Flieder heißt englisch lilac
Freitag, 27. April 2007 um 11:14Ich lebe mit jemanden zusammen, der unsere Wohnung gestern mit Flieder in allen Farben ausstattete – weil ich am Wochenende zuvor bemerkt hatte, wie früh der Flieder dieses Jahr dran ist und erwähnte, dass ich hofffentlich nicht vergessen würde, ein paar Zweige für daheim zu besorgen.
Das heutige SZ-Magazin machte mir zum einen bewusst, dass dieser Mann und ich in fast 14 Jahren Beziehung einander nie mit Kosenamen angesprochen haben. Wir versuchten es zwar pflichtbewusst vor ein paar Jahren mit aller Kraft, blieben aber ausgerechnet an „Rehlein“ bzw. „Erpelchen“ hängen, was uns nie ohne Prusten über die Lippen kam – da gaben wir auf. Zum anderen erinnerte die Geschichte mich daran, wie viele meiner Arbeitskolleginnen vor allem im PR-Agenturgetriebe mit ihren Partnern in einer Zwitscher- oder Babystimme telefonierten, die ich sonst von ihnen nicht kannte. Ich hatte mir das immer damit erklärt, dass sie so verhinderten, mit ihrer beruflichen Energie und Durchsetzungskraft dem Mann an ihrer Seite bedrohlich zu erscheinen.
die Kaltmamsell7 Kommentare zu „Flieder heißt englisch lilac“
Sie möchten gerne einen Kommentar hinterlassen, scheuen aber die Mühe einer Formulierung? Dann nutzen Sie doch den KOMMENTAROMAT! Ein Klick auf einen der Buttons unten trägt automatisch die gewählte Reaktion in das Kommentarfeld ein, Sternchen darüber und darunter kennzeichnen den Text als KOMMENTAROMAT-generiert. Sie müssen nur noch die Pflichtfelder "Name" und "E-Mail" ausfüllen und den Kommentar abschicken.
27. April 2007 um 12:22
Mit dem letzten Satz haben Sie unzweifelhaft den Nagel auf den Kopf getroffen.
27. April 2007 um 15:43
Was für ein Aufmerksamer Mitbewohner! Du Glückliche.
Ich und mein T haben auch jeweils eine Kosename füreinander, der ändert sich aber nicht ständig (ist sogar im Ehering eingraviert) und unsere “Geheimsprache” ist auch keinesfalls Infantil, es ist nur voller meiner “normaler” Grammatikfehler, die sich manchmal als ansteckend erweisen. Und ähnlich wie im Artikel, sagen wir uns auch an völlig (augenscheinlich) falschen Stellen ein “Hallo”. Es ist immer wenn man von irgendwelchen Gedanken zurückkommt und froh ist, dass man den Anderen neben sich findet. “Hallo, ich bin wieder da, und es ist schön, dass Du bei mir bist”.
27. April 2007 um 20:03
Ich dachte bei dem Artikel sofort an Tucholsky, Rheinsberg. Und dass ich das noch nie leiden konnte, aus genau den Gründen.
28. April 2007 um 0:52
das mit der verstellten Stimme beim Telefonieren fällt mir aber bei Männlein wie Weibleib auf, bei ersteren sogar stärker
28. April 2007 um 9:58
Naja, nie blieb ein Spitzname oder ein Kosename an mir haften. Vielleicht liegt es an meiner nahezu “Bismarckschen” (naja, ein bisschen Selbstüberhöhung schadet keinem) Kälte…
Sogar mein Schätzilein, das ich so dolle liebhabe, hat es nicht schaffi-schaffi, dass ich auf eines ihrer mehr oder wenig originellen Diminituve nachhaltig reagiere…:-)
28. April 2007 um 20:05
Manchmal nennt er mich bei meinen Namen ……;-)
29. April 2007 um 11:24
Das mit der Babysprache nööööööööööö, auch nicht nach 38 Ehejahren! Aber die Tiere werden größer mit der Zeit :-)