allem Koordination (Zusammenspiel der Fasern).
Noch ein Nachteil des großen K: Man trainiert immer nur eine Bewegungsgeschwindigkeit. Damit reduziert sich der Trainingseffekt (die erreichte Kraftleistung) bei anderen Bewegungsgeschwindigkeiten, da das nicht transferiert wird.
Isolation macht dann Sinn, wenn man gezielt einen Muskel einzeln auftrainieren will – das ist i.a. in der Reha bei der Beseitigung von Dysbalancen der Fall oder aber eben bei Bodybuilding, wo es nur auf Optik ankommt. Da hat Maschinentraining seinen Platz.
27. Januar 2007 um 13:41
Ob grosses “K” oder nicht, ich tu mich den beiden kleinen “c” anschliessen. Einfach, dass noch mal wiederholt ist, was creezy und croco gesagt haben, weil ich’s goldrichtig finde. (Bei uns an der Schule haben die Übertrainierten die Bulimikerinnen schon bald überholt.)
28. Januar 2007 um 11:14
Oft liegt die Antwort ja in einem selbst :):
“Hoffentlich finde ich irgendwann einen Weg, mir den reinen Spaß an der Bewegung zurück zu holen, denn den vermisse ich wirklich.”
Ich halt dir die Daumen!
29. Januar 2007 um 11:22
Also liebe Frau Kaltmamsell, so wie ich viele Ihrer hier immer mal wieder zum besten gegebenen Einfälle und Ansichten gerne lese, so nehme ich ihren Fitnesswahn kopfschüttelnd zur Kenntnis. Was treibt Sie? Punkte oder Fleißbildchen sammeln Sie wohl kaum. Müssen Sie sich oder irgendjemand sonst etwas beweisen? Und wenn was?
Von Reinhard Mey gibt es ein nettes Chanson aus den 90igern “Alle rennen”. Falls Sie das nicht kennen, ruhig mal anhören.
Lieber entspannen, als sich selbst fertigmachen…
Sie werden schon nicht gleich zur fetten, unansehnlichen Sofakartoffel verkommen. Bestimmt nicht!
Und ab und zu würde ich gerne weiterhin Geschichtchen vom Joggen an der Isar lesen und ein dabei entstandenes Bild sehen. Vor zwanzig Jahren bin ich selbst begeistert durch den E.G. und die Isarauen gelaufen, das hatte was!
29. Januar 2007 um 16:08
Wer in Sachen Sport so das Maul aufreisst hat eh nix auf dem Kasten !!!
Der Trainer hat gesagt “übertrainiert” weil ihn das Gespräch gelangweilt hat und er was bessers zu tun hatte.
Fr. K.: Leistungssportler sind übertrainiert !!!!! Nicht Freizeitsportler !!!!
Sollte Ihr Traingsplan stimmen dann sind Sie hoechsten überbelastet; was mal gar nix mit übertrainiert zu tun…. und bei dem Trainingsplan würde mich dann doch ein aktuelles Foto in Bikini interesieren …..
29. Januar 2007 um 16:39
Und irgendwo weint ein Satz, weil kein Ausrufezeichen mehr für ihn übrig ist.
29. Januar 2007 um 16:52
Die Kommata und die kleinen s sind in Urlaub, zusammen und im Bikini.
29. Januar 2007 um 20:48
Und das Bikinbild ist längst online.
29. Januar 2007 um 22:23
Schade, dass in eine schöne Diskussion gern mal ein Troll hineinplatzt. Übrigens haben mich die vielen klugen Bemerkungen am Samstag dazu veranlasst, nicht zu K. zu gehen. Stattdessen bin ich mit meinem kleinen Sohn durch die Dresdner Innenstadt gezogen und dann haben wir abends noch dem Buchladen einen Besuch abgestattet.
Vielleicht noch eine letzte Bemerkung zum Sport: Joggen hat wirklich eine ganz andere Wirkung als Krafttraining: man ist nach dem Joggen in der nassen Jahreszeit oft verdreckt und verschwitzt, aber so glücklich, wie man es nach dem Krafttraining nie wäre.
29. Januar 2007 um 23:26
Stefan: du hast es geschafft, jetzt bin ich wirklich sprachlos … nach soviel unqualifizierten kommentaren zum thema sport setzt du noch einen drauf … glaubst eigentlich wirklich was du hier schreibst ????