Die Medienkonvergenz der Zukunft ist bereits Gegenwart
Dienstag, 22. Mai 2007 um 15:25Wenn morgens das Deutschlandradio in „Aus den Feuilletons“ einen Printkommentar (FAZ?) zitiert, in dem folgende Passage des Tagesschau-Blogs auseineinandergenommen wird:
„Wenn ich das Ausmaß eines Bombenanschlags zeigen möchte, das Leid, die Zerstörung, die Brutalität und die Fassungslosigkeit, muss ich nicht herumliegende Gliedmaßen oder abgerissene Köpfe zeigen. Der schockierte Blick eines Augenzeugen, die zitternde Hand eines Verletzten oder das blutverschmierte Kleidungsstück eines Kindes sagen das alles aus, ohne die Zuschauer mit abstoßenden Gräuelbildern zu konfrontieren.“
(Dem Kommentator war sauer aufgestoßen, dass sich diese Aussage wie aus einem Lehrbuch für Horrorfilmer liest. Was ich nachvollziehen kann.)
die Kaltmamsell3 Kommentare zu „Die Medienkonvergenz der Zukunft ist bereits Gegenwart“
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22. Mai 2007 um 21:28
Ebenso sauer stößt auf, dass das blutverschmierte Kleidungsstück eines Kindes offenbar nicht als abstoßendes Gräuelbild gilt.
24. Mai 2007 um 10:31
Vielleicht bin ich selber zu sehr Medienfuzzi, um die Kritik des Kommentators wirklich nachvollziehen zu können. Da reflektiert jemand über sein Handwerk, und die Schlussfolgerungen daraus finde ich allemal besser als die Attitüde “wir haben die Pflicht, alles zu zeigen”.
Ich würde dem Kommentator mal anempfehlen, die Urteilsbegründung des Bundesverfassungsgerichts zu der Schockwerbung von Benetton zu lesen. Darin heißt es sinngemäß: Es gibt kein Grundrecht auf eine von der Unbill der Welt völlig unberührte Existenz…
24. Mai 2007 um 10:49
Ich hatte das Unbehagen eher so verstanden, mark, dass der Tagesschau-Chefredakteur die Erzeugung einer emotionalen Zuschauerreaktion zu planen scheint wie ein Horrorfilm-Regisseur.
Nicht dass ich eine Alternative parat hätte – Fernsehnachrichten arbeiten nun mal mit Bildern.