Nicht allein

Freitag, 2. Mai 2008 um 14:30

Das Internet mit seiner demokratischen Publikationsform hat mich zu einem ausgeglicheneren Menschen gemacht: Mit keiner Regung, Reaktion oder Ansicht muss ich mich mehr allein fühlen; irgendwo da draußen finde ich immer jemanden, der die Dinge ähnlich sieht.

Als da wäre meine Abneigung gegen Hochzeiten und alles damit verbundene Tamtam. In dem sehr empfehlenswerten amerikanischen Online-Food-Magazin Chow geht es um die Stilfrage, wie ein Heiratsantrag in einem Restaurant idealerweise aussieht. Da meldet sich eine Kommentatorin mldubose mit der Bemerkung:

I’m married to my second husband, and I’m glad to say that no man has gotten on a knee, put jewelry in food, or mentioned marriage as a question to me. If either of them had embarassed me with that behavior, especially in public, it would have spelled the end of our relationship. Of course, I think sending roses on Valentine’s Day is a loser’s errand.

I like a little romance, but I don’t like the overdone, tired routines that people think are necessary to enter into a legally binding arrangement.

And no, you don’t have to change your name.

UND weitere Kommentatoren pflichten ihr bei.

(via deliciousdays)

die Kaltmamsell

13 Kommentare zu „Nicht allein“

  1. Lorelei meint:

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    Genau!

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  2. walküre meint:

    De gustibus non est disputandum.

    Und vor allem sind gerade solche Angelegenheiten eine Sache des Stils und auch des Selbstwertgefühls – wer unsicher ist und nur nachspielt, was er aus Filmen und Büchern kennt, bringt sich schneller ins Abseits als ihm lieb sein kann. Die beiden Leutchen, bei denen wir am vergangenen Wochenende zur Hochzeit eingeladen waren, wollten niemandem etwas beweisen und auch keine Show abziehen, sondern im Kreis geschätzter Menschen die Tatsache feiern, dass beide einander als Lebensmenschen gefunden haben. Das Ehepaar ist allerdings dem Teenageralter längst entwachsen, was eine gewisse befreiende Abgeklärtheit mit sich bringt.

  3. Barbara meint:

    JA!!!

    Ich hatte auch schon fast die Befürchtung, mit solchen Ansichten allein zu sein… Die Ansichten hatte ich übrigens schon so lange ich denken kann, hat also nichts mit befreiender Abgeklärtheit zu tun. ;-)

  4. Lila meint:

    Tamtamlose Hochzeiten mag ich, allerdings erlebe ich selten mal eine. Ich war ewig nicht mehr auf einer Hochzeit in Deutschland, aber in Israel sind geschmacklose Hochzeiten leider sehr häufig. Ich habe mich dazu schon sehr häufig geäußert und hätte eigentlich nur den Kommentaromat bedienen müssen…

    Die übelste Hochzeit, die ich je erlebt habe, war in einem extra für Hochzeiten eingerichteten Etablissement in der untersten Ebene eines auf nobel getrimmten Einkaufszentrums. Brauteltern und Bräutigam waren verkracht, die Brauteltern weigerten sich, die ganze Pseudo-Chose zu bezahlen. Wir saßen mit den Brauteltern an einem Tisch irgendwo seitlich Mitte. Kam der Bräutigam und fragte den Brautvater: “na, wie schmeckt euch das Essen auf meine Kosten?”

    Ja, das war ein stimmungsvoller Abend!

  5. Anikó meint:

    ******************KOMMENTAROMAT**********************

    Genau!

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  6. Tim meint:

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    Wen interessiert das?

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  7. Remington meint:

    Hab grad erst wieder einen Polterabend überstanden. Bis zur Hochzeit wage ich mich nicht mehr vor. War ja auch garnicht eingeladen. Dankedankedanke.

  8. creezy meint:

    Meine Rede, seit Urzeiten. In 99 % aller Filmheiratsanträg gucke ich peinlich berührt zur Seite und denke bei mir «meiner wäre jetzt Vergangenheit.»

  9. croco meint:

    Wie konnte das nur passieren, dass simple Vertragsverhandlungen mit Schmuck im Pudding und demütigender Körperhaltung in Zusammenhang gebracht worden sind??
    Nein, ich bin nicht romantisch.
    Hab aber festgestellt, je mehr Rüschchen um die Braut herumwaberten, desto kürzer hielt die Ehe. Rüschchenkoeffizient sozusagen.

  10. rip meint:

    Jack. Well . . . may I propose to you now?

    Gwendolen. I think it would be an admirable opportunity. And to spare you any possible disappointment, Mr. Worthing, I think it only fair to tell you quite frankly before-hand that I am fully determined to accept you.

    Jack. Gwendolen!

    Gwendolen. Yes, Mr. Worthing, what have you got to say to me?

    Jack. You know what I have got to say to you.

    Gwendolen. Yes, but you don’t say it.

    Jack. Gwendolen, will you marry me? [Goes on his knees.]

    Gwendolen. Of course I will, darling. How long you have been about it! I am afraid you have had very little experience in how to propose.

  11. die Kaltmamsell meint:

    Hihihi, rip, Herr Wilde kannte sich aus.

  12. Zeitlos meint:

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    Gerne gelesen

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  13. Modeste meint:

    Genau. Wer jemanden heiraten möchte, der sich dermaßen zum Affen macht, hat es nicht anders verdient.

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