Verdächtige Stille
Freitag, 20. Juni 2008 um 11:09Menschen, die mich näher kennen, und zu denen gehöre ich leider nicht immer, wissen mittlerweile, dass Stille aus meiner Richtung nie ein gutes Zeichen ist.
Stellen Sie sich also bitte einen Seevogel nach Ölpest vor, in etwa so. Das kommt ungefähr an meine derzeitige Befindlichkeit hin, ohne konkreten Anlass.
Kleine Stimmungsaufheller finde ich leicht (Blick auf einen putzigen Hund, Sonnenstrahlen auf Bahngleisen, der Duft der blühenden Linden, lecker Käse und Wein), darin bin ich seit vielen Jahren geübt. Mittlerweile fürchte ich, dass diese Fertigkeit Teil des Problems ist.
Und: Ja, ich weiß genau, dass andere Menschen echte Probleme haben. Ich beneide jeden und jede, die dieser Umstand nachhaltig aufmuntern kann.
die Kaltmamsell9 Kommentare zu „Verdächtige Stille“
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20. Juni 2008 um 12:09
das muntert niemanden auf. Wenn mir die Zähne weh tun, nutzt es mir nichts, dass andere Menschen auch Zahnweh haben.
Ich mache mir ein bißchen Sorgen um Sie, liebe Frau Kaltmamsell. Woher nur diese große Traurigkeit und dann auch noch immer am Freitag.
Hoffentlich finden Sie einen Weg nach draußen. Ich wünsche es Ihnen sehr
Liebe Grüße
Milla
20. Juni 2008 um 15:06
Was kann ich tun? Soll ich im Hasenkostüm steppen? Wollen Sie nach Berlin kommen und mit uns lässig am Wasser grillen und blasser Berliner Beene bestaunen? Um Jottes Willen, sajen ‘se doch was!!!
20. Juni 2008 um 15:42
liebe frau kaltmamsell,
ist mit ihrer schilddrüse und ihrem eisenwert alles in ordnung?
sonst lassen sie das doch mal abklären. ich lavierte jahrelang am rande des zusammenbruchs – “alles nur psychisch” sagte der hausarzt und steckte mich in die “überforderte alleinerziehende” schublade. irgendwann liess ich dann doch mal meine schilddrüse checken – und da war die ursache sehr schnell gefunden. ich habe einen neuen arzt, eine diagnose jenseits von psychosen, bin mit schilddrüsenhormonen gut eingestellt und quasi ein neuer mensch.
gute besserung
und beste grüsse
susan
20. Juni 2008 um 19:27
Hm. Hier und jetzt würde ich gerne den ultimativen Aufmunterungssatz, eine absolut konstruktive Diagnose oder auch eine gelungene Pointe anbringen.
Mir fällt aber nix ein, außer vielleicht, dass Sie möglicherweise einfach einmal ein Wochenende “raus” müssen (idealerweise mit dem Mitbewohner – macht mehr Freude). Bei mir hilft es fast immer, die üblichen Pfade (auch wenn es viele sind) zu verlassen, es sorgt für neue Impulse und verhindert Stillstand und allzuviele Grübeleien über Dinge, die sich durch eigene Einwirkung nicht ändern lassen. Sollten Sie ein Wien-Wochenende in Erwägung ziehen, würde ich mich übrigens sehr freuen, mich mit Ihnen auf einen gepflegten Kaffee im 1. Bezirk zu treffen.
20. Juni 2008 um 20:00
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Geht’s noch?!
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20. Juni 2008 um 20:28
Auf Regen folgt Sonnenschein, oder?
21. Juni 2008 um 0:42
Mein Mitgefühl.
Mir erscheinen diese antrainierten Mechanismen manchmal wie purer Hohn, wende ich sie an. Sich täglich mit verhaltenstherapeutischen Maßnahmen durchs Leben zu lavieren, ist trotz der Erfolge, die man damit hat, anstrengend. Einfach mal so sein.. das wär was!
21. Juni 2008 um 14:54
Leben Sie es aus. Das ist manchmal besser, als Optimismusinseln zu erschaffen.
22. Juni 2008 um 19:08
Vielleicht ist es etwas, das zu einem gehört wie alles andere; was man nicht loswerden, nur irgendwann annehmen kann. Z. B. als Zeichen, dass etwas im Inneren mit der restlichen Entwicklung gerade nicht mitkommt und Zeit braucht.