Eine völlig andere, die vor 20 Jahren meinen Namen trug
Samstag, 24. November 2007 um 9:04Filmmusik von Der Himmel über Berlin aus den Lautsprechern. Den Film habe ich auf Video seit sicher zehn Jahren – originalverschweißt im Regal. Ich traue mich ihn nicht anschauen, weil ich Angst habe, mir könnte heute peinlich sein, welche riesigen und nachhaltigen Gefühle er damals in mir auslöste.
die Kaltmamsell7 Kommentare zu „Eine völlig andere, die vor 20 Jahren meinen Namen trug“
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24. November 2007 um 13:48
Nee, «Himmel über Berlin» funktioniert immer noch.
Das macht ihn ja so groß!
Bei mir liegt Aristocats zugeschweißt im Schrank. Schon seit langem. Hebe ich mir auf für ganz ganz düstere Tage. Ein Schatz.
24. November 2007 um 18:52
Tatsächlich, creezy; habe heute dann doch das Cellophan aufgerissen und den Film angeschaut. Funktionierte immer noch.
Seinerzeit hatte ich weder von Peter Handtke noch von Wim Wenders jemals gehört – die waren damals vermutlich noch gar nicht erfunden.
24. November 2007 um 22:03
in der Szene in dem alten Saal vom Adlon, hinter der Bar, stand Arno, der mir die Kaltmamsell im Florian auf die Verdienstbescheinigung schrieb (hab ich dir im Muschi Obermaier erzählt). 1986. Es war seine erste kleine Rolle, danach hörte er im Florian auf und wurde Schauspieler. Wie gerne würde ich ihn wieder einmal sehen.
24. November 2007 um 23:36
Oh Kaltmamsell – das war der letzte Film, den ich in Berlin gesehen habe.
Ich habe ihn seither auch nie wieder gesehen.
Mein Gott – was für Erinnerungen Du hier heraufbeschwörst….
25. November 2007 um 9:24
Handke und Wenders waren vor 20 Jahren auf ihrem Zenith. Handke sogar ein Literaturstar. Ich bekam ihn in der Schule das erste Mal zu lesen: Der lange Brief zum kurzen Abschied. Wim Wenders war spätestens mit Im Lauf der Zeit und später mit Paris Texas ein international renomierter Regisseur.
25. November 2007 um 9:36
Ja, loreley, das weiß ich heute. Heute weiß ich auch, dass Wenders damals bereits mit Paris Texas eingeschlagen hatte (1984). Aber für den Menschen, der damals meinen Namen trug, waren die beiden noch nicht erfunden.
Das, gaga, ist mal wieder wunderbar verküpft. Ich habe viel an dich gedacht beim Gucken, eigentlich ständig darauf gewartet, dass ich jemand, der damals deinen Damen trug, um die Ecke des Konzertraums biegen sehe.
Ich kann die Zeitreise sehr empfehlen, Lila, die ein Wiedersehen des Films bedeutet. Vielleicht mag Tertia mitreisen?
25. November 2007 um 11:16
Diesen Film liebe ich. Er liegt seit Jahren auf meinem Schreibtisch, als Video. Aber angeschaut hab ich ihn lange nicht mehr.
Als dieses Jahr Solveig Dommartin starb, hab ich festgestellt, wie sehr sich die Bilder dieses Films in mein Gedächtnis gegraben haben. Sie sitzt immer noch auf der Schaukel und schwingt hin und her.
Meine Wenders-Leidenschaft fing mit ‘Alice in den Städten’ an. Und Handtke hab ich schon immer gerne gelesen, trau mich aber nicht mehr, das zu sagen, seit er etwas aus der Spur ist.