Tipp für „Gemischtes Doppel“…
Mittwoch, 7. März 2007… des SZ-Magazins:
Hemmschwelle
Schwemmhelle (brandaktueller Stressversprecher)
Bedienen Sie sich.
… des SZ-Magazins:
Hemmschwelle
Schwemmhelle (brandaktueller Stressversprecher)
Bedienen Sie sich.
Sie ist „Türkin, Deutsche, Muslima, Journalistin. Nicht zwangsverheiratet, trägt kein Kopftuch und kann bestätigen, dass es Töchter aus traditionell-türkischen Familien gibt, die vorehelichen Sex haben.“
Hatice Akyün schreibt als Gastbloggerin auf Westropolis und hat Einiges zu erzählen – mitten aus einer riesigen deutschen Bevölkerungsgruppe: den integrierten türkischen Einwanderern und ihren Familien. Wie wenig diese sonst Thema sind, merke ich schon an meinen eigenen Reaktionen beim Lesen: Ich komme aus dem Staunen kaum raus. In den deutschen Medien tauchen türkische Einwanderer und ihre deutschen Nachkommen fast ausschließlich auf, wenn sie als the other Schwiergigkeiten machen. Das hat auch mein Bild so geprägt, dass mir meine Arbeitskollegin mit türkischen Vorfahren exotisch erscheint, wenn sie Geschichten aus der schwäbischen Provinz erzählt, in der sie aufwuchs: Wie ihre Eltern sie zum Kinderfasching in die Dorfwirtschaft begleiteten, durchaus mit dem Hinweis, dass sie als Muslime eigentlich keinen Fasching kennen, aber sie wollten halt ihre Tochter glücklich machen. Oder wie ihre Mutter einen Kredit aufnahm, damit ihre Älteste ein Semester in Irland studieren konnte.
Nur ist das eben gar nicht exotisch, sondern repräsentativ für viele tausend Deutsche. Frau Akyün schreibt also über ihre heimatlichen Gefühle Duisburg gegenüber, über türkischen Besuch auf der Wöchnerinnen-Station („Knoblauch, Gold und Blumensträuße“) oder über Kopfbedeckungen gegen Winterkälte. Ich freue mich schon auf mehr.
Deutschland ist nunmal ein Einwanderungsland, schon seit Jahrzehnten. Ich halte es bereits für einen Akt der Ausgrenzung, eine Deutsche mit fremdem Nachnamen zu fragen: „Woher kommen Sie?“ Als ich einem solchen Frager mal korrekt mit meinem oberbayrischen Geburtsort antwortete, blaffte er mich auch noch an: „Das wollte ich nicht wissen.“ Wie wäre es statt dessen mit: „Woher kommt Ihr Name?“
Ein Berufsblog, das schon lange fehlte: Orchestermusiker.
Wir erfahren unter anderem, wie’s während einer Operettenaufführung zugehen kann:
Nach der Pause haben sich dann drei Omis in der ersten Reihe nicht hingesetzt und einfach weiter in den Orchestergraben geglotzt, während wir schon angefangen haben zu spielen.
Oder das jedenfalls versuchten. Aber Lachen und Spielen gleichzeitig ist schon so eine Sache
Als ein Kollege aus der Reihe hinter uns dann einen Lautsprecher nachmachte: “Die Damen in erste Reihe bitte auch hinsetzen.”, war es völlig vorbei.
Ist ja auch selten, dass man gutgelaunt vom Dienst kommt.
Oder grundsätzliche Probleme:
PS. Wegen dem in die Kantine gehen während der Vorstellung gab’s natürlich auch schon öfter mächtig Ärger, weil die Streicher, die natürlich nie Pause haben, eifersüchtig sind. Im Bonner Orchester haben die Geigen sogar mal ein Klage angestrengt, dass sie mehr Geld verdienen wollen als die Blechbläser und Schlagzeuger. Hat aber natürlich nicht geklappt.
Noch ist nicht raus, welches Instrument die Dame eigentlich spielt. Viele Pausen und was zum Blasen deuten auf selteneres Blech hin – Horn vielleicht?
(Und wenn man ihr bitte jetzt noch die netzhautschädigenden Blinke-Smileys wegnehmen würde. Bittebitte.)
Wirklich eine schöne Idee.
Nachtrag: Hier wird gesammelt.
oder: Was bov mit meinem Schlafzimmer zu tun hat.
Es war Herr bov, der mir vor zwei Jahren als Unterkunft für das erste blogmich in Berlin das Hotel Honigmond empfahl. (Habe ich mich beim Blogger-Con dann überhaupt mit dem Herrn unterhalten? Ich glaube, er ist mir durchgerutscht.) Das mir so ausgesprochen gut gefiel, dass ich seither drei weitere Male dort untergekommen bin. Woselbst ein Treppenhaus voller goldgerahmter Gemälde in einem überaus venösblutigem Rot gestrichen ist, unter der weißen Decke ein breiter weißer Streifen. Was ich Inneneinrichtungsanalphabetin mir wiederum seit geraumer Zeit für mein großes Schlafzimmer vorstellen kann (hohe Wände, dunkle Möbel).
Und ich bleibe überzeugt, dass sich solch ein Mechanismus in keiner Weise für Marketingzwecke nutzen lässt.
Das
ist die Großhesseloher Brücke, wie sie mir heute beim Laufen an der Isar begegnet ist.
Nächste Woche teste ich zwei Fitnessstudioketten auf ihre Aerobictauglichkeit, damit sich die Sportberichterstattung hier nicht auf Joggerelegien und Schwimmerzorn beschränkt.
Jetzt fürchte ich mich doch: Telepolis erklärt, warum deutsche Behörden wie das BKA im Gegensatz zu anderen bösen Buben tatsächlich ganz einfach auf meine Festplatte kommen:
…der Staat hat bereits eine vollständige Infrastruktur für Man-In-The-Middle-Angriffe auf jegliche elektronische Telekommunikation: die SINA-Boxen bzw. IMS (Interception Management Systems).
Diese Geräte muss ein jeder größerer Provider in seinem Netz installiert haben, dazu verpflichtet ihn die TKÜV. Denn über diese Geräte ist die Möglichkeit des Abhörens jeglicher Telekommunikation implementiert. SINA-Boxen ließen sich ohne großen Aufwand zu weiteren Zwecken umbauen. So könnte der Staat mit vergleichsweise wenig Aufwand in jede beliebige Downloadverbindung Angriffscode „implantieren“, eben den Bundestrojaner. Egal was und woher ein Benutzer downloadet: es könnte sich um Shareware handeln, um Testversionen von Software, gar um Video-Codecs, die automatisch downgeloadet werden, oder um die neue Version der ELSTER, des Programms der deutschen Steuerbehörden. Ein neuer Bildschirmschoner könnte genauso problemlos mit dem Bundestrojaner auf der Strecke verseucht werden wie ein scheinbar harmloses Computerspiel oder die neue PDF-Reader-Version. Denn der Staat sitzt in der Mitte auf allen Leitungen, wenn er will.