Essen auf dem Wiedehopf-Bauernhof
Sonntag, 12. Oktober 2008 um 19:16Schon beim Wandern durch den Camargue-Vogelpark wurde uns klar, dass wir erst am Abend in La Ferme de la Huppe ankommen würden. Wir wussten, dass man dort auch essen konnte, also meldeten wir uns fürs Abendessen an.
In dem kleinen, sehr behaglichen Restaurant reichte uns die junge Frau Bedienung die Karte, die nur ein Menü aufführte:
– kalte Tomatensuppe mit einem Ziegenfrischkäse-Basilikum-Nocken und Olivenöl
– Überraschung des Kochs (die sich als Ratatouille mit schwarzen Oliven und Safran herausstellte)
– Lamm in Kräuterkruste auf Zucchini-Rose
– Erbeeren und Melonen mariniert
– Karotten-Nuss-Orangekuchen mit Karotten-Orangen-Sorbet
Dazu empfahl uns Stefanie einen Chardonnay Vin de Pays d’Oc 2007.
Von da an kamen wir aus dem Staunen und Genießen nicht mehr raus. Jedes Gericht war eine weitere positive Überraschung, der Wein passte hervorragend, und wir mussten aufpassen, dass wir uns nicht schon an dem dazu gereichten, selbst gebackenen Brot satt aßen. Und so bemühten wir uns gar nicht erst, im Luberon weitere hervorragende Lokale auszumachen, sondern blieben in La Ferme de la Huppe und bei der Küche des Herrn Konings. Beim Frühstück legte man uns das Abendmenü vor und fragte uns, ob man uns einen Tisch reservieren solle. Wir machten nur einmal eine Ausnahme: Auf dem Markt in Apt hatten wir uns mit Käse und Oliven eingedeckt, also holten wir uns zum Abendbrot eine Flasche Wein, Brot vom Haus und Geschirr aufs Zimmer.
Der Chef der Ferme, Gérald Konings, konzentrierte sich auf Zutaten aus der Gegend und aus der Jahreszeit. Schade, dass er jetzt aufhört – was ihm nach 20 Jahren, in denen er täglich 16 Stunden in der Küche verbrachte (er kümmerte sich auch um unsere Spiegeleier zum Frühstück), wirklich gegönnt sei. Andererseits: Ob jemand, der 20 Jahre mit solcher Hingabe Speisen zubereitet hat, einfach aufhören kann? Ich setze darauf, dass er das nicht lange aushält.
Nachdem uns der Wein vom ersten Abend gar so gut geschmeckt hatte, boten wir an, die Leerung des Kellers vor der Geschäftsaufgabe zu beschleunigen und ein paar Flaschen zu kaufen. Das ging problemlos, auf diese Idee waren schon einige Stammgäste des Hotels gekommen: Im Weinkeller, einem klimatisierten Raum hinter der Küche, standen bereits einige Flaschenstapel zur Abholung bereit.
Nach dem Klick ein paar Fotos von den Köstlichkeiten der anderen Abende.
Vorspeisen:
Berglinsen mit pochiertem Ei
Foie-gras-Mousse mit Kirschenessig, dazu der Süßwein Alain Brumont „Frimaire”, bei dem ich mich schon jetzt ärgere, dass ich mir davon nicht auch zumindest eine Flasche mitgenommen habe
Hauptgerichte:
Der Kusin von der Dorade (ich habe vergessen, wie der Fisch hieß, aber Stefanie erklärte ihn so) auf Zucchini-Rose mit Tomaten-Couli
Geräuchertes Hühnchen auf weißen Bohnen
(Vor lauter Gier fast das Fotografieren vergessen) Lammkarree in frischer Kräuterkruste mit drei Variationen von der Aubergine: als Püree mit frischer Minze, als Chips, und in Stäben paniert
Pre-Dessert (hatte ich noch nie gehört – aber zu einer Verdoppelung des Dessertgangs werde ich ja wohl nicht Nein sagen):
Blätterteig mit Pralinee-Füllung (bitte zu beachten: Staubzucker auf Desserteller geht auch ohne 80er-Anmutung)
Safran-Creme-brullee (ob ich mir nicht doch einen Gasbrenner zulege? mit Grill wird die Zuckerschicht zu dick)
Desserts:
Schwarzwald: Panna cotta unter eingelegten Kirschen unter Schokoladeneis
Wieder fast weggefressen: Blätterteig-Reneclauden-Tart mit Pistazieneis
Vanillecreme mit Pflaumen und Lavendelsorbet
die Kaltmamsell4 Kommentare zu „Essen auf dem Wiedehopf-Bauernhof“
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13. Oktober 2008 um 15:25
Mon Dieu! Alleine die beiden Vorspeisen!! Der hört nicht auf!!! Darf nicht.
Und ja: Gasbrenner kaufen, auch wenn wackere Grundkochbuchschreiber davon abraten, weil die Ur-Brulée vor Herrn Bunsen auf die Welt kam. Hey, it’s 2008 and we love it the crisp way.
13. Oktober 2008 um 18:11
da könnte man Wochen zubringen, schade dass ich davon erst jetzt lese.
14. Oktober 2008 um 9:01
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Gerne gelesen
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14. Oktober 2008 um 10:36
Ich fang dann mal mit den Desserts an … :-)