Diätterror, dann doch nochmal
Mittwoch, 11. April 2007 um 16:38Weil es eben geballt hereinbricht (wird der Frühling sein), Neuestes zum Diätterror:
In der Times beschreibt Kate Spicer ihren Selbstversuch, sich innerhalb weniger Wochen auf Größe 34 zu hungern:
I face the new year with the understanding that the next few weeks are going to be miserable. I will follow a lifestyle that, for example, an actress or singer might adopt were they getting ready for a red carpet event or a video shoot.
Erwarten Sie nicht etwa fröhliche ChickLit nach Art der Bridget Jones: Spicer geht da hin, wo’s weh tut – und wo’s psychotisch wird.
Already I enjoy the feeling of emptiness in my body and every morning I encourage more emptiness by drinking two pints of salty water to cleanse my bowel. The effect is explosive. Obviously this isn’t healthy. I am also smoking a lot more.
(…)
The next day I get up and run for an hour and feel really fat. The truth is, the more weight I lose, the fatter I feel and the more I want to lose weight. I lie in bed in the mornings feeling my hipbones and wanting to feel them more. I want them to jut out.
(…)
The thought that I may have put on weight is stressing me out. Obsessive dieters need routine, or a personal chef with them at all times. I feel bloated and guilty. My mind is warped and I have arrived at planet thin where all that really matters — forget art, literature, intelligence, love, family, career — is getting thinner.
My 6-week journey to the land of thin
via franziskript
Und dann gibt es neue Studienergebnisse:
The world’s largest study of weight loss has shown that diets do not work for the vast majority of slimmers and may even put lives at risk.
Überraschung! Diät macht dick und krank. Aber fragen Sie mich nicht, wo der Weg zu genussvoller und bewusster Ernährung (= gesund) ohne Zwanghaftigkeit (= ungesund) liegt.
via feministing
8 Kommentare zu „Diätterror, dann doch nochmal“
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11. April 2007 um 22:04
Ich weiß gar nicht, für wen das alles gut sein soll. Hey, ich hatte schon mal fast sieben Kilo runter indem ich nicht zwei Bier sondern nur eines getrunken hatte und zudem konsequent auf Currywurst mit Pommes verzichtet habe. Aber von meinen studentischen Dürrheiten bin ich doch mittlerweile weit entfernt.
Interessanterweise wird das freundlich bewundernd von meiner Umwelt wahrgenommen. Ich passe wieder in Sachen meines Schwagers, meine Kinder lieben die so genannte Kuschelwampe (auch wenn die nach Bauchmuskeln für sich selbst schielen). Mit Blutdruck ist erstaunlich gut, Durchblutung auch (merk ich, wenn ich mir in den Finger schneide), Blutzuckerwerte sind auch normal. Aber trotzdem jetzt Currywurst und Bier weg bleiben, habe ich mein altes Normalgewicht erreicht. Nicht mehr, nicht weniger.
Abnehmen kann ich immer noch im Krankenhaus oder Altenheim, wenns denn so kommt.
Aber Leutz, hört mit diesen verdammten Selbstversuchen auf. Und wenn, dann lasst es euch (sehr) gut bezahlen. Ich kann mich immer wieder nur wundern, was Menschen für Risiken einzugehen gedenken, an die sie mit “normalen” Verstandesleistungen nie auch dächten – nicht ohne schon dabei einige Kilos des Lachen wegens abzunehmen.
(Da fällt mir ein, Thomas Mann würde sicherlich heute den (die) Leverkühn einen Abnehmpakt schließen lassen, damit der (die) dann Moderator(in) der Tagesthemen werden würde – oder Kanzler(in).)
12. April 2007 um 12:13
oder Dr. Antja Schäfer Kühnemann, unfassbar, dass jemand, der geschätzte 34 kg wiegt, ein Gesundheitsmagazin präsentiert.
supersize me, minimize me, marathon me:
a way of channelling every emotional energy into one ambition; it is a way of losing yourself in one problem and ignoring all the other issues in your life.
12. April 2007 um 12:51
Irgendwie scheint die Gewichts-Welt tatsächlich in Widersprüchen verstrickt zu sein. In Zeiten von Size Zero gibt es immer mehr massiv Übergewichtige, immer mehr Diätprodukte, Pro-Ana/Mia-Bewegungen, während D*ve oder die eine oder andere Modenschau uns versuchen mit Normalgewichtigen Menschen zu konfrontieren.
Nur weiß keiner mehr, was normal ist, weil man es auf Werbeplakaten nicht zu sehen bekommt.
13. April 2007 um 0:12
Und was noch dazukommt: Leute, die sich so dünnfasten, stinken ziemlich aus dem Mund. Echt jetzt.
13. April 2007 um 10:05
Uschi Glas hat mal in einem Interview behauptet, sie nimmt täglich bis 16.00 nur Kaffee und frische Ananas zu sich. Deshalb würde es in ihrem Magen öfter Rumpeln.
Die muss eine unvorstellbar saure Fahne haben.
13. April 2007 um 12:38
Uschi Glas Kaffee…
Die Frage ist, was prangert man an.
Es gibt ja unterschiedliche Formen von Übergewicht. Es gibt realitätsfernes Schlankheitsbild. Und es gibt es gibt den Trend zu immer dickeren Kindern.
15. April 2007 um 12:29
Ist mir schlecht, und das drucken die? Ich gehe mir jetzt ein hässliches ungesundes weißes Mehl Toast machen. Mit Butter und Honig. So.
16. April 2007 um 18:29
Merkwürdig, dass man zur selben Zeit die selben Gedanken hat…