News aus dem Orchestergraben
Dienstag, 6. März 2007 um 11:15Ein Berufsblog, das schon lange fehlte: Orchestermusiker.
Wir erfahren unter anderem, wie’s während einer Operettenaufführung zugehen kann:
Nach der Pause haben sich dann drei Omis in der ersten Reihe nicht hingesetzt und einfach weiter in den Orchestergraben geglotzt, während wir schon angefangen haben zu spielen.
Oder das jedenfalls versuchten. Aber Lachen und Spielen gleichzeitig ist schon so eine Sache
Als ein Kollege aus der Reihe hinter uns dann einen Lautsprecher nachmachte: “Die Damen in erste Reihe bitte auch hinsetzen.”, war es völlig vorbei.
Ist ja auch selten, dass man gutgelaunt vom Dienst kommt.
Oder grundsätzliche Probleme:
PS. Wegen dem in die Kantine gehen während der Vorstellung gab’s natürlich auch schon öfter mächtig Ärger, weil die Streicher, die natürlich nie Pause haben, eifersüchtig sind. Im Bonner Orchester haben die Geigen sogar mal ein Klage angestrengt, dass sie mehr Geld verdienen wollen als die Blechbläser und Schlagzeuger. Hat aber natürlich nicht geklappt.
Noch ist nicht raus, welches Instrument die Dame eigentlich spielt. Viele Pausen und was zum Blasen deuten auf selteneres Blech hin – Horn vielleicht?
(Und wenn man ihr bitte jetzt noch die netzhautschädigenden Blinke-Smileys wegnehmen würde. Bittebitte.)
die Kaltmamsell12 Kommentare zu „News aus dem Orchestergraben“
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6. März 2007 um 12:15
Das klingt doch interessant. An dieser Stelle sei auch noch wärmstens der wunderbare Podcast von Friedrich Witt empfohlen, der seine Erlebnisse aus 45 Jahren als Solobassist der Berliner Philharmoniker unter Herbert von Karajan schildert.
6. März 2007 um 13:21
Horn ist kein seltenes Blech. Aber den Trinkgewohnheiten zufolge würde ich ebenfalls auf Blech tippen. Evt. Posaune (da bleiben allerdings die Gummibärchen nicht drin stecken, die kann man glatt durchpusten).
Edit: Nee, Trompete musses sein (wegen der Bühnenmusik).
6. März 2007 um 19:04
Danke für den Tipp.
6. März 2007 um 19:06
Die Smileys kann man zum Beispiel mit Firefox-Adblock unterdrücken.
6. März 2007 um 19:54
bitte noch das grün weg und die langweilige reklame oben und zwischen dem text abschalten, dann bin ich mit von der partie!
6. März 2007 um 20:44
Furchtbar. Andererseits selbsterklärend. Au Backe, Orchestermusiker.
6. März 2007 um 22:24
Scheint ja ein Klasse-Job zu sein: alle 10 Minute mal ein paar Töne, Alkohol am Arbeitsplatz merkt keiner und dann noch ein wenig die den missratenen Zöglingen ergeiziger Eltern die Flötentöne beibringen. Und wenn es gut läuft kommt man soagr ein wenig in der Weltgeschichet rum – Tourneen und so.
6. März 2007 um 22:35
Das blog hab ich auch vor eine Weile entdeckt.Ich habe mich gekringelt vor Lachen. Es beruhigt mich sehr, dass es sogar in so heiligen Gräben zugeht wie überall. Die schlafenden Musiker haben mir am besten gefallen.
Letzte Woche ist mir sogar ein Vater weggeschlafen, eingeklemmt zwischen der verbal sehr aktiven Mutter und der Tocher am Elternsprechtag.
7. März 2007 um 11:41
“Schön, kaum zu spielen für mich und sehr meditative Musik. Ich hätte schon nach 10 Minuten einschlafen können (da hatte ich gerade einen Ton plus das A zum einstimmen gespielt”
das a zum einstimmen kommt ja eigentlich von der oboe oder englisch horn
da die oboe mehr zu spielen hat tippe ich auf englisch horn
7. März 2007 um 14:50
Jedes Orchestermitglied nimmt das a zum Einstimmen ab.
8. März 2007 um 9:43
“Orchestermusiker” hatte ich bis jetzt nicht unter meinen Berufsblogs in den Favoriten, obwohl die ziemlich viel abdecken. Zuletzt habe ich das Weblog von Border-Collie River entdeckt, der zum Therapiehund ausgebildet wird. Ist ja schließlich auch ein Beruf.
11. März 2007 um 16:22
Leute, jaja! Das Grün habe ich auch schon versucht zu ändern, aber ich bin neu am bloggen und bekomme das nicht hin. Neu sein ist auch sicher der Grund für die vielen Smilieys, die mir nach wie vor ganz gut gefallen. Sorry.
Instrument ist ja nun auch schon erraten worden.
Aber lieber Tim, der Beruf ist in Wirklichkeit leider nur halb so lustig wie man denken könnte.
Ich habe eigentlich mit diesem Blog angefangen, um die Leute mal über die Wahrheit aufzuklären, wie gelangweilt wir oft sind, wie frustrierend in einem stinkenden Orchestergraben zu sitzen, mit oft bekloppten Kollegen in unmittelbarer Nähe, allabendlich die gleichen Stücke.
Und mach mal ne Tournee mit: 6 Konzerte in 5 Tagen, dazu Flugreise in den Knochen, teilweise mussten wir uns ein Doppelzimmer teilen (das war damals noch in der unerträglichen Nordwestdeutschen Philharmonie), und dann unterrichte mal Kinder deren Eltern denken, ihr Junge wäre Maurice André II…
…aber scheinbar finden alle mein Leben ganz amüsant und interessant.
Na gut. Solange ihr euch mit dem Grün und de Smileys abfinden könnt
grüßt euch herzlich
Trompeterin “Gretchen”