Jahresanfänge: Die Hölle für Spaßsportler
Samstag, 17. Januar 2009 um 15:45Die ersten sechs Wochen jedes Jahres sind eine Leidenszeit für Menschen, die gerne Sport treiben: Alle Orte dafür sind von Neujahrsvorsätzen übervölkert. So auch im Moment:
– Die Muckibude, in der sich sonst an Freitagabenden nur Menschen ohne Sozialleben wie ich stärken, war gestern nach der Arbeit so gut besucht, dass ich sogar an der Nackenmaschine Schlange stehen musste. Und das auch noch besonders lange: Anfänger haben beim Einstellen der Maschinen natürlich noch keine Routine.
– Wie es vergangenen Sonntag an der Isar zuging, haben einige Kommentatoren auf der Vorspeisenplatte bereits beschrieben; auch früh am Morgen kamen mir auffallend viele Freundinnenpärchen (Frauen beschließen Neujahrsvorsätze gerne mit Unterstützung) mit hochrotem Kopf entgegen.
– Selbst an einem sonst ruhigen Mittwochabend ist im Fitnessstudio kein freies Ausdauergerät aufzutreiben, und auf die Standardfrage der Vorturnerin, ob jemand zum ersten Mal dabei ist, heben sich am Anfang der Stepstunde fünf Hände.
– Das Schwimmbecken wird Kriegsgebiet. Nicht nur bewegten sich darin vergangenen Samstag und heute auffallend mehr Leute als sonst; Väter schließen in ihre Neujahrsvorsätze wohl gerne ihre Kinder ein, denen sie nun im Schwimmerbecken Schwimmunterricht erteilen. Wenn das drei Väter mit je ein bis zwei Kindern gleichzeitig machen, haben tatsächlich Schwimmwillige keine Chance mehr.
Ein wenig Erleichterung verschafft mir die Aussicht, dass praktisch niemand lange durchhält, der Sport nicht aus Spaß daran, sondern als Pflicht ausgelöst von Neujahrsvorsätzen anfängt. Etwa ab Mitte Februar kehrt in den Sportstätten Normalität ein, die guten Vorsätze machen wieder Dinge, die ihnen Freude bereiten – unter anderem abgeschreckt von der Erfahrung, dass ja alles so voll ist.
die Kaltmamsell9 Kommentare zu „Jahresanfänge: Die Hölle für Spaßsportler“
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17. Januar 2009 um 17:01
Ah, ein gutes Argument dafür, mit dem Ausüben der guten Vorsätzen noch ein wenig zu warten..
17. Januar 2009 um 23:55
erinnert mich total an Semesteranfang. Mit aufgeregten Leuten, die sich über die unzumutbaren Zustände beschweren und zwei Wochen später ist es wie immer. Alles leer.
18. Januar 2009 um 10:11
das wollte ich auch schon schreiben.
(letzte woche einer dame unter der zu schwer bepackten langhantel hervor geholfen.
die armen.)
18. Januar 2009 um 12:21
Das haben Sie sehr richtig auf den Punkt gebracht. Ich persönlich hoffe ja auch, dass all die Schwimmwilligen, die derzeit meine präferierte Badeanstalt bevölkern, Ihre guten Vorsätze recht bald wieder aufgeben.
18. Januar 2009 um 14:39
Ja, genau. Bin auch jedes Jahr genervt.
Aber dann hat so ein junges Hühnchen – geschätzt halb so alt wie ich – sich ehrfurchtsvoll erkundigt, welche Geräte ich denn für die Arme nehmen würde. Weil meine so fest und durchtrainiert seien und ihre anfingen, unten zu schwabbeln. Hach, das macht schon ein paar Mal Warten auf ein Gerät wett. ;-)
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18. Januar 2009 um 18:34
Beim Yoga sieht es derzeit auch voll aus. Ich baue einfach darauf, dass es die wenigsten durchhalten, sich morgens um 7 vor der Arbeit sportlich zu betätigen und alles wieder normal wird.
18. Januar 2009 um 22:35
Wir sind heute unverrichteter Dinge wieder abgezogen, so voll war es. Wollten dann schwimmen gehen, dort war es auch überfüllt. Sind dann auf dem Sofa gelandet, wo uns die hessischen Wahlergebnisse den Rest gegeben haben. Was ein Sch***tag.
19. Januar 2009 um 12:58
Gehe auch momentan nicht schwimmen – aus eben diesen Gründen – ich warte noch bis Ende Januar, dann haben die meisten ihre guten Vorsätze über den Haufen geworfen.
In die Muckibude gehe ich nicht, ich bin “Frischluft-Sportler”. Hier gibt es allerdings ein anderes Phänomen: Im Winter läuft keiner draußen rum (Weicheier !). Traben lieber in der Muckibude auf dem Laufband rum (wie langweilig !). Selbst im Januar fallen sämtliche Lauf- und Walkingtreffs flach, weshalb ich dann alleine rumtraben muss *schnüff* Also hier nix mit guten Vorsätzen….
20. Januar 2009 um 16:59
Hier in China ist es immer waehrend der Ferien voll. Egal ob Winter – oder Sommerferien: Sobald die Studenten frei haben, stuermen sie die Studios. Aber auch die normalen Leute nutzen vorallem die Ferien fuer sportliche Aktivitaeten.