In 140 Zeichen

Freitag, 18. Juli 2008 um 11:57

Twitter klemmt.* Und das ausgerechnet heute, wo mir ständig Kleinigkeiten in die Finger fließen wollen. Machen wir doch aus der Not eine Tugend: Ich veröffentliche meine potenziellen Tweets der vergangenen Stunden hier und gebe einen kleinen Einblick in die Möglichkeiten und die Sprachkultur von Twitter und seinen 140-Zeichen-Texten.

Brutales Lidstrichmassaker ohne größere Spuren überstanden.

Neuer junger Kollege gibt zu, seinen durchtrainierten Körper ohne jeden Sport zu halten. Arbeite mit Zufütterung von Süßigkeiten dagegen an.

Chef versucht, seinen Blackberry mittels Sprache zu programmieren. Großraumbüro liegt sich prustend in den Armen.

Amüsiere mich, dass ein Familienunternehmen (gut) die angeblichen Heuschrecken (böse) an Hinterfotzigkeit beim Übernahmeversuch übertrifft.

Junger Kollege hat den Süßigkeitenteller auf der Gemeinschaftstheke mit aufgestellten Firmenbroschüren umbaut.

Nein, ist nicht bei mir angekommen. Nein, ist nicht für mich interessant. Nein, es gibt hier niemanden, der dafür zuständig ist.

Versuche durch ständiges Aufrufen der Wettervorhersage, das Sonntagswetter kocherlballtauglich zu klicken.

„Dieses Gesetz (…) tritt aber erst in Kraft wenn es vom Bundespräsidenten
unterschrieben (…) ist. Der Bundespräsident hat derzeit Urlaub.“

Programm „Gesundung“ neu gestartet, powered by Pharmaindustrie.

Was hat mich wohl geritten, als ich als Empfänger-Mailadresse für das Gewinnspiel die meine angab?

Schafft es kaum durch die dicken Wolken heute, die liebe Sonne, aber blenden, blenden kann sie.

* Als Hinweis auf die Sorte Spinner, die bei Twitter unterwegs sind, empfehle ich einen Blick zu dem Herrn, der obige Fehlermeldung als Skulptur gestaltet hat.

die Kaltmamsell

7 Kommentare zu „In 140 Zeichen“

  1. Optimierungsmaus meint:

    Großartig! Ich versuche auch gerade durch ständiges Aufrufen der Wetter-webseiten (irgendeine muss doch schönes Wetter fürs Wochenende vorhersagen) das Wetter zu beeinflussen!

  2. Susanne meint:

    Und wo finde ich nun Frau Kaltmamsell auf Twitter, wenn Twitter nicht mehr klemmt, bitte?

  3. Susanne meint:

    Okay, schon gefunden, bitte entschuldigen Sie die Störung.

    Schließlich kann man sich sowas ja nicht entgehen lassen.

  4. The Exit meint:

    Könnten Sie bitten den jungen, knackigen Kollegen mit dem Sportlerkörper abfotografieren?

  5. die Kaltmamsell meint:

    Da räume ich Ihrer Vorstellungskraft viel mehr Macht ein, Herr Exit: Sie kennen den athletischen Typus, dessen Pectoralis so klar definiert ist, dass man ihn selbst durch Unter- und Businesshemd erahnt? Und wenn er sich auf dem Bürostuhl zurücklehnt, wird die Brettförmigkeit seines praktisch nicht vorhandenen Bauches deutlich? Genau.
    Ich werde ihm mindestens zweimal wöchentlich große Mengen unwiderstehlicher Süßigkeiten in Reichweite stellen. Um des kosmischen Gleichgewichts willen.

  6. KochSchlampe meint:

    Ob er die Süßigkeiten aber auch essen wird?
    Es gibt ja Menschen, denen Süßes schlicht egal ist. Die nehmen anstandshalber 1-2 M&Ms wenn man ihnen die Tüte unter die Nase hält, aber schon sich an einem Teller selber zu bedienen wäre zu viel Streß.

  7. Sabine meint:

    Pectoralis klingt irgendwie unanständig. Könnte allerdings auch am Zusammenhang liegen… *lechz*

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