Neues vom Diätterror
Dienstag, 15. April 2008 um 10:02(Weil Diäten und Ernährungsideologien einfach immer einen Schmunzler wert sind.)
Dass Kleinkinder andere Nahrung brauchen als Erwachsene, weiß selbst ich Kinderignorantin. Das scheint in manchen Fällen vom Wahn der Fettvermeidung und Ballaststofffavorisierung überdeckt zu werden. Eine Untersuchung in England hat zutage gebracht, dass scheinbar supergesunde weil kalorienbewusste Speisepläne von Kindertagesstätten zu Mangelernährung führen.
For years nutritionists have recommended a diet high in fibre and low in fat, with plenty of fruit and vegetables. Now, however, nurseries are being told the food they serve in accordance with these guidelines is unsuitable for toddlers and could lead to vitamin deficiencies and even stunted growth.
‘Nurseries are applying the principles of adult healthy eating to the food they are supplying to young children,’ said Sarah Almond, a consultant specialist paediatric dietician who has analysed the results of a trading standards study into nursery food.
via deliciousdays
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Und dann amüsieren wir uns über Julie Klausner, die bei Salon über den Bestseller Skinny Bitch abkotzt, ein vorgebliches Diätbuch mit streng veganem Hintergrund, das mit Motivationskommandos wie “you need to exercise, you lazy shit,” “coffee is for pussies” und “don’t be a fat pig anymore” arbeitet.
Meine Lieblingspassage in Klausners Polemik:
It’s a heavily agenda’d method of preying on the dieter, whose mind is weak from starvation and preoccupation with nothing but food. Have you tried to hold a conversation with somebody on a diet? The first 10 pounds they lose are mostly brain.
via, ahem, dem Internet?
die Kaltmamsell13 Kommentare zu „Neues vom Diätterror“
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15. April 2008 um 12:52
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Made my day
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15. April 2008 um 15:04
Oma wusste noch: Kinder brauchen Fett. Und Recht hatte sie.
15. April 2008 um 17:42
Lecker! Aber 10 pounds brain? Wer die hat, fängt doch mit so was gar nicht an, oder?
Und: Von der Kinderhasserin zur -ignorantin – Altersweisheit?
15. April 2008 um 18:08
Ich kenne das Phänomen der Unterernährung/Fehlernährung von Kindern durch exzessives Anwenden erwachsener Ernährungsempfehlungen unter dem Begriff “muesli malnutrition”.
–> fast kein Fett, viel Vollkorn, sehr ballaststoffreich
Aber… es gibt schon lange eine Ernährungsempfehlung, auch in England, dass Kinder unter 5 keine fettreduzierten Produkte (auch nicht Milch) bekommen sollen und nicht zu viele Ballaststoffe, da Kinder deutlich energiedichteres Essen brauchen als Erwachsene.
15. April 2008 um 18:55
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Made my day
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15. April 2008 um 21:38
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Gerne gelesen
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16. April 2008 um 10:02
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Genau!
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16. April 2008 um 11:23
Das Englische ist doch nur wieder eine konspirative Geschichte um Jamie Oliver mit seiner “School Dinners” Kampagne zu diskreditieren. Der Arme. (Insert smiling emoticon here.)
16. April 2008 um 23:00
“am gedeckten Tisch ist noch kein Kind verhungert” hat man früher gesagt und damit gemeint, don’t panic, auch wenn das Kind seltsame Essgewohnheiten entwickelt.
Heute wird die Nahrungsaufnahme der Menschen derart über “wissenschaftliche Erkenntnisse” (deren Halbwertszeit manchmal kürzer ist als die Mindesthaltbarkeitsdauer meines Kühlschrankinhalts) und mehr oder weniger durchschaubarer Werbeversprechen manipuliert, dass es einfach nur erschreckend ist.
Wer bitte ist noch in der Lage auf den Bauch zu hören, denn der weiß oft sehr genau, was der Mensch braucht.
Ich habe mich, aufgrund von Krankheiten, schon seit Jahrzehnten mit all diesen Ernährungsphilosophien beschäftigt und mir meinen eigenen Mittelweg gebastelt. Meiner Ansicht nach sind “gute” (also bitte unraffiniert und frisch) Fette sehr wichtig für unsere Gesundheit und ich versuche sie in unsere Bäuche zu bringen. Meinem toddler zu Hause lasse ich recht große Freiheiten bei der Auswahl der Speisen (verboten sind nur Alkohol, Koffein, und mehr als 20 g purer Zucker tgl. , außerdem kochen wir selbst) und habe festgestellt, dass manchmal Brot pur gegessen werden will und manchmal Käse pur und manchmal werden mir die Finger wund vom Nüsse knacken. Mein Kind ist superfit, entwickelt sich gut, geistig wie körperlich, ist schlank und muskulös und ich habe nicht den Eindruck einer Mangelernährung. Diätprodukte haben wir nicht zu Hause. Scheinbar spricht alles für die “neueste” wissenschaftliche Erkenntnis. Glück gehabt.
Was ist, wenn man sich nur – auch unter Q
16. April 2008 um 23:04
also ich wollte noch sagen:
Was ist, wenn man sich nur – auch unter Qualen – weil man sich höhere Gesundheit erhofft entsprechend irgendwelchen wissenschaftlichen Empfehlungen ernährt und dann, nach 1,2 , 5 oder 10 Jahren gibt es neue wissenschaftliche Empfehlungen, die diese alten als vollkommen überholt und ungesund abstempeln. dumm gelaufen, oder? Hätte man besser auf den Bauch gehört.
17. April 2008 um 0:21
@mariong: Sehr gut. Genau jetzt ist Zeit für Äppelwoi.
17. April 2008 um 12:45
en gude Herr fressack,
mir hawwe aach oner im Scheierkeller stehe, der werd ned ald.
19. April 2008 um 19:47
Die Welt ist so krank. Und nebenan krepieren Leute, weil sie gar nichts auf dem Tisch haben.