Abwägung
Donnerstag, 26. Juli 2007 um 15:34Lohnt sich der Aufwand, mir einen Minderwertigkeitskomplex aus dem Umstand zu klöppeln, dass unter drei Brüdern nur der Mitbewohner keine promovierte Ehefrau hat?
die Kaltmamsell20 Kommentare zu „Abwägung“
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26. Juli 2007 um 15:54
NEIN! Weil die mit dem Titel ja schon den Minderwertigkeitskomplex haben oder kompensieren.
26. Juli 2007 um 16:00
Eine Promotion dient in erster Linie wohl nicht der Kompensation von psychischen Auffälligkeiten.
Da überhaupt ein Problem draus zu machen…
26. Juli 2007 um 16:11
Man könnte Ihnen eine außerordentliche Blogprofessur verleihen.
26. Juli 2007 um 16:45
warum nicht? auch nicht schlechter als andere minderwertigkeitskomplexe, wenn man sich gerne einen zulegen möchte ;)
26. Juli 2007 um 16:56
Lohnt sich vermutlich nicht. Habe aber noch nie von ähnlichen Vorfällen gehört oder Erfahrungsberichte darüber in der Literatur finden können.
26. Juli 2007 um 17:49
“Tahsil cehaleti alır, eşeklik bâki kalır” … Sprichwort aus dem Lande der Türken… bei uns in der (Kaninchen-)Familie bin ich das (wenn man den jüngsten Bruder rausnimmt, der gerade über’n zweiten Bildungsweg sein Abi mit Mühe und Not hinbekommen hat) Schwarze Schaf (Majuskeln?)-also ohne Doktor (obwohl die Schwester ist Ärztin- und Ärzte promovieren mit etwas, was bei uns Ingenieuren höchstens als Seminararbeit durchginge…)
Aber meine beiden anderen Brüder, ja… die sind ganz schön clever (huch…) und trotzdem keine Esel…
Der “eşek” der Familie bin grundsätzlich ich… diesen überakademischen Titel lasse ich mir von niemandem schlecht machen… usw. usf. Hauptsache ich habe hier nach langer Zeit was Schriftliches hinterlassen… Ich, der ich ein Esel bin… halt
26. Juli 2007 um 18:18
Sie können ja immer noch, wenn Sie denken, dass da was fehlt :-))
26. Juli 2007 um 18:27
Aber, aber, maz; sollte man vielleicht übersetzen für die liebe Frau Kaltmamsell, oder? “Bildung nimmt die Unwissenheit weg, Eseltum bleibt bestehen”
26. Juli 2007 um 18:30
ja, allein schon des klöppeln willens. klöppeln ist/macht spitze.
(und der mo heiratet demnächst in eine doktorenfamilie ein und hat noch nicht mal einen ordentlichen deutschen studienabschluss)
26. Juli 2007 um 19:04
Oder sollten die Bruederfrauen darueber nachdenken, dass sie die einzigen Angetrauten in der besagten Runde sind, die kein Blog haben?
@kid37: Dr. rer.blog. h.c.?
26. Juli 2007 um 22:03
Ham die denn alle Arbeit?
26. Juli 2007 um 22:15
Wenn Ihnen wirklich an einem akademischen Titel liegt, dann verwursten Sie doch Ihr Weblog in Richtung Magisterarbeit oder Dissertation – falls Sies nicht eh schon machen. :-)
26. Juli 2007 um 22:36
wie meinen?
als königin lässt man sich gewiss auch hin und wieder zum fußvolke der akademischen titelträger herab. (sofern die staatsgeschäfte es zulassen)
wenn man sich in regelmäßigen abständen volksnah zeigt, so wie euer hoheit das vorleben, schafft man sich sympathien, die dem friedem im reich im allgemeinen nur zuträglich sind.
aber bitte nicht übertreiben. eine gewisse distanz…
26. Juli 2007 um 23:26
Erzählen Sie denen doch, dass Sie sich das für den Ruhestand aufheben. Schließlich brauche man auch noch mit 67 etwas zu tun.
27. Juli 2007 um 8:32
Sind die Brüder denn promoviert? Oder ist das etwas mit dem sich nur das zarte Geschlecht schmückt?
Ich bin in meiner gesammelten Verwandtschaft, biologisch und angeheiratet, die Einzige, die fast promoviert hat. (Ich weiß auch nicht, die sind da so pingelig, nur Doktorarbeit zählt irgendwie nicht.) Der akademische Absturz als Erfolgsstory.
27. Juli 2007 um 8:34
Sie machen eigentlich nicht den Eindruck als würden Sie Ihre Rolle gern in Richtung “promovierte Mutter” ändern wollen.
Grundsätzlich kenn ich das aber: die Frage, die immer wieder mal aufploppt, warum man das dann am Ende doch nicht durchgezogen hat…. Frau Magister Kaltmamsell lassen’s uns nach Österreich auswandern – da ham ma a an Titel;-)
27. Juli 2007 um 9:15
Blogprofessur würde mir sehr gefallen, Herr kid, zumal ich eben erst erfahren habe, dass Honorarprofessorinnen sich schlicht Prof. nennen dürfen (während der Ehrendoktor immer das “h.c.” dranbehalten muss).
Eseltum, maz und Hande – wäre das nicht ein schönes Promotionsthema?
Arbeit, Sebastian, hat nur eine davon. Da die Damens in etwa gleich alt sind, bin ich jetzt sehr gespannt, welche schneller schwanger wird: Fördert ein fester Arbeitsplatz die Fruchtbarkeit (weil er Berufstätigkeit und Selbstunterhalt auch als Mutter ermöglicht), oder eher die Fadität der Joblosigkeit?
Mein Neid wird auch dadurch begrenzt, dass keine der Dottoressas das Dr. vor dem eigenen Namen hat: Sie tragen beide die Namen ihres Ehemannes.
Die eigene Diss fertigmachen (nicht über Blogs allerdings, walküre, sondern Reader Response Theory), wenn ich in Rente gehe – das mache ich mir tatsächlich vor, arboretum.
Und mein Ehrgeiz geht im Grunde in ähnliche Richtung wie Ihrer, Susanne: Meine Großeltern waren noch Analphabeten; da würde es mir besonders gefallen, wenn ich nur zwei Generationen später als erste in der Familie promovierte. (Zwei der drei Brüder sind zwar studiert, aber ohne Dr.)
27. Juli 2007 um 13:45
Ich habe das damals auch auf den Ruhestand verschoben, als mir mein Professor anbot, die entsprechenden Gutachten zu schreiben. Ich fürchte nur, später wird meine Rente nicht einmal mehr für die Studiengebühren reichen.
27. Juli 2007 um 16:14
Zur Beruhigung: Es ändert sich durch den Dr. nichts – meine Erfahrung. Ist echt langweilig. Aber auf der anderen Seite bin ich froh, das trotz denkbar ungünstigster Umstände durchgezogen zu haben.
Ich fürchte jedoch, beim Ruhestand in 20-25 Jahren ist das Promotionsverfahren so europäisch vereinheitlicht ist, dass Rentner keine Chance haben.
28. Juli 2007 um 9:14
liebe frau kaltmamsell, die brauchen doch gar keine zusätzlichen minderwertigkeitskomplexe mehr ;)
anders läßt sich dieses permanente benchmarking karussell ja gar nicht erklären.