30 Kaltmamsellitäten
Mittwoch, 6. August 2008 um 13:411. Ich war noch nie volltrunken.
2. Mit sechs habe ich einem Nachbarsbuben (Rainer) 50 Pfennig gestohlen.
3. Ich finde meine Narben (Knie, Hand, Unterarm) aufrichtig hinreißend.
4. Wenn im Restaurant mehrere passende Weine zur Auswahl stehen, nehme ich den mit dem lustigsten Namen.
5. Auf dem Bauch liegend kann ich nicht lesen, ich finde die Haltung ungeheuer unbequem.
6. Zum ersten Mal richtig verliebt war ich mit fünf.
7. Ich kann nicht malen oder zeichnen – in geradezu unglaublichem Maße nicht.
8. Ich finde die englische Küche großartig.
9. Lieber wäre ich nicht da.
10. Ich hatte dreimal im Leben ganz lange Haare: von Kindergarten bis 4. Klasse, vor dem Abitur, zum Magister.
11. Wenn ich jemanden anrufe, frage ich immer erst mal, ob ich störe. (Sollte ich mir das abgewöhnen?)
12. Von einem Keksteller esse ich zuerst die zerbrochenen Exemplare.
13. Schon als Teenager war ich so langweilig gestylt, dass es kein einziges peinliches Foto von mir aus der Zeit gibt.
14. Ich habe weniger Angst vor Schmerzen durch eine Erkrankung als davor, einen Tremor zu bekommen.
15. Wenn ich versuche, über mich selbst zu lachen, kommt meistens dabei heraus, dass ich mich verächtlich auslache.
16. Am abstoßendsten wirkt auf mich an einem Mann eitle Dummheit.
17. Als Frühaufsteherin liebe ich das Licht und die Gerüche des Morgens.
18. Leider kenne ich fast niemanden, mit dem ich diese Begeisterung teilen könnte.
19. Als Kind stieß ich meinen nervigen kleinen Bruder einmal so heftig von mir, dass er sich eine Platzwunde an der Bettkante holte.
nachgetragene 20. Mir fällt in wirklich jeder Tragik etwas Komisches auf.
21. Ich kann mit meinem linken kleinen Finger winken.
22. Es kostet mich große Überwindung, Sekt- und Champagnerflaschen zu öffnen.
23. Schlechte Angewohnheiten: Ich zwirble meine Haaren und zupfe an meinen Fingernagelhäuten.
24. Ich trinke sehr gerne Leitungswasser, außer im Hochsommer am liebsten lauwarm.
25. Seit mehr als drei Jahren trage ich keine Ringe mehr.
26. Ich ziehe Sektschalen den Sektflöten vor.
27. Ich vergesse nie zu essen.
28. Ich finde Frauen automatisch entzückend, wenn sie ein schmales Gebiss mit leicht hervorstehenden Eckzähnen haben.
29. Erst mit 15 machte ich mit dem Konzept Zungenkuss Bekanntschaft – weil jemand versuchte, mir einen solchen zu geben.
30. Es ist sehr leicht, mir zu nahe zu treten.
Inspiriert von Wortschnittchen
Wird fortgeführt.
die Kaltmamsell20 Kommentare zu „30 Kaltmamsellitäten“
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6. August 2008 um 13:56
4. Tolle Idee. Probier ich auch mal aus.
8. Bravo. Geht mir genauso. Die Frage ist nur: Für sich behalten oder weitersagen?
1. hat sicherlich denselben Vorteil wie 13.
Hat mich gefreut, Sie besser kennen zu lernen!
6. August 2008 um 14:28
Über 26 müssen wir uns mal unterhalten. Am besten, während wir in Rom zusammen 17 in die Tat umsetzen.
6. August 2008 um 15:50
zu 11.:
Als ich die “Lindenstraße” noch geguckt habe (sogar regelmäßig), also in den mittleren oder späten 80ern, gab es in dieser Fernsehserie eine unangenehme Gestalt männlichen Geschlechts, die immer bei Betreten einer Szene (diese Formulierung ist bei der Lindenstraße sehr gerechtfertigt) fragte, ob sie störe, was dann auch immer der Fall war. Mit diesem Vorbild im Hinterkopf rate ich von solchen Nachfragen eher ab.
Ein besserer Grund, warum Sie aufhören sollten, wäre, wenn es eine Verbindung zu 9. (oder 15.) gäbe, was ich natürlich nicht weiß.
Ich hoffe, nicht gestört zu haben.
6. August 2008 um 18:00
11 mache ich auch. Finde für mich persönlich, dass das einiges auf sich schließen lässt und würde mir daher wünschen, es nicht mehr zu tun…
12 mache ich auch. Das mach ich sogar richtig gerne, weil’s danach so schön ausschaut.
29 … ist es denn spät, wenn man mit 15 zum ersten Mal küsst?
6. August 2008 um 18:19
Welch feines Spiel. 4 scheint mir ein Trend, wir sind schon 3 (im Laden: ungewöhnlichstes Eitkett, worüber mit Hande sicher auch zu reden wäre). Bei 26 liefere ich gerne Argumente. Eines: Man sieht einfach freizügiger und mondäner damit aus. Ich neige auch stark zu 11 – und registriere aufmerksam, bei wem ich es warum lasse. 15, erste Hälfte scheint mir ein bairisches Grundproblem zu sein, mit dem der grundsätzlich zuerst über sich lachende Hesse erst einmal nicht klarkommt (auch weil das lieber über andere lachende Bairische denkt, er lacht jetzt über es).
Ach so: 11 nicht abgewöhnen. Außer es stört den Angerufenen – was er dann ja getrost sagen kann.
6. August 2008 um 18:39
Eine sehr interessante Auflistung, zweifellos.
Bei Punkt 1, Punkt 5 und bei der 16 stimmen wir 100%ig überein; was mir zu denken gibt, ist die 11. Es gibt vermutlich viele Gründe, zu fragen, ob der (private) Anruf stört, aber ich für meinen Teil stelle diese Frage zu über 80% jenen Menschen, von denen mir lieber wäre, sie hätten keine Zeit, mit mir zu sprechen, weil ich ohnehin keine Begeisterung für diese Unterhaltung aufbringe; die restlichen <20% betreffen solche Menschen, die ich entweder dringend in der Firma anrufen muss oder bei denen der Alltag kurzfristig etwas aus den Fugen geraten ist (neugeborenes Baby, Krankheitsfall oder ähnliches).
Die Nr. 22 verstehe ich aber nicht ganz. Meinen Sie innere Überwindung aus welchen Gründen auch immer (Angst vor Blamage oder dergleichen) oder bezieht sich der Satz auf den mitunter unerwarteten Kraftaufwand ?
6. August 2008 um 21:26
# Champagner Kelch, @Sebastian & Kaltmamsell: Jeder kann ja sein Getränk so zu sich nehmen wie er will, und ich denke auch, dass diese Gläser schön aussehen, aber Champagner daraus trinken ist nicht mondän. Das so zu erklären ist für mich vergleichbar mit dem 16 jährigen Raucher, der denkt, dass er mit der Kippe cooler aussieht. Man, oder eher, Frau, kann ja ihr Cocktail aus diesen Gläsern trinken, aber Champagne, der ja kein billiges Vergnügen ist, soll man doch nicht so vergeuden. Für mich ist der Anblick nicht freizügig und mondän sondern auf der gleichen Ebene wie das “Vergnügen” sein Champagner aus der (durchaus getragenen) Damen-Schuh zu trinken – ein in der Türkei weit verbreitetes Form der Ehrbezeugung gegenüber Sängerinnen auf der Bühne….
Hoffentlich habe ich jetzt nicht Nr. 30 verursacht!
6. August 2008 um 22:39
Keine einfache Vorgabe, da Nr. 30 ja schon halb bedeutet: Ich gebe zwar etwas preis, aber analysiert ja nicht zuviel daran herum. ;-)
Absolute Übereinstimmung: 5 und 27.
Bei 16 bin ich mir nicht sicher, ob ich den Superlativ verwenden würde (und ich würde beide Geschlechter einbeziehen). [On second thoughts:] Nein, ich bin mir sicher: am abstoßendsten finde ich dumme Brutalität. Über eitle Dummheit kann man ja wenigstens noch Witze machen.
Bei 1 kann ich mich anschließen. 15 glaube ich nicht recht, und 9 auch nicht. Falls doch (halbwegs) ernst gemeint: daran sollten Sie arbeiten, liebe Kaltmamsell.
19: kann vorkommen – bei der Gelegenheit kann man dann ja 21 einsetzen. Öhm: 20? Vergessen oder
gelöschtredigiert?7. August 2008 um 6:20
Heute, Mareike, finde ich es erstaunlich, dass jemand mit 15 noch nie von einem Zungenkuss gehört hatte – und ihn entsprechend eklig fand.
Vor dem Sektflaschenöffnen, walküre, fürchte ich mich einfach.
Das mit den Gläsern, Hande, müssen wir testen. Blind geht wohl kaum – und vielleicht gleicht sich Gläserform eh aus, wenn man den Inhalt in unter 10 Minuten trinkt?
Mist, rip, 20. scheint beim Umstellen hopps gegangen zu sein. Reiche ich nach. (Nitpicker!)
7. August 2008 um 8:50
Stop apolgizing!
Wenn sie anrufen und der andere abnimmt ist es ja schon zu spät, um nicht zu stören.
Bye Helmut
7. August 2008 um 10:25
8. Yum-my. Die englische Küche finde ich auch großartig. Nicht ganz so großartig wie die amerikanische (die ähnlich unterschätzt wird), aber das ist vermutlich auch eine Frage von Patriotismus.
12. Tue ich auch. Ordnungsfanatikerin in jeder Hinsicht.
21. Gerade versucht: ich auch. Wusste ich gar nicht. Sollte ich in meinen Alltag einbauen.
22. Die unberechenbare Dynamik von Sektkorken macht mir Angst. Einmal versuchte ich, hinter einer Theaterbar zu jobben, das war schrecklich.
7. August 2008 um 10:44
@kaltmamsell/re: “nitpicking”
*achselzuck* -> déformation professionnelle ;-)
7. August 2008 um 11:21
@helmut: Stimmt auch, dann muss man halt schon wieder proaktiv sein: „Geht es bei Ihnen gerade?” (Worauf man natürlich genauso viele poetische wie pragmatische Antworten geben kann wie auf „Wie geht’s?”)
7. August 2008 um 12:17
Und währenddessen kann ich auch für 22 Abhilfe schaffen!
7. August 2008 um 13:49
Punkt 1 + 13: ebenfalls ! So blieb einem sicher einiges erspart !
Punkt 4: muss ich auch mal probieren :-)
Punkt 24: Genau: im Sommer kühl und mit Sprudel versetzt, den Rest des Jahres warm !
Punkt 26: Nee, lieber Flöten. Ich Schalen wird der Sekt schneller schal ;-)
Punkt 27: Also, DAS könnte mir auch nicht passieren
7. August 2008 um 14:28
Ich frage beim Anrufen nur noch, ob ich störe, wenn es sich um private Anrufe handelt, aber ich fände es wunderbar, wenn andere Leute das auch täten. Auf der anderen Seite gehe ich selbst einfach nicht ans Telefon, wenn es stören würde, dafür haben wir ja schileßlich den Anrufbeantworter.
Schöne Liste.
7. August 2008 um 23:22
Ah. Danke für 20. Damit kann ich sympathisieren.
8. August 2008 um 10:13
11: Wie Susanne eigentlich immer bei privaten Anrufen, dann kann mein Gegenüber ohne rumgeeiere das Gespräch abkürzen.
18: ICH, ICH, ICH!!!!
Rest: Manches bekannt, einiges Neues, gerne gelesen und geschmunzelt…
10. August 2008 um 22:00
> 7. Als Frühaufsteherin liebe ich das Licht und die Gerüche des Morgens.
> 18. Leider kenne ich fast niemanden, mit dem ich diese Begeisterung teilen könnte.
Oh ja, der Morgen, den liebe ich auch.
Man kann sich dem Morgen von zwei verschiedenen Richtungen nähern, von der vorhergehenden Nacht – durchgemacht – der Morgen als Ende des Tages, oder eben als Start in den neuen Tag – frühaufstehend. Eigenartigerweise haben diese Morgenformen völlig unterschiedliche Gerüche.
11. August 2008 um 7:48
>> 2. Mit sechs habe ich einem Nachbarsbuben (Rainer) 50 Pfennig gestohlen.
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>> […]
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>> 6. Zum ersten Mal richtig verliebt war ich mit fünf.
In Rainer, nehme ich an.