Rettet die Prinzeregententorte – 4

Donnerstag, 27. September 2007 um 14:31

Mittlerweile bin ich beruhigt, was die Zukunft der Prinzregententorte angeht: Eine Expedition in die Münchner Peripherie ergab, dass es auch hier eine lebhafte Population gibt. Hier sehen wir ein Exemplar der Fürstenfeldbrucker Konditorei Wiedemann:

07prinzregententorte_ffb.jpg

Verkostet wurde es vor Ort, der ein wirklich generisches Provinzcafé ist, wie ich es noch aus Kindertagen kenne: geschliffene Glasaschenbecher, Kaffee im Kännchen, schmiedeeiserne Raumtrenner. Die Torte war frisch, die lockeren (sechs) Rührteigböden harmonierten unauffällig mit der buttrigen Buttercreme ohne auffallende Aromatisierung. Lediglich der Guss oben war ein wenig schwer und schokoladenlos süß, fast schon Fondant.

Wir fassen also zusammen: Im Münchener Raum kann der Prinzregententortenbestand als gesichert gelten. Vorkommen sind bezeugt in:

Café Erbshäuser (Geschmacksdetails)

Bäckerei und Konditorei Schmidt (Geschmacksdetails)

Café Konditorei Wölfl (Geschmacksdetails)

Konditorei Schleißheimer (Geschmacksdetails)

Petite Patisserie (PRT-Foto)

Steht nur noch mein zweiter Versuch einer Eigenfertigung aus.

die Kaltmamsell

5 Kommentare zu „Rettet die Prinzeregententorte – 4“

  1. Sebastian meint:

    Sieht ja schnittig aus. Wie ich höre, haben Sie den Geist des Ortes bewahrt und nach guter Kaffeetantenart den Hut aufgelassen beim Tortenessen. Aber was ist mit Berlin?

  2. die Kaltmamsell meint:

    Berlin schwächelt massiv!
    (In Provinzcafés ist es wie in Kirchen: Damen bedecken ihr Haupt, Herren entblößen es. Eine echte Tortenliebhaberin hat deshalb bekanntlich immer ein Kopftuch einstecken, um sich jederzeit caféfein machen zu können. Draußen tut’s aber notfalls eine großflächige Sonnenbrille.)

  3. gaga meint:

    “geschliffene Glasaschenbecher”

    aber doch sicher aus echtem Bleikristall.

  4. dickakroell meint:

    Prinzregententortenmeldung aus der Fremde:
    Bei einem meiner regelmäßigen Besuche in Karlsruhe habe ich dieses Wochenende das in
    vielerlei Hinsicht wunderbare Cafe Brenner in der Karlstrasse aufgesucht. Dessen Kuchen
    und Torten finde ich durch die Bank – mit wenigen Ausnahmen im Obstkuchenbereich –
    idealtypisch und ich habe mir dort im Laufe der letzten Jahre mit viel Hingabe einen (von
    mir zwar nicht erstrebten, aber unvermeidlichen) Stammgaststatus eressen.
    Untergebracht in einem geschwungenen Flachbau aus den 60er Jahren, ist das Cafe ein
    Traum in altrosa Gediegenheit und Stammcafe sowie Sonntag-Mittag-Tisch aller noch
    nicht bettlägrigen BGH- und Bundesverwaltungs-Richters-Witwen.
    Natürlich habe ich mir diesmal, inspiriert durch Ihre Rettungsaktion, als Ersttortenstück eine Prinzregententorte bestellt: 7 Schichten flauschig-saftiger Biskuitboden, gefüllt mit einer leicht schokoladigen Buttercreme, umhüllt von knackiger, sehr dunkler Kouvertüre.

  5. Oliver (Herr Nachtgedanken) meint:

    Ich weiß ja nicht, ob die Prinzregententortenrettungsaktion noch aktuell ist, aber leider habe ich sie erst jetzt bemerkt. Eine vorzügliche PRT gibt es auch im Café Max Emanuel in Oberschleißheim (Haselsbergerstr. 7).

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