Bekannte Künstler
Montag, 21. April 2008Kunst ist so eine Sache.
(Können Sie sich halbwegs vorstellen, wie lange ich eine Formulierung gesucht habe, die den Kampf um eine Kunstdefinition ebenso ausdrückt wie die Schwierigkeit von objektiven Berwertungskriterien, Wirkungsgeschichte, Abgrenzung zu Handwerk, meine persönliche Rezeption UND dabei noch witzig ist? Und was ist rausgekommen? Ein Kellnerpunkt.)
Betrübt hat mich lange Zeit meine persönliche Bekanntschaft mit Künstlern und Künstlerinnen. Wie hatte ich mich auf die ersten eigenen Ausstellungen des Bildhauers und Malers und der Künstlerin gefreut, die ich beide seit Schultagen kannte! Und dann fand ich ihre Werke ganz schrecklich, zu meiner tiefen Bestürzung. Ähnlich ging es mir viele Jahre lang mit Freundinnen und Bekannten, die sich als Schriftsteller versuchten: Immer wieder bekam ich Geschichten und Romananfänge zu lesen, selbstverständlich mit der Aufforderung, „ehrliches Feedback“ zu geben. Und so sehr ich zu Begeisterung entschlossen war – das Zeug war furchtbar. Doch während ich mich auf einer Vernissage in unauffälliges Schweigen retten konnte, musste ich zu den Texten tatsächlich Stellung nehmen. Ich erinnere mich mit Beklemmung an den regelmäßigen Tanz zwischen Skylla (Ehrlichkeit auf Kosten der Freundschaft) und Charybdis (gnädige Lüge auf Kosten fachlicher Integrität).
Vor ein paar Jahren kam die Wende: Wieder erhielt ich ein Manuskript von jemandem, den ich kannte. Doch als ich es nach ein paar Tagen Bauchweh seufzend öffnete, war ich schon nach dem Lesen von Inhaltsverzeichnis und Vorwort überzeugt, dass sich das hervorragend verkaufen würde. Seither habe ich, vor allem über das Internet, immer wieder Wort- und bildende Künstler kennengelernt, deren Werke mich begeistern. Das ist sehr, sehr schön. Zu den bildenden Künstlerinnen, deren Sachen mich bis zur Sprachlosigkeit umhauen, gehört eine Hamburger Bloggerin, an der ich bereits Kochanarchie, Charme, Knubbelnase sowie Schuhgeschmack schätzte, bevor ich ihren Beruf erfuhr. Jetzt präsentiert sie Fotos ihrer Werke (mit Geschichte) auf einer eigenen Website: Katia Kelm.
(Ich wollte eigentlich meine Favoriten aufführen, empfehle aber dann doch, bei Fensterbankkunst anzufangen und sich unten weiterzuklicken.)