Resteverwertung

Sonntag, 6. April 2008 um 17:57

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Ich bin ja ein Kriegskind, und wir Kriegskinder können nichts Essbares wegschmeißen. Nicht dass ich tatsächlich je einen Krieg hätte erleben müssen oder sonst eine Hungersnot – aber wie sonst sollte ich erklären, dass ich jahrelang bei jedem Elternbesuch erst mal nachgesehen habe, was unbedingt weg muss, und das dann auch gegessen habe. Oder dass ich mich bis heute sehr schwer damit tue, Nahrungsmittel wegzuwerfen, selbst wenn sie mir nicht schmecken. Und jedes Mal, wenn ich drei Eiweiß übrig habe, hebe ich sie auf und nehme mir vor, Amaretti damit zu machen. Auch wenn die Eiweiß die einfachste und am wenigsten kostbare Zutat an diesem Gebäck ist. Oft genug kippe ich die Eiweiß nach ein paar Wochen dann doch ungenutzt weg. Heute aber habe ich tatsächlich Amaretti gemacht. Hier das Familienrezept.

die Kaltmamsell

4 Kommentare zu „Resteverwertung“

  1. Malte Diedrich meint:

    Kriegskind? Erster amerikanischer Golfkrieg, vermutlich.

  2. Malte Diedrich meint:

    Ach, der Link geht leider nicht. Rezepte insgesamt…

  3. Chrizzo meint:

    Da geht´s mir sehr ähnlich, bin die Enkelin einer Kriegsjugendlichen, die gehamstert hat, erwischt wurde und dann dort auf dem Bauernhof arbeiten konnte und nicht mehr hungern musste, meiner Oma. Ihr Umgang mit Essen und ihre Erzählungen darüber aus der Zeit haben stark auf mich abgefärbt.

  4. frauamnetz meint:

    Restenverwertung bis wirklich nichts mehr da ist – kenn ich bestens. Ich bin bei meiner heute 93jähreigen Grossmutter aufgewachsenen. Wie wär’s mit Eiweiss einfrieren? Ab 4 Stück (Stück? Welche Einheit hat Eiweiss??) auftauen und eine Pawlowa/Pavlova backen. Der Besuch findet’s klasse, der Aufwand ist gering, das Ergebnis wunderbar und das schlechte Gewissen fällt weg. Sie können Eiweisse bis zu 6 Monaten einfrieren. PS: Amaretti sind natürlich auch nicht schlecht ;-)

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